Postmates-Gründer Bastian Lehman
Bastian Lehmann ging vor rund zehn Jahren nach San Francisco und gründete dort Postmates.

Umgerechnet etwa 2,3 Milliarden Euro (2,6 Milliarden Dollar) soll der Fahrdienst-Anbieter Uber angeboten haben, um das Startup Postmates aufzukaufen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf unternehmensinterne Quellen. Ähnlich wie Uber Eats fahren Postmates-Kuriere Restaurantessen und Supermarkteinkäufe aus. Im Vergleich zu den Konkurrenten Grubhub und Doordash hat Postmates aber nur einen kleinen Marktanteil in den Vereinigten Staaten.

Mit der Postmates-Übernahme könnte Uber sein Liefergeschäft weiter ausbauen. Den Bieterstreit um den Essenslieferdienst Grubhub hat es kürzlich gegen Takeaway verloren. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen ist das Geschäft des Fahrdienstes massiv eingebrochen. Der Konzern hat knapp ein Drittel seiner Belegschaft gekündigt, etwa 6.700 Menschen. 

Auch ein Private-Equity-Investor hat Interesse

Über den Deal würden Postmates-Gründer Bastian Lehmann und Uber schon seit mehreren Tagen verhandeln, schreibt die Financial Times. Ein Abschluss könnte noch diese Woche zustandekommen. Uber wolle die Übernahme vorantreiben, da auch ein Private-Equity-Investor an dem Unicorn interessiert sei, heißt es weiter. Die beiden Unternehmen seien zu einer Stellungnahme bislang nicht bereit gewesen, so die Financial Times.

Postmates wurde 2011 vom Westfalen Bastian Lehmann gemeinsam mit Sam Street und Sean Plaice gegründet. Lehmann wuchs in Rheda-Wiedenbrück bei Gütersloh auf. Nach zwei gescheiterten Startups, einer Auktionsseite und der Design-Plattform Curatedby, ging der Gründer ins Silicon Valley. Dort nahm er an einem Accelerator teil und lernte seine Mitgründer kennen. Heute fahren laut dem Startup 350.000 Kuriere Essen und Einkäufe aus.

Geschäftszahlen veröffentlicht Postmates nicht. 2018 soll das Startup etwa 350 Millionen Euro umgesetzt haben, schreibt Techcrunch. Obendrein sammelte der Lieferdienst im vergangenen Jahr knapp 300 Millionen Euro  Risikokapital ein, um sich auf einen Börsengang vorzubereiten. Der dürfte nun ausfallen, sollten die Gerüchte wahr sein.

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Bild: Steve Jennings / Getty Images