Muslabs nutzt Myzelien von Pilzen, um daraus Fleischersatz zu produzieren.
Muslabs nutzt Myzelien von Pilzen, also deren fadenförmiges Wurzelgeflecht, um daraus Lebensmittel zu produzieren.

Seit zwei Jahren experimentiert die Berliner Firma Mushlabs mit Pilzabfällen, um daraus Proteine herzustellen. Investoren wie Atlantic Food Labs und Bitburger Ventures unterstützten das Startup des Libanesen Mazen Rizk mit Kapital. Nun hat Mushlabs eine Series A mit weiteren Geldgebern abgeschlossen.

Insgesamt 8,7 Millionen Euro (zehn Millionen Dollar) steckten Investoren in das Startup. Das US-Portal Agfundernews berichtete zuerst darüber. Angeführt wurde die Runde vom Schweizer VC Redalpine und Visvires New Protein aus Singapur, der bereits in das Berliner Wassermaschinen-Startup Mitte und dem israelischen Laborfleischhersteller Aleph Farms investierte. Weiteres Geld kam von den Altgesellschaftern Happiness Capital, einem Anteilseigner von Atlantic Food Labs, und Joyance Partners aus Kalifornien.

Pilzhack für Restaurants

Die Millionen wolle Mushlabs nutzen, um seine Produktion für große Mengen auszubauen, heißt es in einer Mitteilung. Bislang hat das elfköpfige Team nur Prototypen hergestellt, die noch nicht für den Markt gedacht waren. Das Startup nutzt Pilzsporen und füttert sie mit Abfällen aus der Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft, etwa Reishülsen und Kaffeesatz. Die Masse fermentiert in Bioreaktoren und wird zu einem proteinhaltigen und ballaststoffreichen Substrat, aus dem Mushlabs Fleischersatz erzeugt. Das britische Unternehmen Quorn Foods nutzt dieses Verfahren beispielsweise.

Gründer Mazen Rizk

Zuerst möchte Gründer Rizk seine vegane Fleischalternative an B2B-Kunden verkaufen, wie Gastronomen. Vor zwei Jahren sagte der CEO noch, dass die fermentierten Pilze im Sommer 2019 im Handel erhältlich sein sollen. Sein aktueller Plan ist es, Ende nächsten Jahres die ersten Mushlabs-Würste und -Bratlinge auszuliefern, wie er im Gespräch mit Gründerszene sagt. 

Atlantic Food Labs war nicht nur Gründungsinvestor von Mushlabs, sondern auch Legendairy Foods. Das Berliner Startup will Käse unter Laborbedingungen herstellen und ist ebenfalls mit Millionen finanziert:

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Bild: Matthew Roharik / Getty Images