Die Gesundheitsdaten von Kühen können per Ohrmarke ausgelesen werden.
Die Gesundheitsdaten von Kühen können per Ohrmarke ausgelesen werden.

„Landwirte sollen effizient wirtschaften und sich auf das Wesentliche konzentrieren können.“ Mit diesem Satz wird Wolfgang Auer auf der Internetseite von Smartbow zitiert. Vor neun Jahren hat er eine Technologie entwickelt, die Bauern möglichst viel Arbeit mit ihren Kühen abnehmen soll. Sein Startup Smartbow entwickelt und vertreibt Ohrmarken für Rinder. Kleine Chips, die erkennen, wann Brunftzeit ist, die das Wiederkäuverhalten sowie die Gesundheit der Tiere überwachen und die sie zudem orten können. Nun hat der heute 43-Jährige sein Unternehmen an eine US-Firma verkauft.

Wie das Handelsblatt berichtet übernimmt das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen Zoetis das österreichische Startup. Zoetis, das auf Tierpharmazie spezialisiert ist, gehört zum Pharmakonzern Pfizer. Auer bleibt Smartbow als CEO erhalten, über den Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben. In Zukunft will Smartbow auch Ohrmarken für Schafe, Ziegen und andere Tierarten herstellen. „Unser Wachstum ist unendlich“, wird Auer im Handelsblatt zitiert.

Eine Ohrmarke von Smartbow kostet einen einmaligen Festpreis, der je nach Funktionsweise variiert. Zudem zahlt der Bauer einen festen Betrag pro Kuh im Jahr für technischen Support. Insgesamt hat das Startup nach eigenen Angaben bisher über 100.000 Chips verkauft. Im vergangenen Jahr setzte Smartbow sieben Millionen Euro um, das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 60 Mitarbeiter. 

Auf dem Markt der intelligenten Rinder-Überwachung sind noch andere Startup unterwegs. So produziert etwa das Kaiserslauterer Startup InnoCow Chips, die die Kühe an Halsbändern mit sich tragen. Die Firma Smaxtec wiederum stellt Chips her, die im Magen der Tiere befinden. 

Bild: Getty Images / JONATHAN NACKSTRAND / Contributor