Die Idee für ihr Startup kam Julia Huthmann, als sie gerade voller Empörung in der Küche eines Restaurants in Sri Lanka stand. Sie hatte ein vegetarisches Gericht bestellt, vor ihr auf dem Teller lag aber Hühnerfleisch. Also war sie in die Küche gegangen, um sich zu beschweren. Doch die Köchin sagte: „Das ist kein Hühnerfleisch, das ist Jackfruit!“
So zumindest erzählt Huthmann die Gründungsgeschichte ihres Startups Jacky F. Warum gibt es das in Deutschland nicht, fragte sie sich damals, und beschloss, die Frucht auch hierzulande zu verkaufen. Inzwischen wird Jacky F. an über 400 Standorten verkauft, ist etwa in mehreren Bio-Supermärkten gelistet. In der Fernsehsendung Die Höhle der Löwen will die Gründerin heute 260.000 Euro einsammeln, um Jacky F. weiterzuentwickeln. Sie ist bereit, dafür zehn Prozent ihres Unternehmens abzugeben.
Die Jackfruit ist eine Frucht, die bis zu 50 Kilogramm wiegen kann und hauptsächlich in Südostasien angebaut wird. Dort wird sie auch pur verzehrt, in Europa findet sie allerdings vermehrt Zuspruch als Fleischersatz. Huthmann begann die Einfuhr der tropischen Frucht 2016, nachdem sie drei Jahre lang in Sri Lanka gelebt hatte, wie sie NGIN Food schon im Januar dieses Jahres erzählt hatte. Sie ist sich sicher, dass die Nachfrage nach natürlichen Fleisch-Alternativen wächst. „Viele Leute sind auf der Suche nach guten Alternativen für vegetarische Gerichte, Menschen wollen weg von hochverarbeiteten Produkten“, so die Gründerin. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit unterhält Jacky F. auch ein Bio-Anbau-Projekt im Norden Sri Lankas, wo noch bis 2009 ein Bürgerkrieg herrschte.
Auch andere Startups, etwa Who’s Jack, glauben an das Potential der asiatischen Frucht. Im Gegensatz zu anderen Fleischersatzprodukten aus Tofu oder Hülsenfrüchten kann die Jackfruit allerdings nicht mit einem hohen Eiweißgehalt punkten. Sie enthält stattdessen viel Vitamin C und Folsäure.