Er sei jetzt „frei von Konventionen und Gläubigern“, schreibt Von-Floerke-Gründer David Schirrmacher auf Facebook.
Er sei jetzt „frei von Konventionen und Gläubigern“, schreibt Von-Floerke-Gründer David Schirrmacher auf Facebook.

Seit Monaten hat das Bonner Startup Von Floerke gravierende Probleme. Jetzt ist der Firma offenbar das Geld ausgegangen: Wie Gründer David Schirrmacher mitteilt, muss Von Floerke Insolvenz anmelden. Er habe den Insolvenzantrag am heutigen Freitag eingereicht, schreibt Schirrmacher in einem Facebook-Post. Da das Gericht schon im Wochenende sei, werde der Antrag erst am Montag bearbeitet. Ein Eintrag im Insolvenzregister ist bisher nicht öffentlich einsehbar.

Im Oktober 2018 rutschte das über die TV-Show „Die Höhle der Löwen“ bekannte Startup in eine Krise. Damals hatte Von Floerke, eigentlich ein Herrenmode-Onlineshop, sein Sortiment um günstige Spirituosen erweitert und konnte die hohe Nachfrage nicht bedienen. Kunden warteten mehrere Monate auf bereits bezahlte Ware, die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Betrugsverdacht und Insolvenzverschleppung auf. Wie der zuständige Staatsanwalt Sebastian Buß kürzlich gegenüber Gründerszene bestätigte, laufen die Verfahren immer noch.

Gläubiger erheben Klage

Auch die Investoren schossen damals kein Geld nach. An dem Startup beteiligt waren DHDL-Juror Frank Thelen und Mytaxi-Gründer Niclaus Mewes. Im März schließlich stieg Thelen nach einem heftigen Streit mit Schirrmacher aus dem Startup aus.

Schon im Februar sagte Schirrmacher, seine Firma sei nicht mehr zu retten, weil Verhandlungen mit interessierten Käufern ins Leere liefen. Er behielt Recht: Die Verhandlungen mit den Gläubigern, darunter der Stadtsparkasse Remscheid und Ladenvermietern, sind seiner Aussage nach jetzt gescheitert. „Kurz vor Ablauf der letzten Verhandlungsfrist haben leider die Inhaber dreier großer Forderungen gegen die Gesellschaft der Sanierung nicht zugestimmt und sich in Teilen zur Klageerhebung entschlossen“, so Schirrmacher in seiner Mitteilung. Als Insolvenzverwalter nennt er Jochen Korves. Weder der Rechtsanwalt noch Schirrmacher waren bis zum jetzigen Zeitpunkt für Rückfragen erreichbar.


Bild: Von Floerke