Wolt-Kuriere müssen ihr eigenes Fahrzeug nutzen, sei es Fahrrad, Scooter oder Auto.

Dieser Artikel erschien zuerst am 22. Juni 2020. Da Wolt seinen Service gestartet hat, veröffentlichen wir den Text an dieser Stelle erneut.

In Deutschland hat Lieferando seit knapp einem Jahr das Monopol unter den Essenslieferdiensten. Deliveroo hat sich zurückgezogen und die deutschen Delivery-Hero-Marken Foodora, Pizza.de und Lieferheld wurden an die Lieferando-Mutter Takeaway verkauft. Doch bald könnte ein neuer Wettbewerber auftauchen: Wolt. Das sechs Jahre alte Startup aus Finnland wurde von Miki Kuusi gegründet, dem Macher der Tech-Messe Slush.

In einer Stellenausschreibung sucht der Lieferdienst gerade nach Mitarbeitern für ein Support-Team in Berlin. Die Kandidaten sollen sich demnach um Kunden, Restaurants und Kurierfahrer kümmern. In den sozialen Netzwerken bewirbt Wolt die Jobanzeige mit „Wir starten einen neuen Lieferdienst in Berlin und wir brauchen ein Team, das uns dabei hilft.“

Update vom 3. August 2020: Wolt ist seit dem Wochenende in Deutschland verfügbar – vorerst nur in den Berliner Bezirken Prenzlauer Berg und Mitte. Laut Website listet der Lieferdienst bislang 20 Restaurants. Erste Fahrten gab es bereits. Im Hauptstadtbüro sind mehr als zehn Leute für Wolt beschäftigt, so der Tagesspiegel.

Auf Facebook sucht Wolt nach Bewerbern.

Was ist Wolt?

Wolt wurde 2014 in Helsinki gegründet und hat bislang 258 Millionen Euro Kapital eingesammelt, etwa von Mark Zuckerbergs Investoren-Club Iconiq Capital, dem Just-Eat-Finanzier 83North, EQT Ventures, einem Fonds von Goldman Sachs sowie Risto Siilasmaa, Interims-CEO und Aufsichtsrat von Nokia. Zuletzt steckten Gesellschafter im Mai 100 Millionen Euro in das Startup.

Wolt liefert in 22 Ländern aus, vor allem in Nord- und Osteuropa. Das Modell funktioniert ähnlich wie Foodora: Das Portal listet vor allem qualitativ hochwertige Restaurants und lässt das Essen von seinen eigenen Fahrern ausliefern. Die können die Menüs mit ihrem eigenen Fahrrad, Scooter oder Auto ausliefern. Dafür müssen Kunden eine Liefergebühr zahlen. Es gibt jedoch auch die Optionen, die vorher bestellten Gerichte abzuholen oder direkt im Restaurant zu essen. Mit mehr als 20.000 Kurieren arbeitet das Startup nach eigenen Angaben zusammen, weitere 1.000 Angestellte hat es in seinen Büros.

Bilder: „Wolt“ by Mussi Katz is licensed under CC0 1.0, Screenshot / Facebook