Eigentlich hat jeder eine Meinung zu dem, was andere so tun. Gefragt oder nicht, von Freunden und Familien gibt es Ratschläge. Manche sind besser als andere, manche sind Quatsch. Auch Investoren geben bisweilen gut gemeinten schlechten Rat. Für Gründer ist es da besonders schwierig, zu filtern – gerade, wenn sie gerade ihr erstes Startup hochziehen.

Die Harvard-Wissenschaftlerin Francesca Gino hat mit einer Reihe von Experimenten gezeigt, dass unsere Entscheidungen stark davon profitieren, wenn wir sie nicht alleine fällen. Und, dass wir uns permanent selbst schaden, indem wir Rat nicht annehmen.

Doch warum weigern wir uns? Die Gründe sind komplex. In einer Studie, die das Magazin Psychology Today beschreibt, erklärt Gino einen Aspekt: „The Power Problem“. Sie und ihre Mitforscher zeigen, dass Menschen, die sich einflussreich fühlen, weniger wahrscheinlich Rat annehmen. Um die Versuchspersonen in diese Stimmung zu versetzen, sollten sie Situationen beschreiben, in denen sie Macht über andere inne hatten. Laut Gino versuchten Menschen generell, einen guten Eindruck auf andere zu machen und zu beweisen, dass sie kompetent seien. Rat anzunehmen könne ein Eingeständnis von Schwäche sein.

Nicht jeder Rat führt aber zu einem besseren Ergebnis. Was tut man also, wenn man das Gefühl hat, dass ein Rat wirklich schlecht ist? Eine Lösung für alle Situationen wird es kaum geben – aus der Praxis aber können Unternehmer lernen. Zwölf Gründer – unter anderem David Schneider (Zalando), Navid Hadzaad (GoButler) und Christian Vollmann (Nebenan.de) – haben mit uns geteilt, was der schlechteste Rat war, den sie bisher bekommen haben. Und was sie stattdessen gemacht haben.

„Liebe Kritiker von damals: Ätsch…“

Galleriebilder: Unternehmensfotos