IPO: die Königsdisziplin für Gründer 

What next? – Diese Frage ist manchmal ganz schön schwierig zu beantworten. Insbesondere als Gründer, dessen Startup ein erfolgreiches Produkt auf den Markt gebracht hat und sich in voller Fahrt auf Wachstumskurs bewegt. Für viele erfolgreiche Entrepreneure beginnen dann die Überlegungen eines Exits, Verkaufs, dem merge mit einem Unternehmen oder dem Börsengang. 

Letzteres gehört für viele zu den Königsdisziplinen. Der IPO, oder Initial Public Offering, ist anspruchsvoller als ein klassischer Fundraising- oder M&A-Prozess. Doch vor allem für Startups, die ein vielversprechendes Produkt verkaufen, das auch Investoren fasziniert, kann der Börsengang ein strategischer Schritt sein, um an mehr Kapitalvermögen zu kommen, mit dem IPO aber auch danach weiterem Eigen- und Fremdkapitalmaßnahmen. Damit kann das Unternehmen das weitere Wachstum, Akquisitionen und die Internationalisierung finanzieren. Ein IPO kann aber auch dabei helfen, Talente anzuziehen und das Management zu incentivieren. Der IPO stärkt die Marke auch im Absatzmarkt und sorgt mit der größeren Transparenz für Vertrauen. Aber auch ein (Teil)-Exit für Frühphaseninvestoren und die Vermögensdiversifizierung der Gründer kann damit einhergehen. Der IPO ist aber kein sofortiger Exit für die Gründer und das Management. Die Investoren erwarten vielmehr das klare Bekenntnis der Unternehmer, das Unternehmen weiter zu führen und erfolgreich zu entwickeln. 


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In Deutschland herrscht Nachholbedarf

Die Zahl der deutschen Börsengänge sind seit dem Zusammenbruch des Marktes Anfang des Jahrhunderts drastisch zurückgegangen. Während 1999 mehr als 160 deutsche Unternehmen den Schritt an die Börse wagten, waren es im letzten Jahr gerade einmal drei Firmen. Im Vergleich zu den USA ist Deutschland in dieser Hinsicht deutlich weniger risikobereit, obwohl auch bei uns die Börse ein veritables Instrument für die Refinanzierung ist. 

Diese Lücke haben andere europäische Börsenplätze erkannt und sich für deutsche Unternehmen geöffnet: die Pariser Euronext, der AIM am Londoner Stock Exchange und insbesondere die Nasdaq in Stockholm mit ihrem First North Segment werben um deutsche IPO-Kandidaten. Musste die deutsche Bytro noch den Umweg noch den Umweg über den Merger mit der schwedischen Stillfront gehen, um nach dem IPO einen internationalen Games Champion (von 30 Millionen Market Cap beim IPO auf mehr als zwei Milliarden Euro Market Cap im Mai 2020) mit deutschem Schwerpunkt zu schaffen, so sind nun auch deutsche Unternehmen am Nasdaq in Stockholm willkommen, einem sehr liquiden Markt schon im Wachstumssegment.

Zwar ist der Aktienhandel erst einmal eine große Herausforderung für die Buchhaltung und das Management eines Unternehmens, ermöglicht jedoch neben Zugang zum Finanzmarkt auch die Aufnahme von erhöhtem Eigenkapital. Deswegen sollten bereits erfolgreiche Startups durchaus darüber nachdenken, ob der Börsengang als Option in Betracht kommt oder nicht.

Wann den IPO wagen?

Der IPO kommt nur in Frage, wenn ein Unternehmen sein Geschäftsmodell ausführlich getestet hat und die Chancen sehr gut stehen, dass es auch weiterhin auf Erfolgskurs bleiben wird. Die ersten Fragen, die sich junge Gründer stellen sollten, bevor sie mit dem Börsen-Gedanken spielen, sind also folgende: 

Gibt es eine erfolgreiche Wachstumsstory, die Investoren überzeugt? 

Bewegt sich das Unternehmen in einem Markt, der selbst auch wächst? 

Die Bereitschaft vieler Aktionäre hängt oftmals vom Innovationsgrad der Geschäftsmodelle ab. Gerade Startups, die ihre Rentabilität noch unter Beweis stellen müssen, können hier zum Scheitern verurteilt sein. Umso wichtiger ist es, sich im Vorhinein ausführlich beraten zu lassen – denn in dieser Phase stellt sich bereits heraus, welche möglichen Hürden auf dem Weg zum IPO überwunden werden müssen. Außerdem werden die Unternehmen während der Beratungsphase mit wichtigen Partnern zusammengeführt, die im weiterem Prozess eine Rolle spielen: Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und möglicherweise sogar einer Agentur für Investor Relations. Einen erfahrenen Berater an der Seite zu haben, der während der gesamten Journey diese Vielzahl an Stakeholdern koordiniert, ist entscheidend. 


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Der Weg zum IPO

Wenn sich ein Unternehmen dazu entschließt, an die Börse zu gehen, beginnt eine lange Reise. Zunächst wird die rechtliche und wirtschaftliche Börsenreife festgestellt: 

Kann das Unternehmen als Aktiengesellschaft eingetragen werden? 

Erfüllt es die nötigen Kriterien, um das Interesse der Aktionäre zu wecken? 

Im nächsten Schritt beginnt die Wahl der Konsortialbank, bei der sich das Unternehmen eifrig bei Banken bewirbt und von diesen auf Herz und Niere geprüft wird. Diese sogenannte Due Diligence-Phase nimmt Zeit in Anspruch, da hier eine ausgiebige Analyse des Börsenkandidaten durchgeführt wird. Die Stärken und Schwächen des Unternehmens sowie die Erfolgsfaktoren werden im Research Report und der Equity Story zusammengefasst. Erst dann ist das Unternehmen bereit, den Kontakt zu Investoren aufzunehmen und deren Interesse zu ertasten. 

Nach dieser Phase, die auch als Roadshow bezeichnet wird, findet die Preisbildung statt. Hier wird der Preis für das Wertpapier festgelegt, der sich zu Beginn häufig zwischen 17 und 30 Euro bewegt. Nachdem der Emissionspreis dann festgelegt ist, Aktionäre die Nachfrage gezeichnet haben und der Börsenhandel begonnen hat, muss der Kurs gepflegt werden.

Weil der IPO so ein aufwendiger Prozess ist, fällt die Bedeutung der Beratungsphase besonders ins Gewicht. Hier können schon vor dem Start Erfolg oder Absturz eines Börsengangs abgewogen werden. Startups, die diesen Schritt wagen, haben etwas vor sich, doch es kann sich lohnen.

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