Digital statt Neandertal!

Die Corona-Krise und der dazugehörige Lockdown haben das komplette Bildungssystem auf den Kopf gestellt. Schüler, deren Schulalltag durch Pausenzeiten und strenge Blicke definiert wurde, müssen sich auf einen Schlag selbst organisieren. Und auch Lehrer, die selbst bei der Inbetriebnahme des Beamers auf Hilfe angewiesen sind, sollen nun Clouds und Devices steuern. In Rekordzeit wurden die Schüler zu selbstständig Arbeitenden und die Lehrer zu Organisatoren ganzer Kleinunternehmen.

Trotz der Herausforderungen bewegte sich die Digitalisierung der Schulen in eher langsamen Schritten. Kommt jetzt die Quittung? Und wie lassen sich die Erkenntnisse der Krise nutzen?


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Herausforderung des digitalen Lernens

Mit der schlagartigen Umstellung von analog zu digital, haben sich nach den Turbulenzen der ersten Wochen neue Challenges gezeigt, die es in Zeiten von Home Schooling anzugehen gilt. So kristallisierte sich schnell heraus, dass die Qualität der neuen Art des Lernens in den Familien von den unterschiedlichen Ausgangssituationen abhängt: Freut sich ein Schüler über das eigene Kinderzimmer, einen Laptop und die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Eltern, muss sich ein anderer das Zimmer, den PC und die Hilfe der Eltern mit den Geschwistern teilen. Auch deshalb hat ein Koalitionsausschuss ein Soforthilfeprogramm über 500 Millionen Euro beschlossen, das Kindern sozial schwacher Familien bessere Grundlagen bieten soll. So soll die Kluft zwischen Herkunft, Ressourcen und Bildungsgrad überwunden werden.

Laut einer zu Anfang des Lockdowns durchgeführten Studie der Uni Koblenz-Landau, müssen sich zudem nicht nur Kinder auf die neue Situation einstellen. Auch die Eltern werden zu Allroundern im Alltag. Knapp ein Viertel der Befragten sieht durch diese Doppelbelastung eine Verschlechterung in der Beziehung mit dem Nachwuchs. Über 63 Prozent geben außerdem an, dass sie neben dem Home Office knapp drei Stunden täglich mit den Schulaufgaben der Kinder verbringen. Zwischen Haushalt und Freizeit eine kaum zu managende Aufgabe.

Startups als Nachhilfelehrer?

Wer, wenn nicht Startups, können den Weg in die Digitalisierung ebnen? Die meist recht jungen Gründenden sind Digital Natives durch und durch und wissen, wie Probleme gelöst werden. Kein Wunder also, dass digitales Lernen auch auf der Agenda vieler Gründerinnen und Gründer steht. Diese beiden Startups helfen Lehrern und Fachkräften in Sachen Digitalisierung auf die Sprünge:

Hello World Academy

Die digitale Schule bringt nicht nur Lehrern, sondern vor allem Unternehmen die gern als Neuland bezeichneten Disziplinen näher. Hier lernen Interessierte die Grundlagen der Digitalisierung, aber auch wie Prototyping oder HR neu gedacht werden kann. Das mit einem EXIST-Stipendium geförderte Unternehmen bringt Lernwilligen die wichtigsten Begriffe und ersten digitalen Schritte näher. Außerdem lernen die Teilnehmer der Kurse Basiswissen des Programmierens. So gut vorbereitet, sollte die Zusammenarbeit mit den Schülern keine Hürde mehr sein.

BeWirken

Die Ideengeber von BeWirken widmen sich insbesondere der Jugendbildung auf Augenhöhe. Was bedeutet, dass Lehrer ihr digitales Wissen auf den Stand der Schüler heben. Auch hier vermitteln die Online-Angebote die Grundlagen der Digitalisierung. Die buchbaren Kurse zeigen beispielsweise, wie digitaler Fernunterricht funktionieren und wie sogar eine Live-Stunde über den Bildschirm aussehen kann.

Jetzt für die Zukunft lernen

Vom Pausenhof zum Kinderzimmer in weniger als einer Woche – so rasant wie der Lockdown kam, so schnell wird er sicher nicht aufgehoben werden. Kehrt wieder Normalität in den Schulen ein, liegt es nicht nur an den staatlichen Fördermitteln, sondern ebenso an den Fähigkeiten der Fachkräfte, aus den Defiziten der besonderen Zeit zu lernen. Die Schüler werden in den kommenden Jahren nicht weniger digital aufwachsen und bauen in dieser Hinsicht nur fachliches Vertrauen auf, wenn die Lehrer mithalten können. Externe Angebote und digitale Lernhilfen können also genau jetzt und über die Krise hinaus eine Zukunftsperspektive für das Berufsfeld sein.


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