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Vom Land in die Stadt – und wieder zurück

Urbanisierung ist einer der Megatrends, die für nachhaltige Veränderung sorgen. Und allseits ist bekannt, dass vor allem viele junge Leute ihrer ländlichen Heimat den Rücken zukehren und sich ins vermeintlich aufregendere Stadtleben stürzen. Doch inzwischen ist noch eine andere Bewegung erkennbar. Denn immer häufiger treibt es eben diese Menschen wieder zurück aufs Land – und auch den ein oder anderen eingefleischten Städter reizt mittlerweile der Gedanke an das idyllische Leben fernab vom Warten auf die S-Bahn und Hupkonzerten an Kreuzungen.

Sei es aufgrund des doch nicht so berauschenden City Life, sich verändernden Lebensumständen oder dem Wunsch, Landluft zu schnuppern. Die Gründe mögen vielfältig sein, doch die Konsequenz bleibt dieselbe: Der ländliche Raum muss auf den Zuzug vorbereitet sein. Und daran scheint es derzeit noch zu hapern. Welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten und wie das Leben auf dem Land moderner wird.


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Kleinstadtcharme jetzt auch modern

Städte gelten nach wie vor als Lebensraum der Zukunft voller Innovation, Dynamik sowie individueller und wirtschaftlicher Entfaltungsmöglichkeiten. Doch auch ländliche Räume bieten Zukunftspotenzial. Natürlich braucht es die ein oder andere Neuerung, um den wachsenden Anforderungen des alltäglichen Lebens gerecht zu werden. Diese stehen allerdings bereits in den Startlöchern. Wachsende Mobilität, die Etablierung digitaler Netzwerke und die Förderung ökonomischer Möglichkeiten sind in ländlichen Regionen auf dem Vormarsch. Was den provinziellen Aufschwung vorantreibt.

1. Digitale Infrastruktur

Mit den wachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung steigen auch die Anforderungen an die notwendige Infrastruktur. Und diese ist in ländlichen Regionen vielerorts nicht uneingeschränkt vorhanden. Aber genau dort sind die digitalen Technologien von Vorteil, können sie doch Distanzen überbrücken. Zusätzlich steigern sie die Effizienz, verbessern die Vernetzung und machen die Verfügbarkeit beständig. Kurzum: Sie reduzieren die strukturellen Nachteile des Landlebens.

Verlassen viele Menschen ländliche Gebiete, um in Großstädten ihre beruflichen Chancen zu verbessern, hat spätestens 2020 unmissverständlich gezeigt, dass die meisten von uns ihre Arbeit unabhängig vom Standort erfüllen können. Von gemeinsamer Dokumentenbearbeitung über Online-Plattformen bis zu firmenübergreifenden Video Calls: Distanz ist keine Hürde mehr – oder sollte es zumindest nicht sein. Dafür muss das einwandfreie Funktionieren dieser Dienste mithilfe einer zuverlässigen, leistungsfähigen und flächendeckenden Breitbandinfrastruktur gewährleistet sein.

So können Angestellte einer großen städtischen Firma zukünftig aus dem Home Office in pittoresker Lage arbeiten. Und auch das ökonomische Wachstum von Unternehmen scheitert nicht an strukturellen Faktoren. Der Einsatz digitaler Technologien ermöglicht Firmen dann beispielsweise die Erschließung von Kunden in abgelegenen Dörfern durch das Anbieten virtueller Beratungsgespräche – und erspart dem Dorfbewohner den Anfahrtsweg.


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2. Optimierte Logistik und Nahversorgung

Von der Digitalisierung profitiert auch die Logistik. Denn diese steht in ländlichen Räumen vor besonderen Herausforderungen. Verbunden mit der geringen Siedlungsdichte ergeben sich weite Distanzen von den Lagerzentren zum Zustellort und zwischen den einzelnen Kunden. Dennoch erwarten diese, ihre Lieferungen ebenso schnell zu erhalten, wie es in Städten typisch ist. Die Digitalisierung logistischer Prozesse bietet deswegen große Chancen, um eine vernetzte und umweltfreundliche Logistik zu schaffen. Digitale Anwendungen sorgen für eine effiziente Routenplanung und Prognosen für bessere Planbarkeit.

Weitere Innovation bringen digitale Logistiknetzwerke. Denn Lebensmittellieferdienste, die sich mancher Kleinstadtbewohner wünschen würde, sind nach wie vor am stärksten in Ballungszentren vertreten. So ermöglicht beispielsweise die Idee der Smart Regions ihren Kunden, Waren bei lokalen Einzelhändlern via Online-Plattform zu bestellen. Andere Nutzer der Plattform stellen diese Lieferungen zu und erhalten dafür eine Provision. Damit können Warenströme bedarfsgerecht und kostengünstig optimiert werden. Alternativ bieten auch digitale Dorfläden besonders für Dörfer ohne Supermarkt eine verbesserte Nahversorgung. Ein kleiner Store mit Selbstbedienungskasse und Zutritt per Kundenkarte schafft so neue Lebensqualität.

Gibt es jedoch den klassischen Dorfladen im Zentrum, kann dieser zugleich als lokaler Logistikknoten fungieren. Kleinere Waren werden dann von Logistikunternehmen zum Laden gesendet, wo sie entweder von den Kunden abgeholt oder über ein autonomes Auslieferungssystem an die Adressierten weitergeleitet werden.

3. Innovative Mobilitätskonzepte

Kleinstädte und Dörfer können nicht mit dem öffentlichen Verkehrsnetz aufwarten, das Großstädte zu bieten haben. Und das müssen sie auch gar nicht. Dennoch sollten moderne Mobilitätskonzepte auch für Menschen auf dem Land verfügbar sein.

Während es in Ballungsgebieten von Sharing-Angeboten regelrecht wimmelt, lässt sich in vielen Kleinstädten davon nur träumen. Dabei gibt es gerade dort, wo die Alternativen deutlich geringer sind, enormes Potenzial. Denn der eingeschränkte öffentliche Nahverkehr lässt ein eigenes Auto oft zur Notwendigkeit werden. Doch das hat und will schließlich nicht jeder. Sharing-Anbieter für E-Bikes und elektrische Roller sollten ihre umweltfreundlichen Flotten für die Letzte Meile daher auch in abgelegenen Regionen ausbreiten. So ging Share2move bereits 2018 mit dem ersten ländlichen Elektroroller-Sharing Deutschlands im Emsland an den Start. Reservierung, Buchung und Entriegelung erfolgen dabei ausschließlich per App.

Mobilität und Digitalisierung werden zudem bei Rufbussen mit flexiblen Fahrplänen inklusive Fahrgast-App vereint. Door2door beispielsweise unterstützt mit Kleinbussen Kommunen und Verkehrsunternehmen bei der Schließung von Lücken im öffentlichen Personennahverkehr.

Mit Blick auf die Zukunft sehen Experten auch im autonomen Fahren Chancen für den ländlichen Raum. So seien fahrerlose Busse mit festen Routen möglich. Diese könnten durch weitere automatische Fahrzeuge auf der Letzten Meile ergänzt werden. Die Möglichkeiten sind ebenso groß wie der Bedarf. Kommunen und Staat müssen daher aktiv werden, um das Potenzial der aussichtsreichen Innovationen dort zu etablieren, wo es gebraucht wird.

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Artikelbild: Eyeem