Der Börsengang ist ein Marathon, kein Sprint – denn nur mit der richtigen Kondition schaffen Unternehmen den Sprung aufs Börsenparkett.

Wenn sich Unternehmen an die große Glocke hängen

IPO – drei Buchstaben, die viele Unternehmen mit einem kräftezehrenden Dauerlauf verbinden, der sich allerdings auszahlen kann. Doch ehe Aktien öffentlich zum Kauf angeboten werden können, müssen einige Fragen geklärt werden: Welche Regelungen gibt es zu beachten? Passen die internen Strukturen überhaupt zu einem börsennotierten Unternehmen? Und sprechen die aktuellen Marktverhältnisse für ein IPO?

Die gute Nachricht vorweg: Auch in schwierigen Marktphasen werden gut geführte Unternehmen mit überzeugendem Geschäftsmodell und attraktiven Wachstumsaussichten auf das Interesse der Investoren treffen. Was Unternehmen ansonsten grundsätzlich zum Thema Börsengang wissen müssen, erklären die PwC-Experten Carsten Stäcker und Stephan Wyrobisch.


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IPO: Für wen und vor allem warum?

Stephan Wyrobisch, Partner PwC

Unternehmen geht es bei der langfristigen Planung um zwei zentrale Fragestellungen: ,Wie ist das weitere Wachstum zu steuern und zu finanzieren?’ und ,Wie sollen Unternehmensführung und Gesellschafterkreis in Zukunft gestaltet werden?’, erklärt Wyrobisch. Ob ein Börsengang der richtige Schritt ist, hänge immer vom jeweiligen Einzelfall ab. Trotzdem gebe es gewisse Voraussetzungen, die Unternehmen, die mit einem Börsengang liebäugeln, erfüllen sollten: Man solle auf ein nachweisbar erfolgreiches Geschäftsmodell vertrauen können, eine gewisse Mindestgröße haben und die Bereitschaft zeigen, neue Miteigentümer als gleichberechtigte Partner zu akzeptieren.

„Am Kapitalmarkt haben Investoren eine breite Auswahl unterschiedlicher Anlagealternativen”, sagt Wyrobisch weiter. „Die Equity-Story des IPO-Kandidaten muss daher die Kernfragen der potentiellen Investoren antizipieren und proaktiv beantworten. Im Fokus stehen dabei regelmäßig die Wachstumsstärke des relevanten Markts, das Wettbewerbsumfeld, die Markteintrittsbarrieren, die Entwicklung der Marktposition des IPO-Kandidaten, seine Alleinstellungsmerkmale sowie der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens, gemessen an Umsatzwachstum, Profitabilität, Cashflows und der Skalierbarkeit. Außerdem achten Investoren auf ein Management-Team, das den bisherigen Unternehmenserfolg mit einer schlüssigen Strategie weiter fortschreiben kann.”

Carsten Stäcker, Partner PwC

Aber: Ein IPO bedeutet für das Unternehmen einen enormen zeitlichen Aufwand. Er erfordert neue interne Strukturen und Prozesse, um die rechtlichen und regulatorischen Ansprüche an ein börsennotiertes Unternehmen sowie die Bedürfnisse der externen Investoren zu erfüllen. Laut Stäcker wiegen die Vorteile diese Strapazen aber auf: „Ein Börsengang eröffnet prinzipiell unbeschränkte Möglichkeiten der langfristigen Wachstumsfinanzierung. Auch über diese primäre Funktion hinaus ist er mit vielen weiteren Vorteilen verbunden: Durch einen erleichterten Zugang zu Fremdkapital oder hybriden Finanzierungsinstrumenten erhöht das Unternehmen seine Flexibilität in der bankenunabhängigen Finanzierung und gewinnt vor allem als Arbeitgeber an Attraktivität, etwa durch Aktienbeteiligungsprogramme. Und für Startups ist die Exit-Möglichkeit der bisherigen Finanzinvestoren natürlich besonders interessant.”


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Was potentielle Emittenten beachten sollten – und wo sie Hilfe finden

Apropos Startups: Welche besonderen Hürden warten beim Börsengang vor allem auf junge Unternehmen? „Eine Herausforderung ist, dass sie oft in neuen Märkten oder Geschäftsfeldern tätig sind, mit denen der Kapitalmarkt wenig Erfahrung hat. Umso wichtiger ist es, dass der relevante Markt, die Sicherstellung des eigenen Marktzutritts beziehungsweise die Barrieren für Wettbewerber überzeugend dargestellt und mit aussagekräftigen Daten unterlegt sind. Aufgrund der meist kurzen Finanzhistorie von Startups sollten weiterhin passende KPIs und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren identifiziert werden. Sie können den strategischen Wachstumspfad des Unternehmens aus der Vergangenheit überzeugend in die Zukunft projizieren und eine klare Roadmap zur Profitabilität aufzeigen”, so Stäcker.

Wyrobisch ergänzt: „Außerdem gibt es häufig Nachholbedarf bei den unternehmensinternen Systemen, Prozessen und Strukturen. Der Fokus von Startups liegt in der Regel auf der schnellen Entwicklung des Geschäfts und den Umsatzsteigerungen – oft wachsen die internen Strukturen nicht entsprechend mit.”

Wer den Sprung aufs Börsenparkett wagen möchte, findet bei der Startup-Initiative PwC NextLevel  die richtigen Ansprechpartner. Experten stellen im Rahmen eines Readiness Assessment zunächst den Status quo des Unternehmens den Anforderungen an ein erfolgreich börsennotiertes Unternehmen gegenüber. „Wichtig sind bei dieser Analyse nicht nur die regulatorischen Anforderungen, sondern insbesondere auch die Perspektive und Erwartungen potentieller Investoren und Aktienanalysten“, sagt Wyrobisch. Daraus ergibt sich ein individueller Maßnahmenplan, bei dessen Entwicklung und Umsetzung PwC tatkräftig unterstützt – darunter fallen unter anderem die Einführung notwendiger interner Strukturen sowie die kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung der Equity Story.

Nach abgeschlossener Vorbereitung startet die eigentliche Durchführung des IPOs. Auch hier unterstützt ein spezialisiertes PwC-Team umfassend: von der objektiven Auswahl der besten Banken für ein spezifisches IPO über die Strukturierung und zielgerichtete Incentivierung des Konsortiums bis zu den Verhandlungen über den Platzierungspreis der Aktien und die Zuteilung an die neuen Investoren. „Als übergeordnete Ziele haben wir dabei immer die Optimierung der IPO-Bewertung und die Minimierung des Transaktionsrisikos im Blick“, so Stäcker.

Mit dem tiefen Verständnis der Strukturen und Abläufe im Unternehmen sowie der umfassenden IPO-Erfahrung können die Experten Emittenten bei allen maßgeblichen Aufgaben unterstützen und bei allen relevanten Fragen aktiv beraten. „Damit erhöhen wir erheblich die Transaktionseffizienz, ermöglichen dem Unternehmen informierte Entscheidungen auf Augenhöhe und reduzieren gleichzeitig die Belastung des Managements“, erläutert Stäcker.


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Neben IPO-Prozessen steht euch das NextLevel-Team in allen Fragen und Belangen rund um das Thema Startups zur Seite. Sei es bei steuerlichen und rechtlichen Themen oder bei der nächsten Finanzierungsrunde – die PwC-Experten freuen sich, euch und eurem Geschäft weiterhelfen zu dürfen.


 

Bild: eyeem.com