Diversity Management ist mehr als nur Anti-Diskriminierung
Die meisten Unternehmen finden Vielfalt wichtig. Zumindest, wenn man sie danach fragt. Geht es aber an die Umsetzung, hapert es bei vielen. Nur rund ein Drittel hatte 2016 im nationalen Durchschnitt entsprechende Schritte eingeleitet, um die Vielfalt im Unternehmen zu steigern. Noch weniger – etwa 19 Prozent – planten in Zukunft konkrete Maßnahmen.¹ Das hat Folgen: Nicht nur etablierte Unternehmen, auch viele Startups sind vor allem männlich, weiß und gestandene Hemdenträger.
Dabei ist Vielfalt mehr als die Vereinigung von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft oder Nationalität, mit verschiedener Weltanschauung, sexueller Identität oder körperlichen und geistigen Handicaps. Vielfalt kann ein echter Wettbewerbsvorteil sein – auch, weil andere deutsche Unternehmen diesen Aspekt kolossal unterschätzen. Wie Startups von einem vielfältigen Team profitieren – und so im Idealfall leichter wachsen.
Mehr Vielfalt = mehr Gewinn
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich abgehängt, was Diversität angeht. Denn Manager und Vorstände in Frankreich, Großbritannien und Italien haben das Potenzial erkannt und bereits zu über 80 Prozent Diversity-Maßnahmen umgesetzt. Die Befunde einer weiteren Diversity-Studie der Boston Consulting Group dürften sie in ihrem Vorhaben bestärkt haben: Erhöht sich die Vielfalt im Unternehmen, beeinflusst das zugleich, wie innovativ dieses Unternehmen ist und wie viel Gewinn es macht. Allein eine durch Diversität geprägte Führungsebene führt zu 19 Prozent mehr Umsatz dank mehr Innovationen.²
Innovationen – das klingt nach Tech-Companies, Startups und Industrie. Denn gerade diese Branchen sind darauf angewiesen, innovativ zu sein. Diversität ist deshalb der Schlüssel zu erfolgreichem Wachstum. Gute Ideen resultieren in guten Innovationen, und Ideen werden nur dort geboren und weiterentwickelt, wo sich vielfältiger und wechselnder Input von außen, unterschiedliche Sichtweisen und diverse Weltanschauungen tummeln.
Ideen brauchen Freiräume
Eine bereits etablierte Kultur der Vielfalt entfaltet allerdings auch eine Langzeitwirkung. Junge, gebildete und qualifizierte Menschen wollen nicht länger in starren Unternehmensstrukturen arbeiten, in denen ein großes hierarchisches Gefälle herrscht. Stattdessen sind Flexibilität und Freiraum gefragt – nicht nur bei Arbeitszeit oder Homeoffice, sondern auch in der täglichen Routine. Gelingt es Startups, der Vielfalt genug Raum zu geben, kann diese ihr volles Potenzial zeigen. Das heißt aber, dass Fehler in Kauf genommen werden müssen.
Eine gelebte Kultur der Vielfalt bindet also Mitarbeiter an das Unternehmen. Und sie zieht frische Köpfe an. Gerade in der Zeit des War for Talents fällt es Startups schwer, kluge Köpfe von sich zu überzeugen. Diversity Management kann aktiv dazu beitragen, das Unternehmen prominenter im Bewerbermarkt zu platzieren und die richtigen Bewerber auf eine Stelle aufmerksam zu machen. Und es generiert eine Offenheit und Lernfähigkeit, durch die ein Unternehmen überhaupt erst zukunftsfähig wird.
Das A und O: gute Führungskräfte
Eine Kultur der Vielfalt im eigenen Startup zu etablieren, ist nicht ganz einfach. Diversität kann anstrengend sein. Unterschiedliche Weltanschauungen und Erfahrungen resultieren nicht selten in verschiedenen Meinungen – was wiederum zu Konflikten und Reibereien führen kann. Ein wichtiges Rädchen im Gefüge: die Führungskräfte.
Über 70 Prozent der Befragten der Charta der Vielfalt-Studie waren sich einig, dass das Top-Management und die Führungskräfte sensibilisiert und Vorbilder geschaffen werden müssen. Ein Drittel gaben zudem an, dass ihre Vorgesetzten vor allem Empathie und Einfühlungsvermögen benötigen, um Vielfalt vorzuleben, zuzulassen und ihre Mitarbeiter zu motivieren. Diversity-Trainings oder -Workshops, aber auch beispielhafte Projekte können dazu beitragen, dass alle an einem Strang ziehen, Ideen entstehen und Innovationen auf den Weg gebracht werden.
Growth Camp: Innovation und Diversität
Innovationen und Wachstum – darum geht es auch im Growth Camp, dem Special-Event des Basecamps Berlin, das Ideen wecken, Business-Modelle diskutieren und zur Frage nach skalierbaren und nachhaltigen Wachstum informieren will. Am 22. Mai befassen sich Gründer, Startups und Corporates mit den spannendsten Themen der Gründerszene. Besonderes Schmankerl: Allen Teilnehmern steht auch das Salesforce Basecamp offen!
Besucher dürfen sich auf eine Keynote zum Thema „10 Paths to Grow“ mit Tiffani Bova freuen, der Global Customer Growth and Innovation Evangelist bei Salesforce. In den anschließenden Sessions lernen die Teilnehmer, wie sie ihren Vertrieb optimieren, die Kundenbindung stärken und sich als Unternehmen richtig positionieren. Danach illustriert die Women in Tech-Networking Session, wie Chancengleichheit und ein starkes Netzwerk zum Erfolg führen. Und in der Fuckup Night zeigen die Speaker außerdem, wie persönliches Scheitern sie erfolgreich gemacht hat.