Auf dem besten Weg in den Schweizer Mobilitätsmarkt: Das Team des Berliner Startups MotionTag.

 

Berliner Innovation trifft auf Schweizer Tradition

Insbesondere in der Mobility-Branche kann es für Startups schwierig sein, Fuß zu fassen. Denn das Vertrauen der Kunden liegt meist bei etablierten Konzernen – neue Geschäftsmodelle und Technologien werden nur zögerlich angenommen. Um dennoch eine Chance zu haben, brauchen Gründer Partner, die sie an ihrer langjährigen Markterfahrung teilhaben lassen und mit denen sie gemeinsam neue Wege einschlagen können.

Dies geschah so beim Berliner Startup MotionTag, das eine Pay-as-you-go Ticket-Lösung entwickelt hat, und PostAuto, dem führenden Busunternehmen im öffentlichen Verkehr in der Schweiz: Über den Swiss Innovation Outpost, einem Verbund, der deutsche Startups mit Schweizer Großunternehmen verknüpft, konnten sich die beiden Unternehmen 2016 erstmals beschnuppern. Die Tochter der Schweizerischen Post testete die innovative E-Ticketing-Technologie von MotionTag im Mai 2017 im Rahmen eines technischen Proof of Concept.

Kurz darauf hat die Post auch in das Startup investiert, da sie vom Erfolg des Startups überzeugt war und das Potential der Lösung für die Branche erkannt hatte.

Wie genau hat sich diese Zusammenarbeit entwickelt? Und inwiefern hat vor allem MotionTag davon profitiert?

Testen, Testen, Testen im Mobilitätslabor

Aus der Kooperation mit Hochschulen und Partnern der öffentlichen Hand entstand 2014 das Mobility Lab, in dem ein Expertengremium unter der Leitung von PostAuto innovative Lösungen entwickelt. Eine davon? Das Mobilitätslabor in Sion, was dem Startup die Möglichkeit bot, mit Hilfe der App TicketEasy ihre Check-in-be-out (CIBO) Ticketing-Lösung zu testen.

Zunächst wurde die Lösung theoretisch an einem Anforderungsprofil gemessen und anschließend den Wünschen der Reisenden entsprechend erweitert. Der Kundenfokus und das regelmäßige Feedback waren dabei zentral. Benchmark-Tests brachten weitere Erkenntnisse, die direkt in die Entwicklung einflossen. „Für uns ist es optimal, einen Partner aus der Industrie zu haben, mit dem wir unsere Lösungen diskutieren, testen und verbessern können. Zudem ist die Schweiz im Vergleich zu Deutschland schon ein deutliches Stück weiter hinsichtlich der Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs“, berichtet Stephan Leppler, Gründer von MotionTag, über die Vorteile der Zusammenarbeit.

Im CIBO-Pilotbetrieb wurde nicht nur ein neuartiges technisches System erprobt. Es ist mit Hilfe der Partner im Mobilitätslabor auch gelungen, ein innovatives Tarifsystem zu erproben. Dieses berechnet für die Fahrgäste jeweils den meilleur prix, also den besten Preis. „Solche zukunftsgerichteten Tarifmodelle wären in einem anderen Umfeld kaum umsetzbar gewesen“, sagt Leppler. Durch die automatische Erfassung wird der Fahrgast davon entlastet, sich mit dem Tarifsystem auseinandersetzen zu müssen – erhält aber die Sicherheit, auf jeden Fall das günstigste Ticket zu haben.

Und so geht es für MotionTag weiter

In Zukunft will MotionTag seine Tests ausweiten, bis sie fester Bestandteil des digitalen Vertriebs werden. „Natürlich entwickeln wir unsere Lösungen permanent weiter. Das Feedback, das wir durch die Tests mit unseren Partnern in der Schweiz erhalten haben, ist dabei Gold wert: Wir profitieren enorm von den erzeugten Testdaten, aber natürlich auch von dem Know-how der PostAuto-Experten. Das Ziel eines einfachen, nutzungsbasierten Öffentlichen Verkehrs treibt uns an. Nicht zuletzt, weil wir unser Produkt selber gerne jeden Tag nutzen wollen“, schließt Leppler ab.

Wie deutsche Gründer an Schweizer Schwergewichte herankommen

Euer Interesse für den Schweizer Markt ist geweckt – ihr wisst aber nicht genau, wie ihr den Kontakt herstellen sollt? Um deutschen Gründern den Weg zu den wichtigsten schweizerischen Akteuren und damit zu einem höchst lukrativen Markt zu ebnen, bietet der Swiss Innovation Outpost eine erste Anlaufstelle. Hier haben Gründer die Möglichkeit, Corporate-Partner zu finden und ihre Expansion in die Schweiz so einfach wie möglich zu gestalten. So können Startups sich darauf verlassen, einen idealen Eintritt in den Schweizer Markt zu erhalten und langfristig gemeinsam Erfolge zu feiern.

 

Artikelbild: MotionTag