Frauenpower gesucht: Mehr Gründerinnen braucht das Land!
Frauenpower gesucht: Mehr Gründerinnen braucht das Land!

„Gründerinnen, Selbstüberschätzung tut gut!“

Irgendwo in Bonn, in einer kleinen Kneipe in der Nähe des Friedensplatzes: Rund 20 Gäste zwischen 25 und 70 Jahren sitzen gemütlich zusammen, bei Jazzmusik und einem Glas Wein. Doch statt Lasagne oder Steak, statt Messer und Gabel hat jeder Gast Pinsel, Farbpaletten und Staffeleien vor sich. Auf allen Leinwänden ist das gleiche Motiv zu sehen: das Gesicht von Marilyn Monroe, gemalt im Warhol-Stil.

Der Grund: Hier findet eine ArtNight statt, ein Kunstabend unter dem Motto „Paint like Warhol“, bei dem Jung und Alt unter Anleitung eines professionellen Künstlers der Pop-Art-Ikone nacheifern und ihr eigenes Kunstwerk malen. Mit dabei: Aimie-Sarah Carstensen, die gemeinsam mit ihrem Co-Founder David Neisinger das Startup ArtNight gegründet hat und den Abend als Teilnehmerin begleitet.

Aimie ist eine, die einfach mal gemacht hat. Mit ArtNight veranstaltet sie Kunstabende – europaweit. Was die Gründerin von veralteten Rollenbildern und Frauenquoten hält – und warum eine gesunde Selbstüberschätzung zum Gründen dazugehört.


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Gründerin, Bloggerin: Aimie-Sarah Carstensen hat gemeinsam mit ihrem Co-Founder David das Startup ArtNight gegründet und bietet europaweit kreative Kunstabende an.
Gründerin, Bloggerin: Aimie-Sarah Carstensen hat gemeinsam mit ihrem Co-Founder David das Startup ArtNight gegründet.

Statt Risiko meiden: Einfach mal selbst überschätzen!

Eine junge Frau, die ein Unternehmen gegründet hat und damit erfolgreich ist: Was so selbstverständlich klingt, ist in Deutschland eher die Ausnahme. „Es sind zwar viele Frauen in ganz vielen verschiedenen Bereichen selbstständig“, sagt Aimie, die nebenbei auf ihrem Blog FIELFALT Unternehmerinnen porträtiert, „aber nur die wenigsten Frauen trauen sich eine Unternehmensgründung zu.“ Was auch der Deutsche Startup-Monitor 2018 zeigt: Während der Männeranteil bei Startup-Gründungen bei 85 Prozent liegt, sind es bei den Frauen nur 15 Prozent.¹ „Ohne alle über einen Kamm scheren zu wollen, liegt es tatsächlich daran, dass viele Frauen weniger Selbstbewusstsein haben und nicht so risikoaffin sind“, sagt Unternehmerin Carstensen. „Ein bisschen Selbstüberschätzung würde ihnen guttun.“

Existenzgründung mit Eigenkapital

Denn alles planen, alle Eventualitäten zu berücksichtigen, ist bei einer Existenzgründung nicht möglich. Sich auf Situationen des Scheiterns einzustellen sowie Flexibilität und Risikoaffinität gehören dazu. Aimie war sich darüber im Klaren, als sie ihre leitende Position in einem Konzern an den Nagel hängte und ins kalte Wasser sprang. Ihr Vorteil: Ein finanzielles Polster – damit kam sie die ersten Monate über die Runden und war nicht auf Investoren angewiesen. Heute würde sie jedem Existenzgründer den Start mit Eigenkapital empfehlen: „Es ist einfach viel entspannter, wenn man die Finanzierung am Anfang allein stemmen kann. Allerdings steht man gleichzeitig auch unter gewaltigem Druck.“ 

Oder aber man findet eine passende Förderung. „Vor allem in Berlin gibt es viele Netzwerke und Coachings“, sagt Aimie. Auch ArtNight erhält Unterstützung. Über das TechBoost-Programm der Telekom profitiert das Unternehmen nicht nur von kostenlosem Cloud-Guthaben, sondern auch vom Zugang zu dem breiten Partnernetzwerk der Telekom. „Von TechBoost profitieren alle“, sagt Matthias Schievelbusch, Leiter der Startup-Kooperationen bei der Telekom: „Die Startups von sicherer Cloud-Technik und Kontakten zu etablierten Unternehmen. Unsere Geschäftskunden von innovativen Lösungen der Startups. Und natürlich auch wir selbst, weil wir durch unsere neuen Startup-Partner unser Angebot ausweiten.“

Gründung hängt nicht vom Geschlecht ab

Zuletzt hatte Aimie auf der Digitalisierungsveranstaltung DIGITAL 2018 Gelegenheit, mit Kunden der Telekom zu sprechen. Ob es für sie als Frau schwieriger sei, neue Kunden zu gewinnen oder auf Partner zuzugehen? Nein. Zwar sei David für das Marketing zuständig, sie selbst aber sei eine starke Kommunikatorin – das perfekte Gegenstück. „Wir ergänzen uns sehr gut und fokussieren uns auf die jeweiligen Stärken“, sagt sie. „Und in Gesprächen mit potenziellen Partnern und Kunden hatte ich nie den Eindruck, dass das Geschlecht wichtig war.“

Auch von einer breit eingeführten Frauenquote hält die Gründerin nicht viel. „Klar gibt es immer noch viele Traditionsunternehmen, in denen ein verstaubtes Rollenbild vorherrscht. Hier ist es sicherlich sinnvoll, Frauen explizit zu fördern, etwa mit Coachings oder Workshops“, sagt Aimie. Aber auch der Staat könne mehr finanzielle Anreize geben. „Versicherungen sind für Gründer immens teuer, egal ob Mann oder Frau, das Steuerrecht ist kompliziert, das Elterngeld nicht auf Selbstständige ausgelegt. Kein Wunder, dass da viele vor der Existenzgründung zurückschrecken.“

Aus ihrer Sicht noch wichtiger als Quoten und staatliche Unterstützung: bei sich selbst anfangen. „Jede Frau kann lernen zu verhandeln und Risiken einzugehen“, sagt Aimie. „Eine Gründung sollte nicht vom Geschlecht abhängen, sondern von den persönlichen Skills und dem potenziellen Erfolg der Geschäftsidee – und da ist es egal, ob ein Mann die hatte oder eine Frau.“


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¹: Deutscher Startup-Monitor

Artikelbild: iStock / Fotos: ArtNight