Eine Frau benutzt auf ihrem Smartphone den Gesundheitsassistenten Afda Health.
Eine Frau nutzt auf ihrem Smartphone den Gesundheitsassistenten Ada Health.

Das Startup Ada Health hat einen intelligenten Kommunikationsassistenten entwickelt, der mehr als zehn Millionen Menschen mit Fragen und Antworten dabei geholfen hat, ihre Beschwerden einzuschätzen. Die Künstliche Intelligenz unterbreitet im Anschluss einen Diagnosevorschlag und erleichtert es Kranken, die erforderliche Behandlung zu finden. Seit dem Marktstart 2016 hat Ada Health 15 Millionen solcher Dialoge mit Patienten geführt und sie bei der Analyse ihrer Symptome unterstützt. Jetzt musste das Unternehmen einige Mitarbeiter entlassen. 

Stärkerer Fokus auf Partnerschaften

Wie viele Mitarbeiter gehen mussten, wurde nicht genannt. Der Grund für den Personalabbau sei eine Umstrukturierung und der Fokus auf Partnerschaften. „Der digitale Gesundheitsmarkt wächst weltweit stark und entwickelt sich dabei mit hohem Tempo“, begründete Ada Health die neue Ausrichtung. „Als Unternehmen beobachten wir fortlaufend die aktuellen Entwicklungen im Markt und überprüfen dabei kontinuierlich unsere strategischen Prioritäten.“

Und weiter: „Wir bemühen uns, den Übergang für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen so einfach wie möglich zu gestalten.“ Bei Ada Health sind mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Ada Health folgt Branchentrend

Medizin-Startups entscheiden sich zunehmend für diesen B2B-Fokus. Denn mit einzelnen Kunden lassen sich kaum Erlöse erzielen, mit denen sich Investitionen in Forschung und Entwicklung refinanzieren lassen. Zuletzt hatte die Mobilitäts-App Kaia Health mit der gleichen Argumentation angekündigt, ihre Nutzungsgebühr zu verzehnfachen.

Ada Health ist nach eigenen Angaben in 140 Ländern die Nummer Eins unter den Medizin-Apps. In Ländern mit einer schlechten medizinischen Infrastruktur ist die App oft eine Alternative für einen Gang zum Arzt. So ist sie seit November 2019 in der Sprache Swahili verfügbar und kann damit 100 Millionen Menschen in Ostafrika medizinische Ratschläge geben.

Ada Health hat im Oktober 2017 eine Finanzierungsrunde über 40 Millionen Euro bekanntgegeben. Angeführt wurde die Runde von Access Industries, die Investmentgruppe von Len Blavatnik. Der Technologieinvestor June Fund, zu dessen Partnern auch Googles Chief Business Officer Philipp Schindler zählt, sowie der Berliner Tech-Fonds Cumberland VC nahmen an der Runde teil.

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Bild: Ada Health