Will fünf Millionen Euro einsammeln: Das Team von Surge-on Medical mit CEO Benno Groosman, CTO Tim Horeman-Franse und Co-Founder, sowie COO Audry Zoncsich.
Sie wollen fünf Millionen Euro einsammeln: das Team von Surge-on Medical mit CEO Benno Groosman, CTO Tim Horeman-Franse und Co-Founder, sowie COO Audry Zoncsich (von links). Im Vordergrund liegen die Spezialzangen des Startups. 

125 Tage bleiben dem niederländischen Medizintechnik-Startup Surge-on Medical, um bis zu fünf Millionen Euro für die Skalierung des Unternehmens einzusammeln. Chirurgen verwenden die marktreife Spezialzange des Unternehmens bei minimalinvasiven Knieoperationen. Das Startup hat sich die neue Plattform von Aescuvest.eu für die Crowdfunding-Kampagne ausgesucht und ist bereit, in dieser Finanzierungsrunde knapp 13 Prozent seiner Unternehmensanteile abzugeben. Am ersten Tag fanden sich 18 Investoren, die knapp 30.000 Euro einzahlten, was einem Anteil von 0,6 Prozent des Fundingziels entspricht.

Die neue Finanzierungsplattform hat sich erstens auf Medizintechnik, Biotechnologie und Digitale Gesundheit spezialisiert und verfolgt zweitens einen grenzüberschreitenden, paneuropäischen Ansatz. Damit unterscheidet sie sich von anderen Crowdfunding-Plattformen wie Companisto oder Seedmatch, die breiter investieren. Anders ist auch, dass ein Team aus zehn Experten vorab die Erfolgschancen des Startups beurteilt und damit eine Vorauswahl trifft. Senken sie ihre Daumen, wird aus dem Crowdfunding nichts.

Crowdfunding birgt Risiken

Diese Finanzierungsmethode hat einen Risiko: Bei den Beiträgen der Investoren handelt es sich um nachrangige Darlehen. Wird das Startup insolvent, ist das eingezahlte Kapital in der Regel weg und die Investoren gehen leer aus. Auch bei Aescuvest handelt es sich um eine nachrangige Forderung, hier jedoch in der Form eines Genussscheins – also eines Wertpapiers. Die Einzelinvestitionen werden in einer Zweckgesellschaft gebündelt, welche stellvertretend für die Einzelinvestoren Gesellschafterin des Startups wird und an dessen Wertentwicklung beteiligt ist. 

Ferner handelt es sich bei den Kampagnen von Aescuvest.eu um prospektgeprüfte Wertpapierangebote, was dem Anleger höhere Sicherheiten bieten soll. Auch sind die Investments und Finanzierungen nicht auf ein Land beschränkt, sondern in der gesamten EU möglich.

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Zielgruppe für das neue Fianzierungsangebot seien EU-Bürger, Business Angels und Wagniskapitalfirmen, heißt es vom Unternehmen. Der Mindesteinsatz beläuft sich auf 500 Euro.

Aescuvest.eu hat neben Surge-on Medical bereits weitere Crowdfunding-Finanzierungen in Vorbereitung, die sich beim Launch-Event am Dienstag in Berlin auch präsentierten: Das Potsdamer Diabetes-Startup Emperra gehört ebenso zum Portfolio wie die Biotech-Startups Lipozyt Marker und PharmGenomics. Partner des Finanzunternehmens ist das EU-finanzierte Netzwerk EIT Health.

Bild: Surge-on Medical