Wann gibt es einen Covid-19-Impfstoff?
Wann es einen Corona-Impfstoff geben wird, ist nicht bekannt.

Politiker und Wissenschaftler schauen in diesen Tagen und Wochen hoffnungsvoll nach Süddeutschland. Dort wird von Startups wie Curevac und Atriva Therapeutics an Mitteln gegen das neuartige Coronavirus geforscht. Auch das Tübinger Startup Prime Vector sucht nach einem Impfstoff. Dafür hat es jetzt 1,3 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium bekommen. Die Carl-Zeiss-Stiftung findet den Forschungsansatz des Unternehmens ebenfalls vielversprechend und investiert 130.000 Euro.

Was macht Prime Vector anders als andere Forscherteams weltweit? Laut Mitgründer Ralf Amann ließen sich in den Impstoff mehrere Mengen von Fremd-DNA integrieren. Im Fall von Covid-19 bedeute das, dass mehrere Antigene eingebaut werden könnten. So wäre ein Impfschutz auch dann gegeben, wenn das Virus mutieren sollte. Ein weiterer Vorteil laut Amann: Durch die breitere Wirkung des Stoffes könne der Mensch so auch gegen andere Coronaviren immun gemacht werden.

Das neue Geld will Amann vor allem für externe Dienstleister ausgeben. Diese könnten das Mittel an Tieren testen, sagt er. Zuerst aber müsse der Impfstoff vorhanden sein, dessen Entwicklung rund vier Wochen dauere. „Im besten Fall können wir am Osterwochenende beginnen“, sagt Amann. Die anschließenden Studien bei den Dienstleistern dauerten dann weitere Monate. Und danach seien klinische Studien am Menschen notwendig. Dann erst werde der Impfstoff hergestellt und verkauft. Diese Aufgaben übernähmen aber große Pharmakonzerne.

Auch andere Unternehmen forschen am Corona-Impfstoff

Prime Vector wurde 2019 von Ralf Amann, Melanie Müller und Ferdinand Salomon als Spinoff der Uni Tübingen gegründet. Ursprünglich forschte das Unternehmen nach Mitteln gegen Krebs. Das Unternehmen gehörte dieses Jahr zu den Gewinnern der Konzeptphase des Science4life-Businessplan-Wettbewerbs, der unter anderem von der Hessischen Landesregierung gesponsert wird.

Woanders in Deutschland wird auch an einem Impfstoff gegen das Coronavirus geforscht. Zum Beispiel in Mainz. Dort arbeitet das Unternehmen Biontech mit dem chinesischen Arzneimittelhersteller Fosun Pharma zusammen, um ein Mittel gegen das Coronavirus zu finden. Für seine Forschung soll Biontech bis zu 120 Millionen Euro aus China erhalten. Den Impfstoff will das Biotech-Startup schon Ende April am Menschen testen.

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Bilder: Jose A. Bernat Bacete / Getty Images; Prime Vector