Erkältung oder Virusgrippe: Ein neuer DNA-Test kann diese Frage innerhalb von 10 Minuten beantworten.
Erkältung oder Virusgrippe: Ein neuer DNA-Test kann diese Frage innerhalb von zehn Minuten beantworten.

Wenn ein Arzt eine sicher Virusgrippe diagnostizieren will, erfordert das bisher teurere Messtechnik in einem biochemischen Labor. Das könnte sich nun schnell ändern und zu einer Disruption der Laborindustrie führen: Das Startup Sense Biodetection aus Großbritannien entwickelt gerade ein neuartiges Testverfahren für Vireninfektionen, das ortsunabhängig und instrumentenfrei funktioniert und in weniger als zehn Minuten ein Ergebnis liefert.

Das Startup hat jetzt eine Series-A-Finanzierungsrunde über umgerechnet 14,2 Millionen Euro (12,3 Millionen Britische Pfund) abgeschlossen. Leadinvestoren sind Earlybird Ventures aus Berlin und Cambridge Innovation Capital (England). Ferner haben sich Seed-Investoren beteiligt sowie das Programm Innovate UK mit 1,8 Millionen Pfund.

„Diese Technologie dezentralisiert die Gesundheitsversorgung“, heißt es bei Earlybird. Der Test könne sogar von untrainiertem Personal oder gar dem Patienten selbst durchgeführt und interpretiert und in Apotheken verkauft werden. Das demokratisiert die medizinische Versorgung und beschleunigt die Vorhersage von Epidemien.

Funktion wie Schwangerschaftstest

Die patientennahe Labordiagnostik (Point-of-Care-Testing) hilft auch dem Arzt, sich ein schnelles Urteil zu bilden ohne dass er Messgeräte in seiner Praxis vorhalten muss.

Im Fall von Sense Biodetection genügt eine Kartusche, die mit dem Speichel des Kranken befüllt wird. In diesem Röhrchen werden DNA-Abschnitte von Grippeviren vermehrt und dadurch messbar gemacht. Das Ergebnis soll sicherer als ein herkömmlicher Test sein, der nur Proteine nachweist. Denn deren Oberfläche verändert sich durch Mutationen schnell. Deshalb müssen proteinbasierte Test immer wieder aktualisiert werden. 

Die Funktionsweise des DNA-Tests von Sense Biodetection sei hingegen mit einem Schwangerschaftstest vergleichbar, heißt es von Earlybird.

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Bild: Getty Images / Guido Mieth