Die Freunde Sebastian Wahl (24, links) und Carl-Philipp von Polheim (25) haben ein Team von zwölf Leuten unter sich.

Rund 20 Euro kostet es, um im Urlaub keinen Durchfall zu bekommen. Zumindest, wenn es nach den beiden Gründern Sebastian Wahl und Carl-Philipp von Polheim geht. Sie haben vor einem Jahr das Startup Mybacs gegründet; seit Februar verkaufen sie Tabletten, um Darmprobleme auf Reisen vorzubeugen. Die Idee sei Wahl bei einem Auslandssemester gekommen, wo er zu dem Thema geforscht habe, erzählt von Polheim.

Die Zusammensetzung ihrer Nahrungsergänzungsmittel haben die Gründer auf verschiedene Urlaubsregionen abgestimmt: So gibt es eine Packung für Asien, eine für Afrika und den Mittleren Osten, für Lateinamerika sowie Europa und Nordamerika. Die Bereiche habe Mybacs bewusst derart großflächig ausgewählt, da die Organismen, die die Krankheiten auslösen, in den einzelnen Ländern gleich sind, erklärt Polheim. Beispielsweise lassen sich die Darmbakterien, die in Thailand Durchfalls auslösen, auch in Vietnam oder Indonesien finden – daher gibt es lediglich ein Asien-Paket.

Apotheken laufen besser als E-Commerce

Der Nutzer soll die Mybacs-Tablettenkur schon vor der Abreise beginnen, damit die Bakterien von Anfang an im Darm angesiedelt sind und die Erreger abwehren, so von Pohlheim im Gespräch mit Gründerszene. Aktuell sind die Präparate online und in rund 40 Apotheken in Deutschland und der Schweiz erhältlich. Ab November listet eine Schweizer Apothekenkette die Produkte ebenfalls in 300 Läden. Obendrein habe Mybacs gerade einen Deal mit einer Fluggesellschaft abgeschlossen, erzählt der Gründer. Noch herrsche aber Stillschweigen über die Kooperation.

Zwölf Mitarbeiter beschäftige Mybacs in Zug und in München. Monatlich mache das Startup noch niedrige fünfstellige Umsätze. Das meiste Geld verdiene das Jungunternehmen im Offline-Handel. Aber: „Der Markt ist begrenzt, weil unsere Kunden nur begrenzt reisen“, so von Pohlheim. Daher wolle Mybacs sein Sortiment um weitere Tabletten für die Darmgesundheit erweitern. Um neue Produkte finanzieren zu können, hat das Gründerteam im August Kapital vom Samwer-Fonds Global Founders Capital und diversen Business Angels aufgenommen. Wie viel, will von Pohlheim nicht verraten.

Lest auch

Bild: Mybacs