Ein gutes Onboarding ist gerade in Startups unumgänglich, und Einblicke in die Unternehmenskultur sind da mindestens ebenso wichtig wie die „harten“ Fakten. Darum ging es in Teil eins der Reihe zum Thema „Onboarding in Startups“. Nun geht es um das richtige Timing: Wann bringt man die beschriebenen Hard-Facts und Soft-Facts an den neuen Mitarbeiter, ohne ihn mit einer Informationsflut zu plätten? Anbei ein Vorschlag, wie sinnvolles Onboarding-Timing aussehen kann:

Onboarding erster Arbeitstag

Onboarding – Vor Tag eins

Vor Tag eins, dem Startdatum des neuen Mitarbeiters, sind im Idealfall bereits alle Formalia erledigt (denn wenn man ehrlich ist, mag niemand Papierkram, und man sollte den ersten Tag nicht dadurch trüben). Was auch im Vorfeld stehen sollte, ist die Planung und Koordination wichtiger Schulungen und Trainings. Ein vorab ernannter Mentor kann sich rechtzeitig auf seine Rolle vorbereiten und sich dem neuen Teamkollegen vorab oder direkt am ersten Tag vorstellen.

Idealerweise wird am Vorabend des Startdatums bereits ein eigener Schreibtisch eingerichtet – mit startklarem Computer, Schreibutensilien und einem kleinen Willkommensgeschenk. Eine kurze Rundmail ans Team mit dem Hinweis auf das neue Gesicht, das morgen starten wird, schadet sicherlich auch nie und bewahrt vor peinlichen Situationen.

Onboarding – An Tag eins

Am Starttag eines neuen Mitarbeiters bleibt bei guter Vorbereitung viel Zeit zum Einlesen und Kennenlernen. Nach einer Vorstellungsrunde im Team und einem Rundgang durchs Büro kann sich das neue Teammitglied in Ruhe einlesen, bei (nicht-fachlichen) Rückfragen auf seinen Mentor zugehen und sich ohne lästigen Bürokratiekram akklimatisieren.

Eine gemeinsame Mittagspause mit Kollegen oder ein Feierabendbier runden den ersten Eindruck (der ja gar nicht der allererste, aber doch ein sehr wichtiger ist) ab.

Onboarding – Nach Tag eins

Nach Tag eins ist natürlich nicht schlagartig Schluss mit dem Onboarding. Kein noch so smarter Mitarbeiter kann ohne rot zu werden von sich behaupten, nach nur einem Tag alle Prozesse und das gesamte Unternehmen mit seiner Kultur verstanden zu haben. Was nun folgen sollte, sind thematisch sinnvolle Schulungen und Trainings zu Themen, die sich besser in Interaktion erarbeiten lassen.

Ein Erwartungsgespräch gleich in der ersten Woche schafft Transparenz, ein erstes Feedbackgespräch nach sechs bis acht Wochen steuert dem Gefühl entgegen, in den luftleeren Raum hineinzuarbeiten ohne zu wissen ob gut ist, was man tut.

So weit zu Inhalt und Timing. Doch wie sieht es mit der Startup-gerechten Umsetzung, der kostengünstigen Aufbereitung aller wesentlichen Informationen aus? Dazu nächste Woche mehr – im dritten und letzten Teil der Onboarding-Reihe.

Praxisnahe Onboarding-Tipps gibt es auch im Gründerszene-HR-Seminar

Tipps für die alltäglichen Probleme der Mitarbeitersuche und der passenden Auswahl für das eigene Team gibt es am 12. Juni im Gründerszene-Seminar „Startups brauchen Rockstars – Wie man exzellente Mitarbeiter ins Team holt“. Als Referentin für dieses Seminar, welches sich dem gesamten Prozess der Mitarbeitersuche bis hin zum gelungenen Onboarding widmet, konnte Constanze Buchheim gewonnen werden.

Constanze ist Gründerin von I-Potentials (www.i-potentials.de), der HR-Agentur für die digitale Wirtschaft, und somit Expertin für das Thema „War for talents“ in Startups.

Veranstaltungsinformationen

Bild: Heike  / pixelio.de