Er will deine App zum Erfolg machen: Sebastian Clauß 
Er will deine App zum Erfolg machen: Sebastian Clauß  Er erkill deine App zum Erfolg machen: Sebastian Clauß 

Sebastian Clauß ist Geschäftsführer von Die neue Abteilung, einer Beratungsagentur spezialisiert auf Apps. Seit fünf Monaten erklärt er im gleichnamigen Podcast und im Blog, wie Apps beim Publikum besser ankommen. Whatsapp findet er schlecht gestaltet, von der Zalando-App ist er genervt. Im Gespräch mit Gründerszene erklärt er die wichtigsten Punkte einer guten App.

 

5 Dinge, die jeder beachten sollte: 

  • Weniger ist mehr:
    Nichts ist schlimmer als eine App, die mit Funktionen überladen ist. Ein Memoryspiel als Weihnachtsspecial? Weg damit! 
  • Eine App ist wie ein Werkzeug:
    Jede App sollte nur einen Job haben und den muss sie perfekt beherrschen. Ihr müsste euch folgende Frage in einem Satz beantworten können: Was macht eure App? Das ist leichter gesagt als getan. Oft stecken die meisten Gedanken in den Apps, die am einfachsten aussehen.
  • User first. Always.
    Mache es den Usern so einfach wie möglich. Niemand möchte eine App erst lernen. Sie sollte einfach und intuitiv sein. Die schönste App kann scheitern, wenn sie nicht zur Zielgruppe und dem Nutzerverhalten passt. Das Design muss auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Wird die App oft draußen genutzt, braucht sie harte Kontraste. Nutzt man sie oft im Gehen, braucht sie große Klickflächen. 
  • Jeder Klick ist einer zu viel:
    Hier geht es um die Liebe zum Detail. Stellt euch die Frage: Wie komme ich noch schneller ans Ziel? Muss der User seine E-Mailadresse angeben und das @-Zeichen ist nicht auf der ersten Tastatur, kommen wieder zwei Klicks hinzu. Auch das sogenannte Burger-Menu, also die drei Striche untereinander sind out: es kostet immer einen Klick, um überhaupt in das Menü zu kommen. 
  • Deine App ist ein Leckerbissen:
    Soll heißen: Im App-Store muss die App schön angerichtet sein. Überlege dir gut, welchen Teil der Beschreibung man sieht, wenn man auf die App klickt. Wähle die Screenshots sorgfältig aus und mach‘ dir viele Gedanken über Namen und Icon. Für Letzteres gilt: auf keinen Fall Text einbauen. 

5 Dinge, die jeder vermeiden sollte:

  • Das Best-Case-Szenario:
    Gute Ideen gibt es viele, doch was muss passieren, damit die Idee auch umsetzbar ist? Nehmen wir eine App, die dir freie Parkplätze in deiner Umgebung anzeigt, indem sie die GPS-Daten der User ausliest. Diese App würde uns allen sicher weiterhelfen, doch braucht man erst einmal einen riesigen Pool an Nutzern, damit die App überhaupt Sinn macht. Bis dahin ist es ein weiter Weg. 
  • Den Styleguide der Website übernehmen:
    Du brauchst nicht in jedem Tab dein Firmenlogo oder einen bestimmten Zeichenabstand im Firmennamen. Anders als bei einer Website, durch die man zum Beispiel durch Verlinkungen immer durch Zufall kommen kann, hat der Nutzer die App ganz bewusst heruntergeladen und weiß, wer du bist. Ersetze diese Dinge lieber durch nützliche Werkzeuge. 
  • Zu günstige Entwickler:
    Die Todesfalle einer jeden App. Entwickler sollten sich mit Struktur, Konzeption und Intuivität einer App auskennen. Das hat oft seinen Preis. 
  • Der Splashscreen – die längsten Sekunden der Welt:
    Damit gemeint ist das Bild, das angezeigt wird nachdem der User die App öffnet. Oft braucht eine App wenige Sekunden, bis sie vollständig geladen ist. Viele präsentieren in der Zeit einfach das Logo, doch das hilft dem User nicht weiter. Hilf dem User schon in den ersten Sekunden, sich zu orientieren. Ein gutes Beispiel ist die Facebook-App: Dort wird die Navigationsleiste angezeigt. 
  • Die gleiche App für verschiedene Betriebssysteme:
    IOS und Android sind zwei verschiedene Welten. Die jeweiligen User haben andere Nutzerverhalten, auf die du die App abstimmen musst. Während IOS-Nutzer es zum Beispiel gewohnt sind, mit einem Wisch von links nach rechts einen Schritt zurückzukommen, öffnet sich bei Android ein Menü. 
 
Bild: Sebastian Clauß