Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet Foundd (www.foundd.com).

foundd Interview

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Wir sind Benny, Cathleen, Christian, Christopher, Lasse und Peter und wir bauen Foundd. Foundd hilft einem Sachen zu finden, wenn man nur so ungefähr weiß, wonach man sucht, indem es die Auswahl an den persönlichen Geschmack anpasst. Der bekannteste Fall ist zum Beispiel bei Filmen, jedoch auch bei vielen anderen Dingen wie Apps oder YouTube-Videos. Wir sind seit Juli mit unserer Webapp live und jetzt ganz neu auch mit unserer iPhone-App.

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Der ausschlaggebende Moment war, als ich (Lasse) einen Film mit einem Freund schauen wollte, da er sich gerade ein neues Heimkino eingerichtet hatte. Es war ein totaler Krampf, etwas für uns beide zu finden.

Da sich die gesamte Unterhaltungsmedienwelt im Wandel zu einer On-Demand-Landschaft befindet, dachten wir, dass es Sinn macht, das Produkt für alles digitale Entertainment (Filme, Fernsehserien, Internet-Videos, Apps, Bücher und Spiele) auszubauen. Sozusagen eine neuartige Suchmaschine, bei der man gar nicht mehr genau wissen muss wonach man sucht, sondern nur hin und wieder mit ein paar Klicks angibt, wie gut einem etwas gefallen hat.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Das Team ist unserer Meinung nach sogar Immer wichtiger als die Idee.

Christian und Peter hacken seit zehn Jahren gemeinsam. Benny designed seit sechs Jahren. Ich bin seit der Uni eigenständig unternehmerisch aktiv, habe vor Foundd geholfen, den ersten Marktplatz für benutzergenerierte Lotterien der Welt aufzubauen. Dabei haben Christian und ich uns kennengelernt.

Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Oft kommt bei so akademisch dominierten Themen wie Produktempfehlungen per künstlicher Intelligenz die User Experience zu kurz. Wir versuchen, beides hervorragend auszuführen und das dann produkt- und anbieterübergreifend anzubieten.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Wir verdienen von Anfang an Geld über unsere Affiliatepartner Apple und Netflix, und es werden stetig neue hinzukommen. Alleine in den USA werden 77 Milliarden US-Dollar pro Jahr für die digitalen Unterhaltungsmedien ausgegeben, welche wir empfehlen. Dadurch ergibt sich ein für uns aufrufbarer Zielmarkt von sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Hauptsächlich selber mit etwas Unterstützung durch Angel Investments von befreundeten Gründern.

Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Ab Januar könnten wir in ein neues Büro. Wir würden das gerne mit einem anderen Startup teilen, weil der Wissensaustausch untereinander sehr hilfreich sein kann. Ansonsten suchen wir auch noch einen Super Android-Entwickler, der ins Team mit einsteigen könnte.

Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Elon Musk. Er baut nicht nur Firmen auf, sondern kreiert gleich einen neuen Markt.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Jens Begemann von Wooga (www.wooga.com) wäre super, denn unsere Produktentwicklung basiert soweit wie möglich auf den Daten aus dem Produkt-Tracking. Wooga ist ein Weltmeister in dem Bereich.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr haben wir unser Angebot auf alle digitalen Unterhaltungsmedien ausgeweitet, sind zusätzlich auf Tablets und internetfähigen Fernsehern verfügbar und haben wahrscheinlich noch ein paar weitere graue Haare dazu bekommen. 🙂