Sie schreibt sich auf die Stirn, die größte europäische Business-Konferenz für die Internetbranche zu sein: die NOAH Konferenz. Das klingt erstmal vielversprechend. Doch was bedeutet groß? Laut Veranstalter Marco Rodzynek kann die Konferenz eine hohe Anzahl an Investoren verzeichnen und ist somit ein „Must-attend-Event“ für die Finanzindustrie. Neben Deutschland und England wird in diesem Jahr wohl auch Russland stark vertreten sein.

NOAH-Konferenz 2012 Rodzynek

Marco Rodzynek, Du bist mit dem Beratungsunternehmen NOAH Advisors der Initiator der NOAH-Konferenz. Was versprichst Du dir, außer der Werbewirkung für NOAH Advisors, von dem jährlichen Event?

Wie jedes Jahr werden durch die NOAH Konferenz zirka 50 bis 100 Unternehmen Kapital finden, Tausende von Kundenbeziehungen und Partnerschaften werden gebildet, viele finden neue Jobs, aber am wichtigsten, circa 1.500 Teilnehmer werden sehr viel Spaß haben!

In dem letzten Interview mit Gründerszene von 2011 meintest Du, dass die NOAH die “größte europäische Konferenz für die Internet-Industrie werden” soll. Seid ihr diesem Ziel im Jahre 2012 schon näher gekommen?

Wir sind sicherlich die größte Business-Internet-Konferenz in 2012. Wenn man zum Beispiel betrachtet wer alles aus der Finanzindustrie kommt, haben wir mit zweihundert Investoren so ziemlich alle, die im Markt eine Rolle spielen. NOAH ist für die Finanzindustrie ein „Must-attend-Event“ und unsere Sprecher sind von den führenden Internetunternehmen in Europa. Das Ziel ist erreicht. Besucherzahlen sind uns eher nicht so wichtig wie die Qualität und die Relevanz.

Auf die exklusive NOAH kommt man nur mit Einladung. Welche zehn Personen stehen ganz oben auf der Einladungs-Liste der Konferenz?

Das ist sicherlich ein subjektives Empfinden. Aber von unseren 1.500 Gästen haben wir Sprecher und zahlende Besucher, wie zum Beispiel Jacob Aqraou (CEO eBay Europe), Klaus Hommels, Oliver Samwer, Guillaume de Posch (CEO RTL), Lars Hinrichs, Kevin Comolli (Europa-Chef bei Accel Partners), Christian Hernandez Gallardo (Head of International Business Development für Facebook), Thomas Ebeling (CEO bei ProSiebenSat1), Martin Enderle (CEO Scout24-Gruppe), Niklas Adalberth (Gründer von Klarna), Oleg Tscheltzoff (CEO bei Fotolia). Oops! Nun waren es schon elf, es sind viele, viele mehr, die genannt werden müssen.

In einem Interview mit VentureTV auf der NOAH-Konferenz 2011 sagtest Du, das Event würde auch bald nach Berlin kommen. Wann ist es soweit?

Damit werden wir noch warten. Das hängt damit zusammen, dass Berlin bereits zu uns kommt. Unser Ziel ist es, auch Franzosen und andere Europäer auf die NOAH zu holen. Letztes Jahr waren Deutschland und England je mit 32 Prozent vertreten. Dieses Jahr sehen wir Russland als stärkstes Land.

Die Konferenz hat in diesem Jahr das erste Mal außerhalb Europas stattgefunden. Welche Unterschiede sind dir zwischen der diesjährigen US-Konferenz in San Francisco und der vergangenen Europäischen Konferenz in London 2011 aufgefallen?

In San Francisco war es eigentlich wie bei der ersten NOAH-Konferenz in London vor vier Jahren. Das meinten auch viele Besucher. Mal abgesehen vom besseren Wetter ist mir aufgefallen, dass die amerikanischen Besucher lieber netzwerken wollten anstatt im Konferenzraum Vorträgen zuzuhören. Somit hat die NOAH nicht nur das Konferenzcenter, sondern von der Lobby bis hin zu den Restaurants das komplette Hotel besetzt.

Auf der vergangenen NOAH-Konferenz in San Francisco hast du ein paar Punkte aufgezählt, warum die Konferenz Übersee gegangen ist. Als Begründung sagst Du: „Weil wir das Internet lieben.“ Welche zwei Aspekte des World Wide Web reizen Dich am meisten?

Die Schnelllebigkeit. Es gibt immer wieder was, was uns überrascht. Jemand findet ein neues Business Model oder verwandelt etwas, das auf den ersten Blick nicht funktionierte, zu einem tollen Geschäft. Als Zweites sicherlich die Unternehmer und Internationalität. Jeder ist auf seine Art faszinierend und sehr spannend in der Zusammenarbeit.