Prêt-à-Louer

Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Wir sind Margarita, Juha und Julian und sind das Gründerteam von Prêt-à-Louer (www.pretalouer.de). Prêt-à-Louer ist ein Leih-Service für High-Fashion, Accessoires und Schmuck. Prêt-à-Louer ergänzt so das klassische Online-Shopping um eine weitere Dimension des Leihens und löst das Problem vieler modebewusster Frauen: Warum 2.000 Euro oder mehr für ein Kleid ausgeben, das man nur zwei bis drei Mal trägt? Warum nicht einfach bei jeder Gelegenheit den neuesten Trend tragen und dafür nicht tausende Euros ausgeben?

Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Ich habe mit vielen Freundinnen oft darüber gesprochen, dass man immer wieder dieses Problem hat: Der Kleiderschank ist voll und wenn ein wichtiges Event ansteht hat man dann doch nichts zum anziehen. Durch unsere Arbeit bei Fashiondaily.tv haben wir den Markt und die Veränderungen im E-Commerce, den High-Fashion-Bereich und den aufkommenden Trend der Sharing Economy beobachtet und uns dann Mitte letzten Jahres dazu entschieden Prêt-à-Louer ins Leben zu rufen. Bei den Recherchen fanden wir mit Rent the Runway ein ähnliches Konzept in den USA. Damit hatten wir einen erfolgreichen Proof of Concept, den wir nun in einem europäischen Stil umsetzen.

Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Ich, Margarita Kozakiewicz, habe Modejournalismus und Medienkommunikation studiert und habe viele Jahre in unterschiedlichen Moderedaktionen gearbeitet. Während meiner langjährigen Arbeit bei Fashiondaily.tv habe ich die Redaktion geleitet und mich viel mit dem High-Fashion-Bereich beschäftigt. Durch die Kontakte konnten wir schnell ein Designer-Portfolio aufbauen, das wir nun stetig erweitern. Juha Richter hat gemeinsam mit Kai Wermer bereits 2008 Fashiondaily.tv ins Leben gerufen und sie haben mit ihrer Agentur Uhura Creative Media einen tiefen Einblick in die Produktentwicklung von Online-Angeboten. Julian hat bereits während seines Studiums Bookya (www.bookya.de) initiiert und war als Head of Development für Fashiondaily.tv tätig. So haben wir bereits lange zusammen gearbeitet und da lag es sehr nah zusammen ein neues Projekt zu starten.

Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Nun, im wirklich oberen Segment der Haute Couture und Prêt-à-Porter gibt es nicht viele Wettbewerber. Entscheidend ist hierbei die Auswahl an internationalen und bekannten Designermarken sowie das Kuratieren der Looks für verschiedene Anlässe. Mit Marken wie Costume National, Moschino aber auch deutschen und französischen Designern wie Wunderkind oder Castelbajac konnten wir schnell ein attraktives Portfolio aufbauen, das wir nun stetig ausbauen. Darüber hinaus bieten wir eine umfassende Modellbeschreibung die der Frau bei der Einschätzung der Passformen hilft und über einen Stylisten-Chat können zudem Fragen gestellt werden. Zu jedem Leihprozess gibt es eine zweite kostenfreie Größe dazu. Zukünftig werden wir die sozialen Verbindungen ausbauen und strategische Kooperationen mit Partnern suchen.

Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Das ganze Jahr über bieten sich hochrelevante Anlässe zum Tragen eleganter und hochwertiger Garderobe. Frauen suchen nach Kleidern für Events wie Hochzeiten, Taufen, Abi-Bällen, Galaabenden, Vernissagen oder saisonalen Festen wie Weihnachten, Ostern oder Silvester aber auch unzählige Gelegenheiten wie Abendessen, Benefiz-Events, Firmenfeiern oder ähnliche Gelegenheiten. Allein in Deutschland gibt es einer Studie zu Folge circa zwei Millionen Luxus-Mode-Kundinnen. Wir wollen aber High Fashion mit unserem Modell nicht nur diesen Zielgruppen ermöglichen, sondern allen modebewussten Frauen.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Das Startkapital hat das Gründerteam mit eingebracht, womit wir die ersten Schritte umsetzen konnten.

Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Da wir zur kommenden Saison unser Markenportfolio mit internationalen Labels aufbauen wollen, so dass unsere Kundinnen garantiert ein einzigartiges Kleid finden, suchen wir ganz konkret nach einem Investor. Zudem kommt natürlich der Aufbau des Teams, für das wir kurzfristig einen Online-Marketing-Manager suchen, um all unsere Ideen zeitnah umzusetzen.

Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Persönlich beeindruckt mich Anna Wintour, die sehr konsequent und kompromisslos ihre Visionen verfolgte und den High Fashion Markt in jeder Hinsicht stark beeinflusst.

Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Gerald Heydenreich von Pipa and Jean und BuyVip. Er hat bereits 2006 den Shopping Club BuyVIP aufgebaut – ein Projekt, das damals auch einen neuen Markt geöffnet hat. Darüber hinaus würde ich mich gern mal mit allen anderen Gründer-Frauen treffen, um Ihre Erfahrungen in der männerdominierten Startup-Welt zu besprechen. Das gibt sicher lustigen Gossip und einige interessante Gespräche.

Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr ist Prêt-à-Louer das europäische Leihangebot für hochwertige Designergarderobe und steht für das Gefühl sich diebisch zu freuen, dass man immer die neusten Trends und die tollsten Kleider tragen kann ohne dafür sinnlos viel Geld auszugeben.

Bild: Prêt-à-Louer