Eric Schmidt war von 2011 bis 2015 CEO von Google

Die erste Hürde um einen neuen Job zu bekommen, ist die schriftliche Bewerbung. Danach folgt meist das persönliche Gespräch. Unternehmen wie der Tech-Gigant Google setzen dabei auf ganz bestimmte Fragen, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Im Bewerbungsprozess kommt es nicht so sehr auf das an, was im Lebenslauf steht, sondern darauf, dass ihr im persönlichen Gespräch überzeugt. Das ist die Prämisse des ehemaligen Google-Chefs Eric Schmidt, die er in seinem Buch „Wie tickt Google“ beschreibt. Um mehr über die Bewerber herauszufinden, hatte er spezielle Fragetechniken. 

1. Herausfordernde Fragen

Hierbei ist es Schmidt wichtig, zu erfahren, wie euer Denkprozess abläuft. Ihr sollt euch zwar nicht zu sehr stressen, aber ein gewisses Maß an Herausforderung sei notwenig, um den Bewerber an seine Grenzen zu bringen. Mögliche Fragen könnten bei der Bewerbung zum Beispiel sein:

„Was war der Tiefpunkt des Projekts?“ Oder „Warum war es erfolgreich?“

Ihr sollt einen bestimmten Sachverhalt mit guten Argumenten erklären. Nachfragen können ebenso kommen, um zu sehen, ob ihr eure Position auch angemessen verteidigen könnt.

2. Fragen für tiefere Einblicke

Ex-Google-Chef Schmidt findet nichts langweiliger oder unnötiger als Bewerber, die bei der Bewerbung nur das wiedergeben, was in ihrem Lebenslauf steht. Denn das weiß er bereits. Um neue Erkenntnisse über den zukünftigen Arbeitnehmer zu erhalten, fragt er daher gerne etwas, was überrascht und den Bewerber dazu zwingt, nichts Einstudiertes runterzubeten, sondern kreativ zu antworten.

So könnten einige mögliche Fragen lauten:

„Was hat dich bei deinem vorherigen Job überrascht?“

„Wie hast du dein Studium finanziert?“

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„Wenn ich die Historie deines Internet-Browsers öffnen würde, was würde ich dann über dich erfahren, das nicht in deinem Lebenslauf steht?“

Schmidt findet: „Das gibt einen viel besseren Eindruck vom Bewerber.“ Hierbei habt ihr die Möglichkeit, mehr von eurer Persönlichkeit zu zeigen und weitere Stärken zu betonen.

3. Fragen zur Arbeitsweise

Gerade wenn sich Personen auf Positionen mit Personalverantwortung bewerben, wollen die Chefs oft herausfinden, wie sie mit Mitarbeitern umgehen.

Schmidt würde zum Beispiel fragen: „Wenn du dich gerade in einer Krise befindest oder eine wichtige Entscheidung treffen musst, wie machst du das?“

Mit dieser Frage prüft er, ob die Bewerber jemand sind, die alles alleine machen wollen oder ob sie auch Aufgaben abgeben können und den Mitarbeitern vertrauen.

Als letzten Tipp gibt Schmidt jeglichen Bewerbern mit, dass sie Standard-Antworten bei der Bewerbung vermeiden sollen: „Wenn jemand eine Standard-Antwort gibt, sieht das so, als hätte derjenige keine Ahnung von dem Thema. Die Antworten sollten interessant sein, oder zumindest spezifisch.“

Dieser Artikel erschien zuerst auf Business Insider Deutschland.

Bild: FAYEZ NURELDINE / Getty Images