Wer Beruf und Branche richtig wählt, kann mit einem Abschluss in Betriebs- oder Volkswirtschaft schnell durchstarten.

Menschen, die Volks- oder Betriebswirtschaft studieren, sind nicht besonders offen für Neues. Dafür sind sie aber überdurchschnittlich kommunikativ. Das behauptet zumindest eine soeben veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Sie basiert auf Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), konkret wurden Angaben von rund 3.500 Abiturienten ausgewertet.

Etwas verwunderlich mag das Ergebnis sein, sollte man doch gerade in der Wirtschaft Lust auf Neues haben. Doch vielleicht sind die speziellen Eigenschaften der Studenten von Wirtschafts- und Betriebswissenschaften ein Grund dafür, dass sie ihre Karriere mit einem eher durchschnittlichem Gehalt beginnen, dann aber relativ schnell aufsteigen – sie können gut reden und auf sich aufmerksam machen.

Jedenfalls zeigen Zahlen der Online-Jobbörse Stepstone, die wie WELT AM SONNTAG zur Axel Springer SE gehört, dass Betriebs- und Volkswirte in den ersten drei Jahren im Beruf im Schnitt 44.200 Euro pro Jahr verdienen. Das ist ziemlich genau der Betrag, auf den Uni-Absolventen insgesamt im Durchschnitt kommen. Mediziner steigen rund 20 Prozent höher ein, Geisteswissenschaftler dagegen etwa 20 Prozent tiefer.

Für VWL- oder BWL-Absolventen geht es dann jedoch rasant aufwärts. Nach drei bis fünf Jahren im Beruf erhalten die Absolventen 54.800 Euro, mit sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung sind es 67.300 Euro – beide Male ein Sprung um rund 25 Prozent. Nach elf bis 25 Jahren verdienen sie im Schnitt sogar 85.700 Euro.

Wichtig ist darüber hinaus aber auch die Art des Abschlusses. So bringt ein Bachelor-Abschluss im Schnitt nur ein Jahresgehalt von 65.600 Euro, ein Master hebt den Verdienst schon auf 67.900 Euro, promovierte BWLer und VWLer kommen sogar auf 106.400 Euro.

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Ebenso wichtig ist die konkrete Berufswahl. So kommen Absolventen eines Wirtschaftsstudiums beispielsweise als Personalreferenten durchschnittlich nur auf ein Jahresgehalt von 52.100 Euro. Marketing-Manager stehen mit 56.200 schon etwas besser da, Consultants erreichen im Schnitt 60.000 Euro.

An der Spitze unter jenen Tätigkeiten für VWLer oder BWLer, die keine Führungsverantwortung erfordern, steht jedoch der Beruf des Steuerberaters. Damit lässt sich im Schnitt ein Jahresgehalt von 78.200 Euro erzielen.

Wer das Zeug zur Führungskraft hat, kann natürlich noch weit höhere Sphären erreichen. Ein kaufmännischer Leiter landet schon bei knapp 100.000 Euro Gehalt, ein Geschäftsführer im Schnitt bei 137.000 Euro. Hier kommt es allerdings in besonderem Maße auf die Größe der Firma an, in der jemand tätig ist.

Und auf die Branche. Denn die höchsten Gehälter werden in den Bereichen Pharma und Banken gezahlt, gefolgt von Chemie, Medizintechnik und Fahrzeugbau. Am Ende der Liste steht die Nahrungs- und Genussmittelindustrie.

Übrigens gibt es noch eine weitere Charaktereigenschaft, die unter Wirtschaftsstudenten häufiger anzutreffen ist, wenn auch nur leicht überdurchschnittlich oft: Verantwortungsbewusstsein und Fleiß. Aber vielleicht sind genau dies die entscheidenden Eigenschaften, die sie auf der Karriere- und Gehaltsleiter schnell nach oben bringen.

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Dieser Artikel erschien zuerst bei Welt.de.

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