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CrossLend Olha Potravych, Frontend-Developerin bei CrossLend

CrossLend, ein 2014 gegründeter Online-Marktplatz für Kreditvermittlung in Europa, ermöglicht es privaten und institutionellen Investoren, in die attraktive Anlageklasse Consumer Finance zu investieren. Lange war diese Art der Kreditvergabe an Privatpersonen nur Banken vorbehalten. CrossLend bietet Kreditnehmern die Option, schnell, einfach und online einen Kredit zu beantragen. Dazu wurde nicht nur ein eigenes Scoring-System entwickelt, sondern zudem ein Modell geschaffen, das es Investoren erlaubt, Kredite in Form von Wertpapieren zu handeln, wodurch Investments flexibler werden.

Olha Potravych ist seit Anfang 2015 als Developerin Teil des CrossLend-Teams, das inzwischen rund 70 Mitarbeiter umfasst. Wir haben mit ihr über das Unverständnis, das ihr als Frau mit Programmier-Ambitionen im Unileben entgegenschlug und den Umzug mit Kind und Kegel von der Ukraine nach Deutschland gesprochen.

Olha, stell dich doch bitte kurz vor: Wer bist du und welche Position bekleidest du bei CrossLend?

Ich arbeite bei CrossLend als Frontend Developerin. Die Arbeit hier gefällt mir sehr. Für den Job bin ich extra mit meiner Familie von der Ukraine nach Berlin gezogen.

Du bist Mutter. Wie schaffst du es, Kind und Karriere unter einen Hut zu kriegen? Und wie unterstützt dich dein Arbeitgeber dabei?

CrossLend hat mir auf jeden Fall das Einleben erleichtert und mir anfangs viel unter die Arme gegriffen. Ich habe ja meinen Lebensmittelpunkt gemeinsam mit meiner Familie komplett nach Deutschland verlegt. Die Firma hat uns zum Beispiel geholfen, eine geeignete Schule für meinen Sohn zu finden, das Visum zu beantragen und sich um viele Behördengänge gekümmert. Heute kommt mir das Unternehmen nach wie vor entgegen, wenn beispielsweise mein Sohn krank ist oder Schulferien hat und ich dann von zu Hause aus weiterarbeiten kann.

Kommuniziert CrossLend diese Kultur des Entgegenkommens auch schon an Bewerber? Wusstest du also bereits vorher, was dich in dem Unternehmen erwartet – im positiven Sinne?

Ja, darüber haben wir im Vorfeld gesprochen und dies war auch einer der Gründe, warum ich mich für die Firma entschieden habe. CrossLend hat mir von vornherein Unterstüzung angeboten, die ich gern in Anspruch genommen habe, denn der Umzug in ein anderes Land mit Kind und Kegel bringt eben auch einen bürokratischen Aufwand mit sich.

Das Tech-Umfeld ist nach wie vor extrem männerdominiert. Standest du jobtechnisch durch dein Frau- oder Muttersein je vor Problemen?

Probleme hatte ich vor allem in den ersten Jahren. So traf ich in der Schule auf absolutes Unverständnis, wenn jemand hörte, dass ich mich als Mädchen für Programmierung interessierte. Selbst an der Uni hatte ich mit Vorurteilen zu kämpfen. Dort wollte ich mir bereits einen Namen machen, wurde bei wichtigen Projekten jedoch oft übergangen.

Über die Jahre hat sich dies verändert. Ich konnte mir einen Ruf aufbauen. Ich habe jahrelang als Freelancerin gearbeitet. Als Freelancer ist es nicht wichtig, ob du männlich oder weiblich bist. Wichtig ist, wie gut du deine Arbeit machst. Mittlerweile spielt weder mein Geschlecht, noch der Fakt, dass ich Mutter bin, eine Rolle in meiner Karriere.

Woran liegt es deiner Meinung nach, dass sich vergleichsweise wenig Frauen ins Tech-Feld vorwagen, in dem im Grunde ständig ein Fachkräftemangel beklagt wird?

Für mich ist es gar nicht so sehr eine Frage des Geschlechts, sondern eher der Prioritäten. Technologien entwickeln sich heute viel rasanter als noch vor ein paar Jahren. In meinem Bereich ist es entscheidend, wie gut jemand mit aktuellen Entwicklungen Schritt halten kann. Das kann – vor allem zeitlich – eine ganz schöne Herausforderung sein, betrifft aber Männer und Frauen gleichermaßen. Die Frage, die sich hier stellt ist eher, wie viel Zeit ich in das ständige Updaten investieren und wie viel Zeit ich mit der Familie verbringen will.

Und wie unterstützt CrossLend seine Mitarbeiter darin, technisch immer auf dem neuesten Stand zu bleiben?

In Sachen Weiterbildungen werden wir auf jeden Fall unterstützt. Neben dem gesetzlichen Bildungsurlaub können Mitarbeiter mit Kursangeboten oder Konferenzen, die für ihren jeweiligen Bereich spannend sind, auf die HR-Abteilung zukommen. Momentan ist es noch eine Entscheidung, die von Fall zu Fall getroffen wird, aber grundsätzlich ist man hier sehr offen und es wird begrüßt, wenn jemand sich weiterbilden möchte.

Bist du im Unternehmen eher die Ausnahme als Frau im IT-Arbeitsfeld?

Nein, rund 35 Prozent der Mitarbeiter im Tech- und Entwicklungsbereich sind Frauen. Das ist innerhalb von CrossLend, das ja ein Technologie-Unternehmen ist, übrigens die höchste Quote.

Wie würdest du die Arbeitsatmosphäre bei euch beschreiben?

CrossLend ist eine junge und dynamische Firma. Die Leute, die hier arbeiten, mittlerweile mehr als 70, kommen aus über 20 Nationen. Für mich ist das spannend und inspirierend zugleich. Jeder kann Ideen einbringen, es macht Spaß und in meinem Team fühle ich mich gefordert.

Und welche Stellen möchtet ihr zur Zeit besonders dringend besetzen?

Momentan suchen wir dringend nach einem QA-Tester und nach einem Senior Backend Developer.

Olha, vielen Dank für das Gespräch.

Foto: CrossLend