Das Coronavirus zwingt viele Beschäftigte zum Homeoffice. Mit den richtigen Tools fällt der Umstieg leichter.
Das Coronavirus zwingt viele Beschäftigte zum Homeoffice. Mit den richtigen Hilfsmitteln fällt der Umstieg leichter.

Dieser Artikel erschien zuerst am 25. März 2020.

Seit Jahren wird um ein Recht auf Homeoffice gestritten, nun arbeiten Millionen Beschäftigte seit der Coronakrise von Zuhause. Nicht jedem fällt diese Umstellung leicht: Sei es, weil kein ergonomischer Bürostuhl vorhanden ist, die Kinder nebenan streiten oder sich die Bandscheiben nach stundenlanger Sofarbeit mit Laptop melden. Immerhin: Zahlreiche (Online-)Tools versprechen Abhilfe. Wir haben euch eine Auswahl zusammengestellt.

1. Klick, Klack, Stehschreibtisch: In den Großraumbüros hipper Jungfirmen gehören höhenverstellbare Schreibtisch zur Standardausstattung. Zuhause hingegen müssen sich viele Beschäftigte mit dem notdürftig freigeräumten Küchentisch und einem Hocker arrangieren – Rückenschmerzen sind da programmiert. Ein elektrisch höhenverstellbarer Tisch? Viel zu teuer. Schnelle Abhilfe kann Standsome verschaffen: Der Schreibtischaufsatz besteht aus vier bis fünf Brettern aus Pappel-Sperrholz, die per Stecksystem zusammenhalten. Auf einer höhenverstellbaren Auflage ist Platz für Tastatur oder Laptop. Die schraubenlose Konstruktion wiegt zwischen fünf und neun Kilo. Je nach Modell kostet ein Pult im Startup-eigenen Onlineshop bis zu 249 Euro.

2. Günstiger geht es mit Kartonagen: 249 Euro sind viel Geld für einen Tischaufsatz, deshalb lohnt ein Blick in den Shop von Stehaufmännchen. Die Bremer Büromöbelfirma bietet einen transportablen Stehschreibtisch aus weiß (oder schwarz) lackierter Wellpappe an. Der 775 Gramm leichte Aufsatz soll in Sekunden aufgebaut sein, passt auf jeden Tisch und hält nach Angaben des Herstellers einer Last bis zu 29 Kilogramm stand. Preis: 45 Euro. Eine weitere Alternative: Für 9,90 Euro bietet auch der Anbieter Room in a Box ein Stehpult aus Karton an.

3. Ergonomische Handballenauflage: Egal ob man Zuhause im Sitzen oder Stehen arbeitet: Stundenlange Arbeit am Notebook führt häufig zu Beschwerden in den Handgelenken. Orthopäden raten deshalb zu einer sogenannten Handballenauflage, die Ellenbogen und Handgelenke vor unangenehmen Druckstellen schützt. Ein entsprechendes Produkt bietet unter anderem Fitseat: Die gelhaltige Handauflage (120 Euro) lässt sich einfach unter die vordere Tischkante klemmen, ist somit sowohl für Steh- als auch Sitztische geeignet. Sparfüchse greifen zu einer Kombi aus Maus- und Tastaturpad, die es bei Amazon schon ab 13 Euro gibt.

4. Zeiterfassung auf Knopfdruck: Wer als Freiberufler das Kundenprojekt von Zuhause aus erledigt, muss seine Arbeitszeit auch dort systematisch erfassen. Vielfach wird das Prozedere jedoch umständlich per Excel-Tabellen gelöst. Häufig auch erst rückwirkend, was ungenaue Resultate produziert – zum Ärger beider Seiten. Dem Gedanken folgend hat sich das Kasseler Startup Timebuzzer in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht: Es bietet einen schwarzen USB-Taster (99 Euro) an, mit dem Nutzer ihre Arbeitszeiten tatsächlich auf Knopfdruck erfassen können. Die Daten werden in einer dazugehörigen Websoftware fortlaufend mitgeloggt. Wer seine Stunden ausschließlich per Software tracken will, schaut sich Tools wie Clockify, Toggl oder Clockodo an.

5. Brust raus, Kollege: Der beste von der Stiftung Warentest geprüfte Bürostuhl nützt wenig, wenn man während der Heimarbeit in sich zusammenfällt. Beschwerden im Schulter- und Nackenbereich sind die Folge. Umso wichtiger, dass man auch im Homeoffice regelmäßig bei Körper- und Sitzpositionen variiert. Die kostenlose Google-Chrome-Erweiterung Posture Minder erinnert Nutzer wiederholt daran, sich aufrecht hinzusetzen. Das Zeitintervall lässt sich beliebig anpassen, sinnvoll ist jedoch mindestens einmal stündlich. Übrigens: Auch gängige Fitness-Tracker und Computeruhren wie die Apple Watch haben eine entsprechende Erinnerungsfunktion integriert.

6.  Diese Kopfhörer garantieren Stille: Die Kinder plärren, die Waschmaschine rumpelt: Auch im Homeoffice kann ein zu großer Lärmpegel die Konzentration enorm erschweren. Wer also nicht wenigstens ein schalldichtes und abschließbares Arbeitszimmer hat, sollte über den Kauf sogenannter Noise-Cancelling-Kopfhöhrer nachdenken. Die analysieren über spezielle Sensoren die Störgeräusche in der Umgebung und filtern sie über ein nicht hörbares Gegensignal heraus. Übrig bleibt ein gut verständlicher Chef im Videochat. Die Vielfalt an entsprechenden Kopfhörern ist inzwischen riesig, zu den beliebtesten Modellen zählen die Quiet Comfort 35 des US-Herstellers Bose (280 Euro), Sonys WH-1000XM3 (260 Euro) und Sennheiser HD 4.50 BTNC (120 Euro).

Ihr seid ein Startup, habt auch Homeoffice-Produkte oder könnt weitere empfehlen? Dann schreibt eine E-Mail an daniel.huefner@gruenderszene.de.

Bild: Unsplash