Ob er sich mit sozialen Medien auskennt? Unwahrscheinlich, wie eine Studie nahelegt.

Digitale Kompetenzen sind einer Studie zufolge in der deutschen Industrie vor allem in großen Konzernen, eher im Süden und nicht bei älteren Führungskräften zu finden. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Münchner Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Karrierenetzwerk Linkedin. 

„Die Betrachtung unterschiedlicher beruflicher Positionen im Unternehmen ergab: Je höher die Position eines Mitglieds ist, desto geringer sind die digitalen Kompetenzen“, hieß es in der Analyse. Dies könne am Alter liegen und mit der Zeit abnehmen. „Es besteht aber die Gefahr, dass Unternehmenslenker die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung nicht früh genug erkennen.“

Die Industriebetriebe kommen hierzulande auf einen Umsatz von 2,2 Billionen Euro im Jahr und beschäftigen 7,4 Millionen Menschen. Der technologische Wandel und die Digitalisierung sind für viele Unternehmen momentan eine große Herausforderung. Aber nur 48 Prozent der analysierten Linkedin-Mitglieder in der Industrie besitzen nach eigenen Angaben digitale Kompetenzen – können also beispielsweise Microsoft-Produkte für Büroanwendungen oder soziale Medien nutzen oder sogar programmieren.

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Am stärksten verbreitet sind diese digitalen Kompetenzen in der Luft- und Raumfahrt- sowie in der Elektronikbranche. Kleinere und mittelgroße Unternehmen hinken großen Konzernen hinterher. „Regionale Zentren digitaler Kompetenzen liegen vor allem in Süddeutschland. In Ostdeutschland sind nur wenige Städte mit hohen digitalen Kompetenzen zu finden.“

Das Berufsnetzwerk Linkedin hat nach eigenen Angaben mehr als 13 Millionen Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bild: Getty Images / Nils Hendrik Mueller