Mal andersrum gefragt – Das Bewerbungsinterview mit Recruitern

In unserer Reihe „Mal andersrum gefragt “ fühlen wir mal denjenigen auf den Zahn, die normalerweise die Fragen stellen: Recruitern. Dieses Mal mit Iris Hay, Head of Human Resources bei Outfittery.

Stelle dich bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du?

Hallo, ich bin Iris und seit März 2013 Head of Human Resources bei Outfittery. Wir sind Europas erfolgreichster Personal Shopping Service für Männer. Wir haben einen klaren Auftrag: gut gekleidete Männer für ganz Europa!

Seit wann bist du im Recruiting tätig?

Ich rekrutiere seit 5 Jahren.

Wie sieht dein beruflicher Background aus?

Ich habe an der Universität Augsburg Diplompädagogik studiert und mich bereits dort auf den Bereich Erwachsenenbildung spezialisiert. Das HR-Werkzeug habe ich die letzten Jahre in meinen HR-Positionen erlernt und weiterentwickelt.

Warum ist Recruiting die perfekte Position für dich?

Weil es nichts Schöneres gibt, als aktiv am Aufbau eines großartigen Teams mitzuwirken. Ich liebe es, mit Menschen zu sprechen und einzuschätzen, ob sie zu unserer Kultur bei Outfittery passen. Uns alle verbindet, dass wir sehr hands-on sind und dabei viel Spaß bei der Arbeit haben!

Wie strukturierst du deinen Arbeitstag?

In einem Startup läuft kein Tag so ab, wie du ihn eigentlich geplant hast. Das ist die aufregendste Herausforderung. Trotzdem würde ich Kandidaten nie warten lassen! Mein Tag beginnt mit Kaffee und Müsli und dem Email-Check. Danach kann es mit Meetings und Interviews losgehen.

Wie rekrutiert ihr bei Outfittery?

Die effektivsten Plattformen für uns sind die Gründerszene Jobbörse und Stepstone. Ein sehr wichtiger Recruiting-Kanal bei uns sind auch Mitarbeiter-Referrals, also Bewerber-Empfehlungen durch Mitarbeiter. Außerdem bin ich auch viel auf Messen und Events unterwegs.

Welche Stellen lassen sich besonders schwer besetzen?

Momentan sind natürlich die Tech-Stellen eine große Herausforderung. Der Fachkräftemangel in diesem Bereich ist aber eine allgemeine Schwierigkeit für HR in Deutschland.

Sprechen wir mal über das Bewerbungsgespräch. Womit kann ein Bewerber auf den ersten Blick punkten?

Ein Lächeln des Bewerbers, wenn ich um die Ecke komme und sie oder ihn begrüße, punktet bei mir auf jeden Fall. Ich muss das Gefühl haben, dass der Bewerber sich wirklich auf mich und Outfittery freut und sich auf das Interview vorbereitet hat.

Wie steht ihr zu Studienabbrechern?

Ich schließe Studienabbrecher grundsätzlich nicht aus. Es kann immer mal passieren, dass man sich umentscheidet, andere Wege gehen möchte, persönliche oder familiäre Gründe für diesen Schritt hat. Wichtig ist nur, dass man den Abbruch im Bewerbungsgespräch plausibel erklären kann.

Und was zählt mehr – Motivation oder Lebenslauf eines Bewerbers?

Ich persönlich lese zuerst das Motivationsschreiben und dann den Lebenslauf. Die Motivation sollte überzeugen und muss für mich knackig und aufregend zu lesen sein. Nichtsdestotrotz finde ich eine gute, aussagekräftige CV generell etwas wichtiger. Zeugnisse und Noten sind für die Bewerbung natürlich generell wichtig. Aber: Liebe Bewerber, bitte hängt keine Grundschulzeugnisse et cetera an, sondern achtet darauf, dass nur das Wichtigste in der Bewerbung steckt.

Wie wichtig ist dir die Auslandserfahrung eines Bewerbers?

Für ein paar Monate oder auch Jahre im Ausland zu arbeiten bedeutet natürlich Offenheit für Neues, Flexibilität, Spontanität und weitere Sprachkenntnisse. Deshalb finde ich es grundsätzlich gut, wenn ein Bewerber Auslandserfahrung hat, betrachte sie aber nicht als unbedingt notwendig. In manchen Positionen, gerade diese, die viel mit Internationalisierung zu tun haben, ist Auslandserfahrung natürlich ein Plus.

In welchem Rahmen findet bei euch ein Bewerbungsgespräch statt?

Bewerber aus Berlin und Umgebung laden wir live zu uns ins Büro ein, damit wir uns persönlich kennenlernen. Hier trifft der Bewerber dann auf einen Recruiter und einen Fachentscheider aus der Abteilung, für die sie oder er sich beworben hat.

Wenn sie oder er in diesem Gespräch überzeugt hat, laden wir ein zweites Mal zu einem mehrstündigen Probearbeiten ein. Das ist sehr wichtig für beide Seiten, um sich gegenseitig richtig beschnuppern zu können und besser herauszufinden, ob wir zueinander passen. In den meisten Fällen gibt es hier dann auch noch ein Gespräch mit mir.

Wohnt ein Bewerber etwas weiter entfernt oder im Ausland, skypt der Recruiter vorab mit ihr oder ihm und lädt dann zu uns nach Berlin ein.

Dieser Prozess kann sich natürlich je nach Position und Abteilung ändern: Manchmal schalten wir noch eine Aufgabe dazwischen, die Bewerber lösen muss, oder es gibt eine dritte Einladung, wenn auch Feedback weiterer Mitarbeiter gefragt ist.

Macht ihr von Brainteasern Gebrauch?

Ich persönlich bin eher kein Fan von Brainteasern. Ich denke viel mehr, dass man analytisches, logisches und strategisches Vorgehen viel besser während des Probetages herausfindet. Allerdings gibt es bei uns in manchen Abteilungen Verfechter von Brainteasern und die dürfen sie dann natürlich auch im Bewerbungsgespräch abfragen, wenn sie für ihre Abteilung einen neuen Mitarbeiter suchen.

Gab es einmal einen Moment in einem Bewerbungsgespräch, der dich sprachlos gemacht hat?

Sprachlos machen mich Bewerber, die sich so gar nicht auf das Gespräch und Outfittery vorbereitet haben. So etwas kann ich einfach nicht nachvollziehen.

Wie stark unterscheiden sich Bewerbung und Bewerber üblicherweise?

Es ist manchmal schon überraschend, wie sich die Vorstellungen, die man nach dem Screening einer Bewerbung hat und der Bewerber selbst im Gespräch dann unterscheiden. Das ist natürlich auch das Spannende an meiner Arbeit.

Was sagst du zu aufgehübschten Lebensläufen?

Ein Lebenslauf sollte der Wahrheit entsprechen. Vor allem, wenn sich im Gespräch oder auch danach herausstellt, dass man etwas gemogelt hat, wird es peinlich. Und glaub mir, ein guter Recruiter ist ein Trüffelschwein und findet (fast) alles heraus!

Und zu guter Letzt: Wie macht ihr euren Mitarbeitern den Einstieg bei Outfittery noch schmackhafter?

Mittlerweile zählen nicht nur Position, Arbeitsinhalte und Gehalt. Gerade die Atmosphäre, Kultur und zusätzliche Mitarbeitergoodies machen ein Unternehmen für Bewerber erst richtig interessant. Ich bekomme sehr oft Feedback von Bewerbern nach dem Interview, dass alleine schon der erste Eindruck vom Office und den freundlichen Mitarbeitern, die einen anlächeln und Hallo sagen, sehr angenehm war und viel zur Entscheidung für Outfittery beiträgt.

Allerdings lockt auch unser internationales Team. Wir haben Mitarbeiter aus über 30 Nationen, das zeigt, dass wir großen Wert auf kulturelle Vielfalt legen. Um die Kommunikation untereinander zu stärken, bieten wir deshalb gratis sowohl Englisch- als auch Deutschkurse für unsere Mitarbeiter an. Generell ist uns die Fort- und Weiterbildung unserer Kollegen sehr wichtig und so gibt es bei uns regelmäßig Trainings und Workshops mit internen, als auch externen Trainern, um Fachwissen weiterzuentwickeln und Wissensaustausch zwischen den Fachabteilungen zu ermöglichen.

Um die Arbeit bei Outfittery noch schöner zu gestalten, gibt es bei uns Müsli, Obst und Getränke umsonst und natürlich bekommen unsere Mitarbeiter auch Rabatte auf unsere Produkte. Ab 18 Uhr kann man dann seinen Arbeitstag bei einem kalten Bier auf unserer tollen Dachterrasse mit Blick auf den Alex oder bei einem Tischtennismatch mit Kollegen ausklingen lassen. Getreu dem Motto work hard – play hard ist Outfittery auch bekannt für seine Feiertauglichkeit und so finden bei uns nicht nur legendäre Sommer- und Weihnachtsfeiern statt, sondern auch auf unseren monatlich wechselnden Honey Breakfasts und Fantastic Fridays wird einiges geboten.

Iris, vielen Dank für dieses Gespräch!

 

Outfittery hat momentan unter anderem folgende vakante Stellen:

Senior Frontend Lead (m/w) Mehr Infos

Senior Technical Product Manager (m/w) Mehr Infos

Country Manager Denmark in Berlin (m/w) Mehr Infos

SEM Manager (m/w) Mehr Infos

SEO Manager (m/w) Mehr Infos

Weitere Jobs bei Outfittery findest du in der Gründerszene Jobbörse oder direkt bei Outfittery.

Foto: Iris Hay