Das Sharpist-Gründertrio: Fabian Niedballa, Dominik Lahmann, Hendrik Schriefer (von links)

Druck von oben und ein ungewisser Stand bei den Kollegen – eine Situation, mit der viele Führungskräfte in der mittleren Ebene konfrontiert sind. Coachings versprechen Abhilfe, um Aufgaben besser zu priorisieren oder selbstsicherer aufzutreten. Allerdings ist es gar nicht so einfach, das passende Seminar zu finden. Ein Berliner Startup hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Prozess für Unternehmen zu vereinfachen und Coachings für Menschen in Führungspositionen digital zu vermitteln.

Für diese Idee hat Sharpist nun seine erste Finanzierung von namhaften Investoren erhalten. Der VC Btov Partners hat gemeinsam mit dem Frühphaseninvestor APX, einem Investmentarm von Porsche und Axel Springer, einen siebenstelligen Euro-Betrag investiert. Mit dem Kapital soll die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) von Sharpist finanziert werden, heißt es vom Unternehmen. Diese solle dazu beitragen, aus einem weltweiten Netzwerk den passenden Coach ausfindig zu machen, erklärt Mitgründer Hendrik Schriefer gegenüber Gründerszene.

Sharpist leistet Schriefer zufolge vor allem drei Dinge: Die Software verarbeitet die Anfrage des Users, wertet die Verhaltensdaten in der App aus und gleicht sie mit Seminarangeboten ab, um ein passendes Coaching vorzuschlagen. „Sind das richtige Seminar und der passende Coach erst einmal gefunden, können Nutzer per Videokonferenz an der Sitzung teilnehmen“, sagt Schriefer. Die Teilnehmer bekommen außerdem individuelle Übungen und können im Nachhinein ihre Fortschritte in der App nachvollziehen. Zudem können Fragen im Live-Chat geklärt werden. Jedes Coaching beginnt mit einer Zielanalyse: Was will ich erreichen? Die Seminare fänden in der Regel alle zwei Wochen statt, sagt der Gründer. Der oder die Vorgesetzte bekommt am Ende eine anonymisierte Auswertung der allgemeinen Entwicklung seiner Mitarbeiter, um die Firmenkultur besser einschätzen zu können.

Sinn und Zweck sei es, die Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit letztlich auch die Produktivität des Unternehmen zu verbessern, erklärt Schriefer. Der Service des 2018 gegründeten Startups sei bereits bei einigen großen Firmen und Unternehmensberatungen im Einsatz, sagt er. Wo genau, dazu möchte er sich nicht äußern. Geld verdient das Startup über ein Lizenzmodell. Die Kosten richteten sich unter anderem nach der Anzahl der Mitarbeiter.

Ein vergleichbares Coaching-Angebot bietet das US-Vorbild BetterUp. Auf dem deutschen Markt ist unter anderem Coachhub ähnlich aufgestellt wie Sharpist.

Bild: Sharpist; Hinweis: Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum