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Für mehr Menschlichkeit: einhorn Logistics Dreamteam David und Mohammad
In Syrien führte Mohammad sechs Jahre lang seine eigene Apotheke. Dann kam der Krieg. Im Oktober 2015 flüchtete er nach Deutschland, ein halbes Jahr später endete seine Reise in Berlin. Ein neues Leben auf Kosten des Jobcenters war für den Syrer keine Option. Stattdessen wollte er arbeiten, sein Deutsch verbessern und neue Leute kennenlernen. Da kam ein Stellenangebot beim Szene-Startup einhorn gerade recht. Als Logistiker unterstützt er das Team dort an 20 Stunden pro Woche. Auch wenn die Stelle für ihn nur eine Übergangslösung ist, bis er hier als Apotheker arbeiten darf, liebt der 34-Jährige seinen Job. Das liegt vor allem am Team, das für ihn wie eine zweite Familie geworden ist.
Im Interview erzählen einhorns Head of Logistic David und Mohammad – der inzwischen Deutsch auf B1-Niveau spricht – über Hilfsbereitschaft, Sprachbarrieren und Mohammads Zukunft als einhorns Teamarzt.
David: Tatsächlich haben wir jemanden für unsere Logistik gesucht und uns damit an das Jobcenter Süd gewandt. Dort gibt es eine Stelle, die sich nur mit Geflüchteten auseinandersetzt und die uns dann Vorschläge geschickt hat. Mohammad war einer davon und hat uns überzeugt. Er war sympathisch, hatte keine Problem mit dem, was wir machen und konnte schnell bei uns anfangen.
David: Tatsächlich war es in Mohammads Fall sehr unkompliziert. Das hängt aber immer vom Status des Geflüchteten ab. Er hatte eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, dadurch war er quasi wie jeder andere auf dem ersten Arbeitsmarkt. Alle vier Geflüchteten, mit denen wir bisher zusammengearbeitet haben, hatten einen klaren Status.
Mehr Einstellungsmöglichkeiten für Geflüchtete und Migranten gibt’s auf Seite 2.
David: Ja genau. In diesem Bereich fällt am meisten Arbeit an und wir brauchen eigentlich immer Unterstützung. Und jetzt haben wir Mohammad – der ist eine Maschine (lacht). Wir glauben immer, dass er irgendwo fertige Pakete versteckt, die er dann nur rausholt – so schnell ist er!
Mohammad: Zuerst fand ich das schon ein bisschen komisch, weil ich ja eigentlich Apotheker bin und auch lieber in diesem Beruf gearbeitet hätte. Aber es dauert sehr lange, bis ich in Deutschland als Apotheker arbeiten kann. Dazu müssen meine Abschlüsse anerkannt werden und ich brauche auch ein Deutsch-Zertifikat auf B2-Niveau. Ich will aber nicht so lange warten und auf das Geld vom Jobcenter angewiesen sein. Zuhause sitzen, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Also arbeite ich eben erstmal etwas anderes und besuche nebenbei Deutschkurse.
Mohammad: Vom ersten Tag an hat mir die Arbeit bei einhorn viel Spaß gemacht. Der Grund dafür ist vor allem das Team. Alle sind sehr sehr freundliche und hilfsbereite Menschen – insbesondere David.
David: Das haben wir vorher so geprobt… (lacht).
Mohammad: Wir bekommen so viele Bestellungen und ich kann nicht immer alles richtig übersetzen. Da hilft mir David dann. Und auch der Rest des Teams, wenn ich um Hilfe bitte. Ich glaube jeder, der mit tollen Menschen zusammenarbeitet, muss seinen Job einfach lieben. Außerdem war es ein Vorteil, dass ich für meine Arbeit im Logistik-Bereich nicht viel Deutsch können muss. Daher sind mir die Aufgaben auch nicht schwer gefallen.
Mohammad: Meine Familie ist seit sechs Monaten in Berlin. Mit meiner Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre konnte ich sie nachholen und wir können jetzt endlich wieder zusammen leben. Im Januar fange ich mit dem B2-Deutschkurs an und danach will ich mich für einen Master in Pharmazie bewerben. Ich würde auch bei einhorn bleiben, wenn es dort in Zukunft Bedarf für einen Apotheker gibt (lacht). Ich kann mir aber auch einen Job in einer Medikamentenfabrik vorstellen.
David: Ja, er wird dann unser Teamarzt (lacht). Also sollte er in Deutschland mal seine eigene Apotheke aufmachen, hat er auf jeden Fall schon mal einen guten Deal mit uns, was Kondome betrifft (lacht). Er hat zu uns auch von Anfang an ganz klar gesagt, dass er wieder als Apotheker arbeiten möchte. Aber er wollte auch Deutsch lernen und wir wollten ihm die Möglichkeit geben mit uns zusammen zu wachsen. Er hilft uns und wir können ihm helfen, das ist der Plan. Und wenn alles gut läuft, kann er im nächsten Jahr anfangen zu studieren.
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