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Business Schools: Das Gebäude der WHU in der Zweigstelle in Düsseldorf.
Von einem MBA an der renommierten WHU in Vallendar träumen viele angehende Gründer. Doch auch in anderen deutschen Städten gibt es gefragte Business Schools.

Ein Abschluss an der Otto Beisheim School of Management (WHU) in Vallendar gilt unter hiesigen Gründerinnen und Gründern noch immer als Goldstandard. Kaum eine deutsche Hochschule bringt mehr Exit-Gründer hervor, die Liste namhafter Absolventen ist lang. Die Zalando-Gründer haben in Vallendar studiert, der Hellofresh-Erfinder Dominik Richter und auch Oliver Samwer, Chef von Rocket Internet, ist Alumnus und schaut regelmäßig auf dem Campus vorbei.

Abschlüsse an Business Schools sind bei angehenden Gründerinnen und Gründern heiß begehrt, versprechen sie doch eine steile Startup-Karriere. Gründerszene zeigt in dieser Woche unter anderem, welche Angebote es in Deutschland gibt, was hinter dem Mythos WHU steckt, warum ein Alumnus eine Eisdiele startete und welche Alternativen es zu teuren MBAs gibt.

Für die MBA-Programme an der WHU müssen die Studierenden allerdings tief in die Tasche greifen. Gebühren zwischen 40.500 und 43.000 Euro werden für das ein- bis zweijährige Studium fällig. Weitere Kosten für Unterkunft, Lebensmittel und Versicherungen nicht eingerechnet. 

Auch andere deutsche Business Schools gefragt

Immerhin: Studieninteressierte haben ernstzunehmende Alternativen. In das European Business School Ranking der Financial Times (FT) etwa schafften es neben der WHU acht weitere deutsche Hochschulen mit MBA-Programm. Gründerszene zeigt, was das Studium an den Hochschulen bietet und kostet. 

ESMT Berlin

Im renommierten FT-Ranking ist die Berlin European School of Management and Technology (ESMT) die einzige deutsche Business School in den Top-Ten. Die Hochschule wurde 2002 von 25 Unternehmen und Verbänden gegründet, darunter SAP, Daimler, Deutsche Telekom und Axel Springer. An der ESMT ist sowohl ein Vollzeit- als auch berufsbegleitendes Studium möglich. Zu den bekanntesten Alumni der Hochschule zählt Alexander Kudlich, langjähriger Vorstand bei Rocket Internet und jetzt als Investor unterwegs

  • Studiengänge: Vollzeit-MBA, Executive-MBA, Teilzeit-MBA, Master’s in Management
  • Seminarsprache: Mehrheitlich Englisch, vereinzelt auch deutsche Kurse wählbar
  • Kosten: Die Gebühren für den einjährigen Vollzeit-MBA gibt die ESMT mit insgesamt 43.500 Euro an. Darin enthalten sind Lehrmaterialien wie Bücher oder Arbeitsutensilien. Nicht inkludiert sind hingegen Kosten, die etwa für Reisen zu Partnerhochschulen anfallen. Die Lebenshaltungskosten kommen ebenfalls oben drauf.
  • Stipendien: Die ESMT vergibt jährlich mehrere StipendienEines davon richtet sich speziell an Frauen, die in Führungspositionen streben.

Mannheim Business School

Auch die Mannheim Business School (MBS) findet sich regelmäßig in Toplisten zu gefragten Wirtschaftshochschulen in Europa wieder. Im aktuellen europäischen Vergleich des Portals Bloomberg Business Week etwa rangiert die MBS auf Platz zehn – noch vor der ESMT in Berlin. Auch in Mannheim ist ein Studium entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend möglich.

  • Studiengänge: Vollzeit-MBA, Teilzeit-MBA
  • Seminarsprache: Englisch
  • Kosten: Die Gebühren für den einjährigen Vollzeit-MBA liegen bei insgesamt 39.500 Euro zuzüglich Lebenshaltungskosten.
  • Stipendien: Die MBS vergibt pro Jahr mehrere „Teilstipendien in moderater Höhe“.

ICN Business School

Das Institut Commercial de Nancy (ICN) ist eine seit 1905 existierende Wirtschaftshochschule aus Frankreich, die mit Nürnberg auch in Deutschland einen eigenen Standort betreibt. Im 2019er-Ranking der Financial Times zu europäischen Business Schools landete die ICN auf Platz 69 von 95.

  • Studiengänge: Bachelor of Business Administration (Dauer: drei Jahre)
  • Seminarsprache: Englisch
  • Kosten: Die Gebühren für Studierende aus dem EU-Raum liegen bei insgesamt 22.650 Euro zuzüglich Lebenshaltungskosten. Nicht EU-Angehörige zahlen 27.200 Euro. Im Rahmen des dreijährigen Studiums ist auch ein Auslandsaufenthalt vorgesehen. Hier können zusätzliche Kosten entstehen.
  • Stipendien: –

HHL Leipzig Graduate School of Management

Die HHL Leipzig Graduate School of Management hat sich in den vergangenen Jahren den Ruf einer zweiten WHU erarbeitet. Startups wie beispielsweise Mister Spex und Trivago wurden von HHL-Studenten gegründet.  Der bekannteste Absolvent dürfte allerdings Lukasz Gadowski sein: Der Spreadshirt-Gründer, Team-Europe-Macher, Delivery-Hero-Investor und Gründerszene-Erfinder gehört zu den wichtigsten Personen der deutschen Startup-Szene. Das spiegelt sich auch in den Platzierungen der HHL wider: Im weltweiten MBA-Ranking des Magazins The Economist landete die Hochschule 2019 auf Platz 14. 

  • Studiengänge: Vollzeit-MBA (12 Monate), Teilzeit-MBA, Master in Management (Voll- und Teilzeit)
  • Seminarsprache: Englisch
  • Kosten: Für die MBA-Studiengänge werden 38.000 Euro fällig. Rabatte von bis zu 6.000 Euro gibt es für Bewerber, die sich frühzeitig um einen Platz an der HHL bewerben.
  • Stipendien: Ja, gibt es. „Besonders leistungsstarken Studenten“ bietet die HHL über ihre Kontakte zu privaten Sponsoren, Unternehmen und staatlichen Organisationen verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten an.

BSP Business School Berlin

Wer in der deutschen Startup-Hauptstadt studieren möchte, kann sich auch bei der BSP Business School Berlin – Hochschule für Management einschreiben. Zwar spielte die Wirtschaftshochschule in den bekannten Rankings bisher kaum eine Rolle, dafür ist ein MBA dort jedoch deutlich günstiger als etwa an der ESMT.

  • Studiengänge: Business Administration (Master, 24 Monate), Business Innovation & Entrepreneurship (Master, 24 Monate)
  • Seminarsprache: Deutsch
  • Kosten: Pro Monat fallen Studiengebühren von rund 590 Euro an. Bei zweijährigem Studium sind das unterm Strich 14.160 Euro zuzüglich Lebenshaltungskosten.
  • Stipendien: Die BSP Business School vergibt pro Jahr mehrere Kurz- und Langzzeit-Stipendien. Während bei den Kurzzeitstipendium etwa Reise- und Druckkostenzuschüsse sowie Büchergeld gewährt werden, beinhaltet das Langzeit-Stipendium den Teilerlass der Studiengebühren.

ESCP Europe Wirtschaftshochschule

Auf einen beachtlichen 14. Platz im European Business School Ranking der Financial Times schaffte es 2019 die ESCP Europe Wirtschaftshochschule. Neben Paris und London unterhält sie auch in Berlin einen eigenen Campus. Ihre Historie reicht bereits bis in das Jahr 1819 zurück. An der ESCP hatten Executive-Absolventen in der Vergangenheit überdurchschnittlich gute Gehaltsaussichten in Deutschland: Sie durften mit einem Jahresgehalt von über 200.000 Euro rechnen. An der ESCP studierten etwa Caterwings-Macher Sebastian Kloss oder Eyeem-Gründer Florian Meissner.

  • Studiengänge: Vollzeit-MBA (zehn Monate), Executive-MBA in Teilzeit (bis zu 30 Monate), Master in Management (24 Monate)
  • Seminarsprache: Englisch
  • Kosten: Die Gebühren für den Vollzeit-MBA liegen bei insgesamt 46.000 Euro. Er gehört damit zu den teuersten Abschlüssen.
  • Stipendien: –

TUM School of Management

Die TUM School of Management wurde 2002 als Ableger der Technischen Universität München gegründet. Zwar landete die Business School im FT-Ranking 2019 abgeschlagen mit Platz 76 sehr weit hinter Konkurrenten wie der ESMT oder ESCP. Trotzdem ist die Wirtschaftshochschule einen Blick wert: Dem Umfeld der TUM entstammen viele namhafte Gründerinnen und Gründer, die in den vergangenen Jahren teils beachtliche Firmen aufgebaut oder verkauft haben. Um nur fünf Beispiele zu nennen: Lilium, Outfittery, Freeletics, Stylight und Personio.

  • Studiengänge: Executive MBA, Executive MBA in Business & IT, Executive MBA in Innovation & Business Creation (Teilzeit, 24 Monate)
  • Seminarsprache: Englisch
  • Kosten: Alle Executive-MBA-Programme kosten insgesamt 39.000 Euro. Die Summe ist entweder einmalig zahlbar oder in vier Tranchen. Nicht eingerechnet sind wie üblich die Lebenshaltungskosten, die vor allem in München mietpreisbedingt sehr hoch sind.
  • Stipendien: – 

Frankfurt School of Finance and Management

Die Frankfurt School of Finance and Management wurde 1957 als Bankakademie e.V. gegründet. Ihren Platz in den oberen Etagen der Business-School-Rankings hat die Hochschule sicher: In den vergangenen drei Jahren gehörte sie bei der Financial Times stets zum Top-Drittel. Die Berufsaussichten seien auch trotz Corona gut, erklärte eine Sprecherin kürzlich gegenüber Business Insider

  • Studiengänge: MBA in Voll- und Teilzeit (12 bis 21 Monate), Executive MBA in Teilzeit (18 Monate)
  • Seminarsprache: Englisch
  • Kosten: Für den Vollzeit-MBA fallen insgesamt 38.000 Euro Studiengebühren an. Etwas teurer ist der Executive-MBA in Teilzeit: Er schlägt mit 47.500 Euro zu Buche.
  • Stipendien: Jährlich werden „diverse“ Stipendien vergeben. Neben klassischer Exzellenzförderung gibt es seit 2020 auch ein Diversity-Stipendienprogramm, das vor allem die Herkunft- und Geschlechtervielfalt fördern soll. Dabei werden die Studiengebühren um bis zu 50 Prozent gesenkt.

Bild: WHU – Otto Beisheim School of Management
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