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Unter der englischen Bezeichnung BaaS versteht man eine gehostete Backend-Infrastruktur, mit welcher App- oder Mobile-Web-Entwickler in wenigen Schritten ein individuelles Backend konfigurieren können.

Backend as a Service ist ein Service, welchen App-Entwickler benötigen, um eine Server-Infrastruktur zu erstellen. Auf diese Weise müssen sie auch nicht immer alles selber machen.
Häufig müssen verschiedene Programmiersprachen oder Betriebssysteme zu den Datenklassen geschrieben werden. Weiterhin wichtig ist die Skalierung des Daten-Backends bei den anzusteigenden Nutzerzahlen. Auf die Herausforderungen soll Backend as a Service (BaaS) eine Lösungsmöglichkeit bieten. Dieser Service hat sich 2011 als Cloud bei den ersten Unternehmen auf dem Markt einen Namen gemacht.

Die Technik des BaaS

Die Technik des BaaS ist grundsätzlich vergleichbar mit der eines Internet-Hoster: So stellt der BaaS-Anbieter die Möglichkeit bereit, die Daten zu verwalten.
Im Allgemeinen wird hier ein SDK für die jeweiligen Mobilplattformen zur Verfügung gestellt. Weiterhin gibt es noch eine REST-Schnittstelle. Das Fortbestehen der Daten steht dabei unter Kontrolle des BaaS-Anbieters. So holt sich der Nutzer seine Daten bzw. stellt Abfragen an die Teilmengen der Daten. Die gesamte Handhabung und die Skalierung erfolgt durch den jeweiligen BaaS-Anbieter. Dies hat den Vorteil, dass die Backendwartung entfällt und die Entwicklung der einzelnen Wrapper-Klassen von Datenbanktabellen zu Objekten zum großen Teil veraltet ist. Die Kommunikation mit dem BaaS-Server geschieht in der Regel durch die SDKs.

Mit dem „Pay as you use“-Konzept wird nur das bezahlt, was tatsächlich gebraucht wird. So werden häufig Pakete mit Kontingenten zu Festpreisen zur Verfügung gestellt. Damit ist das einzuplanende Budget vom Nutzer abhängig und der BaaS-Einsatz erscheint auch durchaus interessant für kleine Unternehmen.
Und was erst für den Android- und iOS-Bereich konzipiert war, ist mit dem Boom von JavaScript und dem Hype um Webapps nun auch im Web möglich. Viele besitzen ein dementsprechendes SDK in ihrem Portfolio. Je nach Anbieter werden zusätzliche Plattformen wie BlackBerry oder Windows Phone 8 abgedeckt. Zusätzlich versuchen sie sich durch allerlei Extra-Dienste abzugrenzen. Wer ein Backend für seine mobile App hat, der möchte meistens auch Push-Nachrichten versenden. Selbst Daten über die Nutzung, sogenannte Analytics, werden gerne mit angeboten. Ein vereinfachter Zugang zu Diensten wie Twitter oder Facebook ist sowieso meist gegeben. Alles Dinge, die den Nutzer stärker an den speziellen BaaS-Anbieter binden sollen.

BaaS und die Zukunftsaussichten

2012 bezifferte die Firma marketsandmarkets 2012 den globalen BaaS-Markt auf einen Wert von circa 216 Millionen Dollar. Auch ist in der Zwischenzeit wieder eine neue Studie erschienen, welche den aktuellen Markt beleuchten soll und einen Ausblick geben, wie sich dieser entscheidend entwickeln könnte.
Die großen Anbieter, welche BaaS betreffen sind bisher Firmen wie Kinvey, Parse und StackMob. Bei den Firmen handelt es sich um große US-Unternehmen, die sich schon länger auf dem Markt etabliert haben.
Weiterhin sind auch verschiedene Käufe entstanden, die zeigen, dass BaaS ein sinnvoller Baustein für die zukünftigen Architekturen sein kann. Zu den entscheidenden Verkäufen gehören, dass 2013 Parse von Facebook für etwa 85 Millionen Dollar gekauft wurde, PayPal sich im Winter 2013 StackMob einverleibt hatte, worauf der Dienst eingestellt wurde und einige andere Anbieter dazu gekommen sind, aber auch wieder verschwunden sind. Microsoft hat sich im letzten Jahr hingegen sehr spät mit seinen Azure Mobile Services dazugesellt. Aber auch Google ist dabei und bietet über die App Engine BaaS-ähnliche Dienste an.
Was zu anfangs eigentlich nur für iOS und Android entwickelt wurde, verbreitete sich jetzt noch weiter.
Parallel zu den mobilen Plattformen ist noch ein ganz anderer Trend gewachsen. Die Hardware entwickelte sich zu dem Internet der Dinge, welches nun allgegenwärtig erscheint.
Hier kommen Daten hinzu, welche dauerhaft gespeichert werden sollen. So eignet sich dafür ein BaaS, da der Nutzer keinerlei Server vorhalten muss. Außerdem müssen durch den Hardware-Device keine Daten lokal gespeichert werden. Durch das Internet der Dinge steigt aber das Datenvolumen stetig.

Beispiel

Zu den Werkzeugen des BaaS für eine sichere Benutzerauthentifizierung zählen beispielsweise Push-Notifications, Social-Media-Funktionen und Geolocation-Dienste.