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Der Earn-Out beschreibt den erfolgsabhängigen Zusatzpreis, zu dem ein Unternehmen neben dem Basispreis verkauft wird.

Der sogenannte Earn-Out beschreibt einen Zusatzpreis, der auf den Basispreis aufgeschlagen und in der sogenannten Earn-Out-Klausel festgehalten wird. Handelt es sich um einen Unternehmenskauf, wird diese Klausel wiederum in dem Kaufvertrag geregelt, denn in diesem Zusammenhang kommen Earn-Outs vorrangig vor. Von Earn-Outs spricht man also, wenn Anteile von einem Unternehmen zu einem Basispreis plus einem bestimmten Zusatzpreis verkauft werden. Dieser Zusatzkaufpreis wird erst später fällig und die Höhe wird davon abhängig gemacht, wie erfolgreich das Unternehmen zukünftig am Markt besteht. Doch warum wird die Earn-Out-Klausel in einen Unternehmenskaufvertrag aufgenommen?

Der Einsatz von Earn-Out-Klauseln

Eingesetzt werden solche Klauseln meistens, wenn es seitens Verkäufer und Käufer unterschiedliche Erwartungen bezüglich des zukünftigen Erfolges eines Unternehmens gibt und der Käufer ein hohes Risiko bezüglich seiner Investitionen vermutet. Das kann etwa der Fall sein, wenn beispielsweise ein Startup verkauft wird, aber auch in Zeiten wirtschaftlicher Unruhen werden vermehrt Earn-Out-Klauseln eingesetzt. So nahm die Anzahl der Earn-Out-Klauseln in den Krisenjahren 2008 und 2009 nachweislich zu.

Wird ein Unternehmen unter den Bedingungen der Earn-Out-Klausel verkauft, setzt sich der Gesamtkaufpreis aus einem Basispreis zusammen, welcher direkt bezahlt wird und dem Zusatzkaufpreis, der zu einem späteren Zeitpunkt auf Grundlage bestimmter wirtschaftlicher Kennzahlen berechnet wird. Durch diese Regelung wird der endgültige Kaufpreis zeitverzögert festgelegt. Jedoch wird auch für die Errechnung des Zusatzpreises ein gewisses Zeitfenster bestimmt, welches als sogenannte Earn-out-Periode bezeichnet wird.
Earn-Outs kommen außerdem zum Tragen, wenn sich der Verkäufer eines Unternehmens weiterhin als Geschäftsführer anbietet. Durch die Earn-Out-Klausel wird er dieser an das Unternehmen gebunden. Unter diesen Umständen wird er weiterhin sein Bestes geben, um das Unternehmen zum Erfolg zu bringen, sodass ein möglichst hoher Zusatzkaufpreis generiert werden kann.

Beispiel

Beim Exit von StudiVZ an Holtzbrinck Ventures wurde ein Earn-Out vereinbart. Die Geschäftsführer des Unternehmens erhielten einen Teil ihrer Exit-Summe sofort, für den Rest musste das Unternehmen erst noch bestimmte Meilensteine erfüllen.

Alternative Schreibweisen

Earn-Out-Klausel