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Bei einer Google-Bombe handelt es sich um eine Manipulation des Google-Suchergebnisses für eine bestimmte Webseite durch vielfaches Setzen von Links mit einem vereinbarten Ankertext.

Bei dem Begriff Google Bombe oder Google Bombing handelt es sich um eine künstliche Verbesserung des SEO-Profils einer Webseite im Suchmaschinenindex von Google.
Wird nach einem Text gesucht, zeigt Google nicht nur die entsprechenden Seiten mit dem Link an, sondern auch die Seite, auf welcher der Link verweist. Eingesetzt werden die Google-Bomben überwiegend von den Online-Communities, um mit den Webseiten bestimmter Personen verbunden mit demütigenden Schlagworten mediales Aufsehen zu erregen.

Google Bombing zielt unterschiedliche Zwecke ab. So finden diese Vorgehensweise häufig Verwendung in einem politischen Kontext, bei welchem negativ konnotierte Bezeichnungen mit der Website eines Politikers in Verbindung gebracht werden. Das Bombing bezieht sich nicht auf Google, sondern auch auf andere Suchmaschinen. Es wird ebenso von Link Bombing, Spamdexing, Link und Keyword Spam oder negative SEO gesprochen. Dennoch setzte sich der Begriff Google Bombing durch, da die Suchmaschine in vielen Ländern Marktführer ist.

Entwicklung der Google Bomben

Die erste Google Bombe verwies 1999 mit den Begriffen „more evil than satan himself“ auf die Website von Microsoft. Auch die gesuchten Ergebnisse von AOL waren betroffen, wohingegen die Ergebnisse von Yahoo nicht davon betroffen waren.
2001 folgte eine weitere bekannte Google-Bombe von Adam Mathes, der die Worte talentless hack nutzte, um folglich auf die Webseite eines Freundes zu verweisen. Auf diese Weise forderte er andere auf, mit dem gleichen Text auf die gleiche Seite zu verweisen. So erschien kurze Zeit später die Webseite des Freundes bei Google auf der obersten Platzierung unter den verschmähenden Suchbegriffe talentless hack. Adam Mathes prägte ebenso den Begriff Google Bombing.
Besonders auffällig ist, dass Google anfällig für diese Art der Manipulation, da nicht nur inhaltlich die Webseite selbst für die bewertete Reihenfolge der Suchergebnisse entscheidend ist, sondern auch die darauf verweisenden Seiten. So auch dementsprechend die Verweise selbst mit ihren Ankertexten.
2003 erregten die Google-Bomben mediales Aufsehen, da die als Gegner des amerikanischen Präsidenten George W. Bush sich absprachen und auf ihren Webseiten und Weblogs Links auf einen offiziellen biografischen Text über Bush setzten. Diese waren jedes Mal verbunden mit den Worten miserable failure. Die Google-Suche listete kurze Zeit später Bushs Seite als Top-Hit für eben diese Suchbegriffe.
Nach diesem Vorfall wurden die Google-Bomben häufig von den Freunden des amerikanischen Präsidenten eingesetzt, welche im Gegenzug das Ziel hatten, politische Gegner von Bush wie Jimmy Carter, Michael Moore und Hillary Clinton mit der Phrase miserable failure in Verbindung zu bringen. So wechselt die oberste Platzierung zeitweise zwischen Michael Moore und George W. Bush, wobei ersterer zwar in den Suchresultaten von Google erscheint, der zugehörige Link jedoch direkt zur Biografie von George W. Bush führt.
Auch in Österreich und in der Schweiz wurde das Google Bombing populär. In Österreich erlangte das Google-Bombing Bekanntheit mit der Suche nach völliger Inkompetenz und wurde mit der privaten Website des amtierenden Finanzministers Karl-Heinz Grasser in Verbindung gebracht. In der Schweiz wurde die Methodik bekannt mit der Suche nach dem Wort jämmerlicher Waschlappen, welche auf die bundesrätliche Webseite von Christoph Blocher führte.

Beispiel

Der Ausspruch „Weapons of mass destruction“ wurde mit einer humoristischen Website verlinkt, welche noch einmal aufzeigte, dass die Massenvernichtungswaffen nicht angezeigt werden könnten. Auf diese Weise wurde noch einmal das damalige Vorgehen der US-Regierung im Irak kritisiert.

Bezeichnend ist hier auch, dass es sich bei dieser Google Bombe auch um ein Beispiel für Medienaktivismus handelt. Hier wird dementsprechend die Wahrnehmung eines bestimmten Themas in der Öffentlichkeit verändert. Diese Vorgehensweise wird auch als „hit and run media attack“ bezeichnet und ähnelt dem Newsjacking.