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Die Spieltheorie ist eine wirtschaftstheoretische Methodenlehre, welche das Ziel hat Denkfehler bei der strategischen Planung mithilfe mathematischer Fehler zu vermeiden.
Unternehmerisches Handeln wird als Strategiespiel gesehen, bei dem die Gegner bzw. die Konkurrenten mitspielen und mitdenken.

Die Spieltheorie wurde in den 40er Jahren von dem Ungarn John von Neumann und dem Österreicher Oskar Morgenstern in den USA entwickelt und kommt aus dem Bereich der Ökonomie. Es handelt sich um eine mathematische Methode, welche das rationale Entscheidungsverhalten in sozialen und konfliktbedingten Situationen mathematisch ableitet. Sie besagt, dass der der Erfolg des Einzelnen nicht nur von dem Handeln des Einzelnen, sondern auch von den Aktionen der Anderen abhängt.

Ursprung und Entwicklung der Spieltheorie

Die Bezeichnung „Spieltheorie” leitet sich davon ab, dass zu anfangs der mathematischen Spieltheorie den Gesellschaftsspielen wie Schach, Mühle, Dame etc. eine größere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Vormalige ökonomische Beiträge zur Spieltheorie wurden von Antoine Augustin Cournot und Francis Edgeworth verfasst.
Den Anstoß brachte das Buch „Die Entwicklung der Spieltheorie“ von Neumann und Morgenstern. Daraufhin entwickelte sich die Spieltheorie langsam und gilt seit 1970 als beherrschende Methodik in den Wirtschaftswissenschaften und hat sich auch in der Sozialwissenschaft durchgesetzt. So ging der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften im Jahr 1994 an John Charles Harsanyi, John Forbes Jr.
Nash und Reinhard Selten, als Anerkennung ihres Verdienstes um die Weiterentwicklung der Spieltheorie. Auf diese Weise wurde die Bedeutung der Spieltheorie für die moderne Wirtschaftstheorie geprägt.

Lösungskonzepte der Spieltheorie

Es wurden Lösungskonzepte entwickelt, welche das jeweils individuell rationale Verhalten in strategischen Entscheidungssituationen der Spieltheorie definieren soll. So werden nach der traditionellen Spieltheorie die Spiele mathematisch exakt beschrieben, sodass eine strenge mathematische Lösung anwendbar ist. Sollte ein Spiel nur durch seine charakteristische Funktion erfasst werden, so wird nicht das jeweilige individuelle Verhalten, sondern nur die auszuzahlende Aufteilung beschrieben. Dazu wird im Folgenden von Spielen in einer extensiver Form oder in einer Normalform ausgegangen. In solchen Spielen wird entsprechend eine Lösungskonzeption diejenigen Strategien von den Spielern ausgezeichnet, welche den instinktiven Anforderungen an rationalen Entscheidungen genügen. Wenn man von der arbeitssparenden Form eines Spiels ausgeht, so muss eine entsprechende Strategie eines Spielers für jeden Informationsbezirk ein Zug ausgewählt werden.

Dominierende und inferiore Strategien

In der Spieltheorie gibt es dominierende und inferiore Strategien mit verschiedenen Strategievektoren. Jedoch sollten dominierende von dem Spieler vermeiden werden, da es alternative Strategien gibt, welche niemals schlechter, aber manchmal besser sind, sodass das Risiko einer falschen Entscheidung verringert wird. Wenn alle Spieler ihre dominierten Strategien vermeiden und somit eliminiert werden, so entwickeln sich neue dominante Strategien.

Beispiel

Für einen Strategievektor s = (s1, …, sn) eines n-Personen-Spiels sei s-i = (s1, …, si-1, si+1, …, sn) der n-1-Vektor ohne i-te Komponente und
der Strategievektor bestehend aus si und s-i.