Die Bereitstellung von fundierten, inhaltsreichen, informativen und interessanten Inhalten ist der beste Weg, um sich eine Reputation als Experte und Meinungsführer in der eigenen Branche aufzubauen. Insbesondere für Startups und kleine Unternehmen, die gerade eine (Online-) Marketing-Strategie aufbauen und sich für Methoden, Inhalte und genutzte Netzwerke entscheiden, birgt Content-Marketing große Chancen – und tiefe Fallgruben. Beachten muss man bei Content-Marketing, dass es nicht nur wichtig ist, was man selbst mit den Inhalten vermitteln möchte, sondern vor allem, an wen man sich richtet (Zielgruppe), sowie wo und wie man die Inhalte veröffentlichen und verbreiten will.

Content Marketing Tipps

Content-Marketing-Dos

1. Eine Reputation als Experte aufbauen (innerhalb von Social-Media)

Heutzutage nutzen über 60 Prozent der Unternehmen Social-Media als Teil Ihrer Unternehmensstrategie, umso wichtiger ist es, sich von anderen Unternehmen und Konkurrenten als Experte – oder besser noch der Experte – abzugrenzen. Auf Basis der durch hilfreiche Tipps und Hinweise, wertvolle Informationen, Antworten auf Fragen etcetera aufgebauten Reputation werden im B2B-Bereich Geschäfte abgeschlossen und Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern, Klienten und Auftraggebern geknüpft.

Je wertvoller und hilfreicher die Inhalte, desto positivere Reaktionen wird man von anderen Meinungsführern und der Zielgruppe entgegen gebracht bekommen. Gerade junge Unternehmer und Gründer kennen ihr eigenes Tätigkeitsfeld oft so gut, dass sie vor anderen mit ihrem Fachwissen glänzen und wirklichen Mehrwert liefern können. Das Ziel ist, sich von der Masse abzuheben, Vertrauen aufzubauen, Kontakte zu knüpfen, Austausch zu initiieren und Geschäfte abzuschließen.

2. Eine Geschichte erzählen

Im Idealfall wird guter Content sowohl unterhalten als auch bilden. Texte, Bilder, Videos oder Grafiken sollten originell und einzigartig sein sowie einen Mehrwert darstellen, sodass man sich (oder seine Firma) als Meinungsführer und Experte darstellt. Zunächst einmal muss man hierzu die Aufmerksamkeit des Publikums gewinnen. Menschen lesen gerne Geschichten, egal, in welchem Beruf sie arbeiten. Also sollte man Wege finden, wie man seine Firma, seine Erfahrungen, Meinungen oder Neuigkeiten faszinierend und fesselnd erzählen kann.

3. Persönlich sein

Unternehmen – speziell im Bereich B2B – gelten oft als langweilig und Lieferanten eher trockener Materie. Zudem gibt es im Internet zu nahezu jedem Thema unendliche Mengen an Inhalten. Es gilt sich davon abzuheben und die eigenen Inhalte einzigartig zu machen. Gibt man mit seinen Inhalten Einblicke, die nur der Autor in seiner speziellen Position geben kann, fügt man vielleicht ab und zu auch mal eine Anekdote ein, werden die Inhalte einzigartig.

Teilt man eigene Erfahrungen, Hürden und Herausforderungen, vor denen das eigene Unternehmen gestanden hat, und berichtet man, wie die Herausforderung gemeistert wurde, aus ganz persönlichen Sicht, wird man menschlich und sympathisch. Wir alle lernen lieber von Menschen als von Robotern.

4. Abwechslungsreiche Inhalte

Großartige Inhalte sind nicht auf Artikel und Texte beschränkt. Die besten und eingängisten Inhalte sind oft die, die visuell erfasst werden können. Der Form und Art der Inhalte sind in Internet und Social-Media kaum Grenzen gesetzt – nur sollten die Funktionsweisen und Eigenschaften der genutzten Netzwerke schon bei der Gestaltung der Inhalte mit berücksichtigt werden.

5. Veröffentlichen und Verbreiten

Die meisten Startup, Gründer und viele Internetunternehmen führen einen Unternehmensblog und veröffentlichen Inhalte auf passenden Plattformen, die es ermöglichen, sich als Experte aufzubauen. Man sollte es allerdings nicht beim bloßen Veröffentlichen belassen, da der noch junge Blog meist noch nicht automatisch die gewünschte Sichtbarkeit im Internet mit sich bringt.

Man sollte Inhalte auch aktiv in den Netzwerken, in denen die eigene Zielgruppe anzutreffen ist, verbreiten. Nicht jedes Unternehmen hat die gleiche Zielgruppe, die mit den gleichen Inhalten, mit dem gleichen Ziel angesprochen werden kann und so muss genau überlegt werden, wo die Zielgruppe auch wirklich erreichbar ist.

6. Die Zielgruppe kennen

Inhalte für Content-Marketing sollten immer direkt die Zielgruppe ansprechen. Bevor man entscheidet, wo man die Inhalte veröffentlicht, muss man heraus finden, wo diese Personen Zeit im Internet verbringen. Je nachdem, in welchen Social-Media-Kanälen die Zielgruppe wirklich anzutreffen und ansprechbar ist und was diese Personen dort tun, wird sich auch die Veröffentlichungs- und Verbreitungsstrategie für Inhalte im Internet unterscheiden.

Zu berücksichtigen ist auch die Erwartungshaltung der Zielgruppe in Social-Media und wonach diese auf den verschiedenen Plattformen suchen, beziehungsweise was sie dort tun. Inhalte für Content-Marketing sollten immer Informationen enthalten, die für die Zielgruppe interessant sind und die diese in Social-Media erwarten (ab und an mal etwas Unerwartetes zu veröffentlichen, kann dabei durchaus die Aufmerksamkeit steigern!) und zeigt Expertise in relevanten Themen.

Content-Marketing-Don’ts

1. Spam

So wird Online-Marketing im Zeitalter von Web 2.0 nicht gemacht! Das Ziel ist Kommunikation und nicht Belästigung oder Überfall. Auch wenn die Übervermarktung in Social-Media meist nicht im Posteingang landet, so ist und bleibt es doch Belästigung.

2. Schreien

Dies geht in die gleiche Richtung wie Punkt 1. Spam. Wenn man sich wirkliche Zuhörer – also interessierte Follower und Fans aufbauen will, sich eine Reputation als Experte aufbauen und wertvolle Kontakte knüpfen möchte, dann muss die Kommunikation einiges mehr bieten als im Minutentakt Werbeslogans auf Twitter oder Facebook herauszuschreien. Interaktion und Diskussion sind hier wichtige Mittel, um den ersten Kontakt mit potenziellen Kunden und Geschäftspartnern zu vertiefen.

3. Glauben, dass E-Mail-Listen ausreichen

Nicht jede Email ist Spam. Tatsächlich ist eine gute Liste von Email-Kontakten, an die man wöchentlich oder monatlich einen Newsletter schicken kann, ein großartiger Weg, um anhaltende Beziehungen zu pflegen und Vertrauen aufzubauen. Dennoch reicht das bei Weitem nicht aus! Man riskiert, dass sich die Zuhörerschaft ständig verkleinert, wenn man diese nur mit lieblos zusammen gestellten Inhalten bewirft. Stattdessen sollte man darauf achten, dass die Inhalte Teil einer gesunden und ausbalancierten Marketing-Kampagne sind, die auf verschiedenen Kanälen aufsetzt und diese geschickt zusammen spielt.

4. Unwahrheiten promoten

Nett ausgedrückt für: Man sollte nicht lügen! Wenn man mit Expertise angibt, die am Ende nicht wirklich vorhanden ist, kann man seinen Ruf und seine Reputation damit dauerhaft schädigen – und Internet hat ein langes Gedächtnis. Eins der zentralen Ziele im Content-Marketing ist der Aufbau einer Reputation und von Vertrauen. Dieses ist schneller zerstört als wieder repariert. Man sollte also reale Expertise für sich sprechen lassen.

Das impliziert auch, dass wenn man seine Expertise explizit selbst behaupten muss und selbst nur zu sagen hat, wie toll man ist, dann sind die Chancen hoch, dass man lieber noch ein wenig an seiner Expertise arbeiten sollte, bevor man diese für sich in Anspruch nehmen kann.

5. Ziel aus den Augen verlieren

Es ist einfach, sich ablenken zu lassen in der überbevölkerten und lauten Welt des Internet und speziell in Social-Media, wenn man dabei gleichzeitig informiert sein will und am Ball bleiben möchte, was Branchenneuigkeiten und Mitteilungen von Geschäftskontakten und -partnern angeht. Dennoch hilft es, den Neuigkeiten von Meinungsführern aus dem eigenen Geschäftsbereich zu folgen.

Man sollte zuhören (!), wenn es neue Bedürfnisse und Fragestellungen innerhalb der eigenen Zielgruppe gibt. Dabei sollte man dennoch im Blick behalten, was man selbst eigentlich erreichen will!

Bild: M.E.  / pixelio.de