Apple Store in New York

Apple hat sich zu den Vorwürfen Spotifys geäußert, seinen App-Store missbräuchlich zu nutzen. Spotify habe jahrelang Apples App-Store genutzt, um sein Geschäft erfolgreich aufzubauen, schreibt der iPhone-Hersteller in einem Blogeintrag. Dabei sei das schwedische Unternehmen wie jeder andere App-Anbieter behandelt worden.

So sei zum Beispiel die Anschuldigung, regelmäßig App-Updates zu blockieren, aus der Luft gegriffen. „Wir haben fast 200 App-Aktualisierungen im Auftrag von Spotify genehmigt und verteilt“, schreibt Apple. Nur ein Mal seien Anpassungen nötig gewesen, weil Spotify die Regeln des App-Stores umgehen wollte.

Ein weiterer Vorwurf: Apple habe Spotify 2014 dazu gedrängt, Apples Bezahlsystem für In-App-Käufe zu nutzen. Dadurch habe man die monatliche Nutzungsgebühr für den Premiumdienst von 9,99 auf 12,99 Euro erhöhen müssen, während Apple Music wenig später für 9,99 Euro gestartet sei.

Dazu äußert sich Apple nicht direkt. Aber: Der iPhone-Hersteller wird laut Apple – wie von Spotify erwähnt – mit 30 Prozent an den Erlösen beteiligt. Das gilt auch für Abo-Abschlüsse. Was Spotify laut Apple vergessen hat: In den darauffolgenden Jahren sei der Umsatzanteil auf 15 Prozent gesunken.

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Die EU-Kommission hat sich mittlerweile zu der Beschwerde geäußert, die der Musikstreaminganbieter am Mittwoch in Brüssel einreichte. Das werde sehr ernst genommen, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager dem Tagesspiegel. „Wir prüfen jetzt, ob das ein Fall für uns, die europäische Wettbewerbsaufsicht, ist.“

Ob auch andere Musikstreaminganbieter jetzt gegen Apple vorgehen? Der Musikdient Deezer sagte dem Tagesspiegel, dass keine Beschwerde geplant sein. Die Position von Spotify unterstütze man jedoch.

Bild: Drew Angerer/Getty Images