Fake-Likes einzukaufen habe Cathy Hummels nicht nötig, sagt ihr Anwalt.
Fake-Likes einzukaufen, das habe Cathy Hummels nicht nötig, sagt ihr Anwalt.

Wieder mal sorgt Cathy Hummels mit ihrem Instagram-Kanal für Aufsehen: Laut einem Bericht von T-Online soll die Influencerin Likes einkaufen. Das würde bedeuten, dass sie Firmen dafür bezahlt, dass sie ihren Instagram-Fotos über gefälschte Profile mehr „Gefällt mir“-Angaben bescheren.

Zu dieser Annahme kam die Düsseldorfer Firma Social Data Pro nach mehrwöchiger Analyse von Hummels‘ Instagram-Profil. Dabei sei aufgefallen, dass sich die Likes bei einigen Fotos anders verteilen als gewöhnlich. Der Normalfall: Jemand veröffentlicht ein Foto, bekommt in den Minuten danach viele Likes und dann immer weniger.

Bei Hummels‘ Bildern soll die Anzahl der „Gefällt mir“-Angaben aber immer wieder plötzlich nach oben schießen, selbst Stunden nach der Veröffentlichung. Das sei „hochgradig ungewöhnlich“ und sehe „nicht nach authentischen Likes aus“, zitiert T-Online Robert Levenhagen, Gründer des Influencer-Analysedienstes InfluencerDB.

Insgesamt sollen demnach mindestens 200.000 Likes auf Hummels’ Profil gekauft sein. 60 Bilder seien betroffen, darunter eines mit 11.000 „Gefällt mir“-Angaben. Allerdings haben andere Fotos der Influencerin deutlich mehr mehr Likes. Problematisch sind Fake-Likes für Firmen, die Influencer auf Instagram für sich werben lassen. Hat ein gesponsertes Bild viele Likes, gehen sie davon aus, dass die Anzeige gut ankam – ein Trugschluss, wenn die „Gefällt mir“-Angaben gefälscht sind.

Jeder zehnte Influencer fälscht 

Selbst wenn es stimmt, dass Hummels Likes einkauft: Sie wäre damit bei Weitem nicht die Einzige. Jeder zehnte deutsche Influencer soll Abonnenten oder Likes dazukaufen, berichtete der Tagesspiegel kürzlich basierend auf einer Auswertung der Firma Media-Part. 

Hummels‘ Anwalt sagte gegenüber T-Online, seine Mandantin habe es nicht nötig, Likes einzukaufen. Das widerspreche „ihren grundsätzlichen Wertvorstellungen und Prinzipien“. Hummels habe bisher gar nicht gemerkt, dass sie offenbar Fake-Likes bekomme. Jemand anders müsse die gefälschten Klicks in Auftrag gegeben haben. Auf Nachfrage von Gründerszene äußerte sich Hummels bisher nicht zu den Vorwürfen.

Update: Auf Instagram hat Cathy Hummels inzwischen zu dem Bericht Stellung genommen. Sie schreibt, mit den Fake-Likes versuche ihr „mal wieder jemand, bewusst zu schaden“. Sie wisse nicht, wie sie die gefälschten Likes „abstellen“ könne und werde versuchen, herauszufinden, wer dahintersteckt. „Alles Weitere wird mein Anwalt regeln“, schreibt sie weiter. 

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Erst Ende April ging sie als Gewinnerin aus einem Rechtsstreit in Sachen Instagram hervor: Der Verband Sozialer Wettbewerb fand, sie betreibe Schleichwerbung, wenn sie die Marken gewisser Kleidungsstücke oder Produkte nennt. Das Landgericht München sah das anders. Es erlaubte Hummels, weitere Marken zu nennen, ohne ihre Bilder als Werbung kennzeichnen zu müssen.

Bild: Getty Images / Hannes Magerstaedt / Kontributor