Was passiert da drinnen eigentlich gerade?

Die parlamentarische Demokratie sollte eigentlich transparent sein. Für jeden nachvollziehbar. Doch das ist sie leider nicht. Es ist gar nicht so einfach an gesammelte Informationen heranzukommen, die erklären, was gerade in Berlin passiert und entschieden wird. Eine App, die sich noch in der Beta-Phase befindet, soll mehr Transparenz, politische Bildung und Diskussion in den öffentlichen Diskurs und auf das Smartphone tragen.

Zusammen mit seinem Team beim Verein Democracy Deutschland e.V. hat der Göttinger Marius Krüger nach dem Crowdfunding seiner Idee nun die Beta-Version einer App veröffentlicht, die genau das verspricht. Dafür informiert die App in Echtzeit über die aktuellen Bundestagsabstimmungen und ermöglicht den Nutzern eine eigene, direkte Abstimmung. 

Laut Bürgerbefragungen vertrauen nur noch 23 Prozent der jüngeren Bürgerinnen und Bürger dem Regierungshandeln ihrer Politiker und wünschen sich mit überwältigender Mehrheit mehr politische Beteiligungsmöglichkeiten. TTIP, CETA, Auslandseinsätze der Bundeswehr, Aufrüstung, Abschaffung des Bargelds, Privatisierung der Autobahnen – es häufen sich Themen, bei denen die Meinung der Bürger und ihrer Vertreter gefühlt auseinanderdriftet.

Abgeordnete erhalten ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung

Die App „Democracy“ soll deshalb ab sofort auch innerhalb der Legislaturperiode über die relevanten politischen Themen informieren, indem sie spielerisch über die aktuellen Bundestagsabstimmungen informiert. Dafür bietet die App neben offiziellen Parlamentsinformationen auch die Möglichkeit an, eine eigene direkte Abstimmung zu Gesetzesvorschlägen vorzunehmen. Alle dabei entstehenden Ergebnisse werden in der App publiziert und den Abgeordneten noch vor ihrer offiziellen Entscheidung als ein anonymisiertes Stimmungsbild aus der Bevölkerung übergeben. 

Nachdem die Initiative Ende des vergangenen Jahres ihr Crowdfunding erfolgreich abschließen konnte, haben Krüger und sein Team ab Januar 2018 die gut 35.000 Euro Startkapital in die Entwicklung der Beta-Version der App investiert. „Wir haben uns sehr gefreut, dass über 580 Unterstützerinnen und Unterstützer von unserer Idee überzeugt waren und uns das Vertrauen geschenkt haben“, sagt der Gründer der Initiative, Marius Krüger. Democracy Deutschland e.V. ist gemeinnützig und spendenfinanziert. Um eine höchstmögliche Transparenz zu gewährleisten, werden die Kosten zur Realisierung und zum Betrieb der App in einer Open-Book-Policy offengelegt. 

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