Dieser Artikel erschien bereits am 8.Oktober 2018. Weil Deinestudienfinanzierung bei „Die Höhle der Löwen“ auftritt, veröffentlichen wir ihn hier erneut.
Verzweifelt versucht die Politik, mehr Studierende mit Geld zu fördern. Während ihrer Zeit an der Universität haben viele einen Anspruch auf Bafög-Zuschüsse in Höhe von bis zu 735 Euro pro Monat, doch die Zahl der Bafög-Empfänger geht seit Jahren zurück. 2012 waren es noch etwa 670.000, 2017 nur noch etwas mehr als eine halbe Million Empfänger. Gerade einmal 22 Prozent der Studierenden, die Bafög bekommen könnten, erhalten laut eines Berichts der Regierung die Unterstützung.
Als David Meyer mehr als 100 Studierende befragte, gaben viele an, auf die Förderung zu verzichten, weil der Weg zum Bafög extrem umständlich ist. „Eine Beantragung kann schon einmal sechs Stunden dauern“, sagt Meyer. In der Regel dauert es mehrere Tage bis die Belege zusammen sind. Mit seinem Startup Deinestudienfinanzierung will er diesen Prozess vereinfachen und digitalisieren, innerhalb von etwa einer halben Stunde soll es möglich sein, seinen Bafög-Antrag fertigzustellen. Nachdem Fragen auf der Website beantwortet wurden, füllt das Startup die Formulare automatisch aus. Den Eltern und Geschwistern müssen Nutzer die Verträge auch nicht mehr extra zuschicken, da sie digital unterschrieben werden. Der ganze Antrag kann in digitaler Form eingereicht werden.
Ist er erfolgreich, müssen die Studierenden 30 Euro zahlen. Über einen Rechner auf der Website können sie ermitteln, ob sie ein Anrecht auf die Förderung haben und wie hoch die Lebenshaltungskosten in der Uni-Stadt ungefähr sind. Wer kein Anrecht auf Bafög hat, kann auf der Seite den Kfw-Kredit beantragen. Manche Kunden nutzten auch beide Varianten, sagt der Gründer. Bald will das Fintech-Startup weitere Produkte wie Bildungsfonds auf der Seite anbieten. Seit dem Sommer ist das Startup mit dem Produkt online.
Zum Start hat eine Reihe bekannter Business Angel eine „hohe sechsstellige Summe“ investiert, darunter der Figo-Gründer André Bajorat, Onefootball-Chef Lucas von Cranach, Dubsmash-Gründer Roland Grenke und Torsten Meyer, der Testhub (heute: Applause) mitgründete. In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ pitchen die Gründer jetzt um ein Investment in Höhe von 500.000 Euro. Dafür würden sie den DHDL-Löwen 12,5 Prozent der Anteile abgeben.
Ursprünglich wollte David Meyer mit seinen Mitgründern Alexander Barge und Bastian Krautwald einen digitalen Finanzberater starten, unter dem Namen Compaio nahmen sie am Accelerator Plug and Play teil. „Wir haben schnell gemerkt, dass die Leute in Anwendungsfällen und nicht in Produktkategorien denken“, sagt Meyer. Deswegen suchte sich das Team eine Zielgruppe, bei der es bis heute geblieben ist: digital-affine Studierende.