Solmove bei Die Höhle der Löwen mit Dagmar Wöhrl
Interessierte sich zunächst sehr für den smarten Straßenbelag von Solmove: Jurorin Dagmar Wöhrl.

Es war ein guter Pitch für Donald Müller-Judex, den Gründer von Solmove. „Grandios“ nannte Juror Carsten Maschmeyer die Idee des 57-Jährigen bei „Die Höhle der Löwen“. Nach seinem Auftritt sagten Müller-Judex gleich drei Löwen einen Deal zu – Maschmeyer, Nico Rosberg und Dagmar Wöhrl. Für 25 Prozent Unternehmensanteile wollten sie ein Investment von insgesamt 500.000 Euro in das Startup tätigen. Doch wie Gründerszene erfuhr, platzte der Deal.

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Müller-Judex will mit seinem Startup herkömmliche Straßen mittels Solarzellen „smart“ machen und aus ihnen elektrische Energie gewinnen. Dafür entwickelt Solmove Photovoltaikplatten, die als Belag auf versiegelte Flächen aufgeklebt werden können. Die Solarzellen dieser Platten sollen Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln können, die dank eingebauter Akkus gespeichert werden kann. Alternativ kann der eingefangene Strom induktiv, also kontaktlos, E-Autos laden, die auf den Straßen fahren. Die Technologie eignet sich besonders für Parkplätze, Fußwege, Radwege und Seitenstreifen.

„Das ist mit das Klügste, was wir hier gesehen haben”

In der Sendung lobte Carsten Maschmeyer die Technologie von Solarmove überschwänglich: „Das ist mit das Klügste, das wir hier gesehen haben.“ Dennoch kam der Deal nicht zustande. In einem gemeinsamen Statement gaben die drei Löwen bekannt, dass sie sich im Nachhinein gegen eine Investition in das Berliner Startup entschieden haben. Das Geschäftsmodell bedürfe einer deutlich höheren Geldsumme, fanden die Juroren: In dem Statement heißt es, dass „im Bereich der erneuerbaren Energien und der Mobilität enorme Investitionsvolumina vonnöten sind“ und die Schaffung „infrastruktureller und politischer Rahmenbedingungen viele Jahrzehnte dauern kann.“

Auf Twitter äußerte sich Carsten Maschmeyer zum geplatzten Deal:

Ein Vertrauter des Unternehmens verriet gegenüber Gründerszene mehr Details. Demnach soll es Auseinandersetzungen in der Due Diligence gegeben haben. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Solarmodule von Solmove im Vergleich zum Wettbewerb zu teuer seien.

Müller-Judex wollte sich bislang nicht zu dem geplatzten Deal äußern. Bereits 1,5 Millionen Euro habe er in die Entwicklung der Technologie gesteckt. Ein großer Teil dieser Summe stamme von Familienangehörigen und Freunden. Nun versucht Solmove, über Crowdfunding Geld einzusammeln. 250.000 Euro will das Team von Kleinanlegern einnehmen.

Update (Donnerstag, 1. Oktober):
Inzwischen äußerte sich auch der Solmove-Gründer zu dem geplatzten Deal. Der Gründer zeigte sich über die fehlende Unterstützung der Investoren enttäuscht. Die Nachricht, dass sie doch nicht mehr in sein Startup investieren wollten, sei für ihn überraschend gekommen. Müller-Jurex habe den TV-Juroren bereits während der Aufzeichnung der Sendung vermittelt, dass es vor einer erfolgreichen Implementierung politische und regulatorische Hürden zu meistern gäbe. Den Vorwurf, dass es bereits Reklamationen bei dem Startup gegeben haben soll, sieht Müller-Judex als zu kurz gegriffen. Er sei der Meinung, dass Fehler in der Anfangsphase dazu gehörten. Auf Twitter äußerte sich Carsten Maschmeyer zum geplatzten Deal. In dem Video bemängelte der Investor vor allem, dass es bereits Reklamationen bei dem Startup gegeben habe.

 
 
Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer