Seit August 2017 SoundCloud-CEO: Kerry Trainor

2017 war das Krisenjahr für SoundCloud: Massenentlassungen, Standorte geschlossen, Gründer im Kreuzfeuer – und schließlich doch noch das rettende Investment. Dass es so gekommen ist, dürfte auch mit den schlechten Geschäftszahlen aus dem vorherigen Jahr zu tun gehabt haben, die nun veröffentlicht wurden.

Laut dem britischen Handelsregister Companies House hat der Berliner Musik-Streamingdienst 2016 Verluste von 74,5 Millionen Euro eingefahren. Das sind fast 46 Prozent mehr als im Vorjahr (51,2 Millionen Euro). Der Umsatz stieg demnach immerhin um rund 90 Prozent auf 50,3 Millionen Euro. Allerdings schossen auch die Umsatzkosten (um knapp 136 Prozent auf 36,1 Millionen Euro, etwa für Ausschüttungen an die Künstler) und die administrativen Ausgaben (um mehr als 41 Prozent auf 84,7 Millionen Euro) in die Höhe.

Mittlerweile soll jedoch alles besser aussehen. Durch das rettende 170-Millionen-Dollar-Investment von Temasek und der Raine Group (umgerechnet rund 138 Millionen Euro) sowie eine „fokussierte strategische Planung“ sei SoundCloud nun „für kapitaleffizientes Wachstum aufgestellt“, heißt es in den veröffentlichten Papieren. CEO Kerry Trainor hatte der Financial Times zuletzt gesagt, sein Unternehmen habe 2017 die Marke von 100 Millionen US-Dollar Umsatz geknackt (umgerechnet rund 81 Millionen Euro) und sei „finanziell nie gesünder gewesen“.

Der ehemalige Vimeo-Chef führt SoundCloud seit Mitte August, der umstrittene Gründer Alex Ljung wurde vom CEO zum Aufsichtsratsmitglied degradiert. Damals kündigte Trainor an, sich vor allem Künstler, DJs und Labels konzentrieren zu wollen, die ihre Musik auf der Plattform anbieten. Seitdem soll SoundCloud laut dem Financial-Times-Interview sogar einige Monate mit positivem Cashflow gehabt haben.

Der Aufstieg und Fall von SoundCloud in Bildern

Bild: SoundCloud