Amen Thanks Kutcher

Amen: Zweite App für mehr Nutzer?

Mit Investments von namhaften VCs wie Index Ventures (www.indexventures.com) und prominenten Geldgebern wie Ashton Kutcher, Christophe Maire oder Dave Morin hatte Amen von Beginn an für viel Hype um sich herum gesorgt. Zwischenzeitlich wurde es um das von Felix Petersen, Florian Weber und Caitlin Winner (hier übrigens im Interview) gegründete Startup allerdings auffallend ruhig, größere Erfolgsmeldungen blieben aus.

Nun arbeitet das Unternehmen offenbar an einer neuen App, die auf den Namen Thanks hört. Anders als beim ursprünglichen Konzept, bei dem zu Themen von den Nutzern „Statements“ abgegeben werden – und die dann bestätigt oder abgewiesen werden können –, dreht die neue, zusätzliche App das Vorgehen um: So kann der Nutzer eine Frage stellen, die bestehende Amen-Datenbasis – derzeit gerüchteweise vier Millionen Listen – dürfte dabei ebenso als Grundlage für die Ergebnisse dienen wie direkt abgegebene Antworten. De facto entsteht also eine Empfehlungs-Plattform. Der Nutzer wird dabei nicht notwendigerweise aktiv eingebunden, sondern kann sich schlicht die Antworten darstellen lassen. Das zuvor recht spezielle Amen soll dadurch wohl für eine breitere Nutzerbasis attraktiv gemacht werden – glaubt man den Spekulationen über eine sich weiterhin eher zurückhaltend entwickelnde Nutzerzahl, dürfte der Schritt sicherlich in die richtige Richtung gehen.

Konkrete Antworten statt Masse

Das Design der (iOS-)App orientiert sich dem Vernehmen nach dabei weitestgehend an dem bisherigen Amen-Stil. Wie ein Tweet des Schauspielers und Amen-Investors Ashton Kutcher verrät, wird es neben dem Apple-Progrämmchen auch eine mobile Webseite zu Thanks geben.

Thanks Kutcher Amen

Sollte die Freigabe schnell erfolgen, hätte Amen dennoch nur wenig Vorsprung vor der gerade erst angekündigten und sich derzeit im Beta-Test befindlichen Open-Graph-Suche von Facebook, die sich theoretisch in ähnlicher Form nutzen ließe. Da die Datenbasis des sozialen Netzwerks um ein Vielfaches größer ist, scheint sich Amen mit klaren Aussagen von den rein quantitativen Ergebnissen der Facebook-Suche absetzen zu wollen. Auch von den Empfehlungsplattformen Foursquare – bekanntlich ebenfalls ein Kutcher-finanziertes Projekt – und Yelp sollen sich die konkreten Antworten absetzen.

Dass Amen eine zweite App anbietet, die letztendlich auf den gleichen Service zurückgreift, dürfte den unterschiedlichen (Bedien-)Konzepten, aber auch der unterschiedlichen Zielgruppe geschuldet sein. Einen gewissen Charme hat währenddessen der Ansatz, die Amen-Datenbank auf zweierlei Weise zu befüllen. Allerdings stellt sich angesichts der bislang mitunter zurückhaltenden Begeisterung um die Amen-App und dem wachsenden Wettbewerb unter den „Mobile Social“-Anbietern die Frage, ob das Berliner Startup bei einer tendenziell sinkenden Bereitschaft, sich mit immer neuen Apps auseinanderzusetzen, genug Traktion erreichen kann. Zumindest könnte Thanks einen deutlich höheren Mehrwert liefern, als das beim klassischen Amen der Fall war.