Axel Springer (www.immonet.de) will Rubriken-Gigant werden. Das Unternehmen bündelt seine digitalen Rubrikenmärkte in einem Tochterunternehmen und holt General Atlantic (www.generalatlantic.com) als Investor mit ins Boot. Axel Springer und General Atlantic wollen mit der strategischen Partnerschaft die Voraussetzung für eine Wachstumsoffensive im Online-Rubrikenbereich schaffen. Mit der neu gegründeten Axel Springer Digital Classifieds GmbH soll ein neuer internationaler Akteur entstehen.

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Zukunftsmarkt Online-Bereich

Der Zukunftsmarkt liegt für das Axel-Springer-Management im Online-Bereich, eine Tendenz, die bei Springer schon seit einiger Zeit zu erkennen ist. Nun gründet der Medienkonzern Axel Springer Digital Classifieds und gewinnt US-Investor General Atlantic. Wie das Unternehmen mitteilte, bringt Axel Springer die Internet-Jobbörse StepStone (www.stepstone.de) sowie das Immobilienportal Immonet (www.immonet.de) und das führende französische Immobilienportal SeLoger (www.seloger.com) im Wert von 1,25 Milliarden Euro in die neue Tochter ein. Springer wird 70 Prozent halten. Die übrigen 30 Prozent übernimmt das Private-Equity-Unternehmen General Atlantic aus den USA, das dafür 237 Millionen Euro zahlt. Axel Springer Digital Classifieds soll künftig das Online-Rubrikengeschäft von Axel Springer bündeln. Der Sitz des neuen Unternehmens Axel Springer Digital Classifieds mit mehr als 1000 Mitarbeitern wird in Deutschland sein.

Die Partnerschaft zwischen Axel Springer und General Atlantic soll Axel Springer Digital Classifieds zu einem führenden internationalen Akteur im Classifieds-Bereich entwickeln. Die Bündelung der bisherigen Beteiligungen in einer eigenständigen Gesellschaft und die Aufnahme von General Atlantic als erfahrenen Partner und Mitinvestor, ermöglicht es Axel Springer laut Unternehmensangaben, im Rahmen seiner Digitalisierungs- und Internationalisierungsstrategie, das attraktive Geschäftsfeld der Online-Rubrikenmärkte zielgerichtet auszubauen. Axel Springer Digital Classifieds sei damit noch besser für organisches und akquisitorisches Wachstum aufgestellt, so der Konzern. Das Gemeinschaftsunternehmen erwäge zusätzlich zu Investitions- und Wachstumsmöglichkeiten in Europa auch Investitionen in anderen entwickelten und aufstrebenden Märkten, hieß es.

„Axel Springer ist Vorreiter in den digitalen Medien“

„Die erfolgreichen Online-Rubrikenmärkte SeLoger, StepStone und Immonet sind für Axel Springer seit Jahren eine zentrale Säule unserer Digitalisierungsstrategie. Die Bündelung der Angebote in einer neuen Gesellschaft mit sehr guter Kapitalausstattung eröffnet uns in Zukunft neue Möglichkeiten für schnelles Wachstum und weitere Internationalisierungsschritte. Mit General Atlantic haben wir einen hervorragenden Partner gefunden, der dieses Ziel gemeinsam mit uns umsetzen wird“, sagt Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG.

Der Transaktion liegt eine Unternehmensbewertung der einzubringenden Beteiligungen in Höhe von 1,25 Milliarden Euro zu Grunde. Im Zusammenhang mit der Einbringung der Beteiligungen in das neue Unternehmen entstehen für Axel Springer Zahlungsansprüche. Diese werden anschließend in Darlehensforderungen zugunsten von Axel Springer in Gesamthöhe von 460 Millionen Euro umgewandelt. Gemessen an dem daraus resultierenden Eigenkapitalwert in Höhe von 790 Millionen Euro, wird General Atlantic für die 30-prozentige Beteiligung einen Kaufpreis in Höhe von 237 Millionen Euro an Axel Springer bezahlen.

„Axel Springer war bereits zu einem frühen Zeitpunkt Vorreiter in den digitalen Medien und hat in ganz Europa führende Unternehmen aufgebaut und erworben“, sagt Bill Ford, CEO von General Atlantic: „Wir freuen uns sehr, in Partnerschaft mit dem Axel Springer Digital Classifieds-Team das Online-Rubrikengeschäft in neue globale Dimensionen weiterzuentwickeln.“ Die Private Equity-Firma General Atlantic ist bekannt für Investments in Wachstumsmärkte.

Rekord-Bilanz für Axel Springer

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt einer vorherigen Anhörung der zuständigen Arbeitnehmervertreter in Frankreich, der Ausübung eines Optionsrechts durch Axel Springer und der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden.

Beim Medienkonzern Axel Springer wird derzeit ohnehin kräftig umgebaut. Das wachstumsstarke Online-Geschäft gewinnt rasant an Bedeutung. Auch die neuesten Bilanzzahlen sprechen für die Digitalsierungsstartegie des Konzerns. Das Umsatzwachstum im Bereich Digitale Medien stieg immerhin um 35 Prozent auf 962 Millionen Euro.