Das Bild mit der Überholspur hat den drei Hamburgern von Anfang an gefallen. Martin Ostermayer, Thorsten Rehling und Dirk Freise wollen Startups nach vorne bringen – schneller als die meisten anderen. Die Blau.de-Gründer (www.blau.de) starten mit Fastlane Ventures (www.fastlane.vc) ihr eigenes Venture-Capital-Unternehmen. Mit ihren bisherigen Erfahrungen als Unternehmer und Business-Angels fühlen sie sich nun für die Herausforderung als VC gewappnet. Fastlane Ventures will sich als „VC von Gründern für Gründer“ verstehen und mit Austausch auf Augenhöhe punkten.

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Blau.de-Gründer starten mit Fastlane Ventures

Schon 1999 gründeten die drei Studienfreunde Dirk Freise, Martin Ostermayer und Thorsten Rehling ihr erstes Startup, Handy.de. Mit dem Mobilfunkanbieter Blau.de machten sie sich in den vergangenen Jahren einen echten Namen. Nun wechselt das Trio die Seiten und will ab heute mit dem eigenen VC Fastlane Ventures anderen Gründern beim Aufbau ihrer Unternehmen zur Seite stehen. Neben finanzieller Unterstützung sollen die Startups im Portfolio vom Erfahrungsschatz der drei Unternehmer profitieren.

„Gründer stolpern immer wieder über dieselben Probleme. Damals hätten wir uns über einen Berater, einen Sparringspartner gefreut. Nun wollen wir Gründern helfen, schneller durch ihre Lernkurven zu kommen“, sagt Thorsten Rehling. Tatsächlich haben sich die drei Blau.de-Gründer bereits als Investoren betätigt: MeinAuto (www.meinauto.de), Brille24 (www.brille24.de), Tolingo (www.tolingo.de) und einigen anderen Startups griffen sie als Business-Angels unter die Arme. Bedauert hätten sie hierbei allerdings, dass sie meist gar nicht mitbekamen, wie es den Startups danach erging. Mit Fastlane Ventures freuen sie sich nun darauf, „mehr Zeit zu haben, um sich mit den einzelnen Business-Modellen auseinander zu setzen“, erklärt Martin Ostermayer.

Der Name „Fastlane“ soll Programm sein: Mit Unterstützung des VCs sollen Startups schneller skalieren können, auch schneller über mehrere Länder. Fastlane Ventures möchte dabei allerdings „nicht operativ in Unternehmen eingreifen, kein Inkubator sein, sondern ein Sparringspartner, wenn man ihn braucht“, so Ostermayer weiter. Im Vordergrund der Zusammenarbeit wird der informelle Wissensaustausch stehen. Daneben wird es Fortbildungsangebote zu Themen wie Vertrieb, IT, Management oder Human Resources geben.

Fastlane Ventures stellt Millionentopf zur Verfügung

Fastlane Ventures wird in einem ersten Fonds einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investieren. „Im Fokus unserer Strategie stehen Startups in der frühen Wachstumsphase, also Early- und Growth-Stage-Unternehmen aus den Bereichen Internet, Mobile, Games und Social Media“, so Dirk Freise. Geplant sind initiale Investments von jeweils 500.000 bis zwei Millionen Euro pro Beteiligung. In Folgerunden kann der Fonds sein Investment auf bis zu sechs Millionen Euro erhöhen. Zehn bis zwölf Gründungen will Fastlane Ventures in den ersten zwei bis drei Jahren in sein VC-Portfolio aufnehmen.

Größter Investor im Fonds von Fastlane Ventures ist der niederländische Mobilfunkkonzern KPN (www.kpn.com), Eigentümer des deutschen Mobilfunkanbieters E-Plus (www.eplus.com). Mit KPN arbeiten die Gründer von Fastlane bereits seit Jahren zusammen: Der Konzern hatte 2008 das von Freise, Ostermayer und Rehling gegründete Unternehmen Blau Mobilfunk übernommen. Auch die drei Gründer sind am Fastlane-Fonds mit Eigenkapital beteiligt.

Mit dem Start des eigenen Venture-Capital-Unternehmens verabschieden sich Ostermayer, Freise und Rehling aus der Business-Angel-Welt. Zuvor finanzierte Unternehmen sollen nicht ins Portfolio von Fastlane Ventures aufgenommen werden. Ebenso verabschieden sich die drei Gründer aus der Geschäftsführung von Blau.de. „Wir haben uns erfolgreich überflüssig gemacht“, kommentiert Martin Ostermayer mit etwas Stolz. Ein sechsköpfiges Team hat bereits die Blau.de-Geschäftsführung übernommen.