Die Konkurrenz zwischen Mister Spex, Eyemade, Brillen.de und anderen Online-Optikern wächst weiter. Das Oldenburger Unternehmen Brille24 setzt auf Internationalisierung. Mit neuem Kapital von Time Equity Partners will der Webshop stärker expandieren. Bis zu zwölf Millionen Euro investiert die französische Investmentfirma in Brille24. Brille24 Finanzierung von Time Equity Partners

Time: Brille24-Investor Nummer drei

Die Konkurrenz zwischen Online-Brillen-Shops wächst. Unter den Konkurrenten Brillen.de (www.brillen.de), MisterSpex (www.misterspex.de), Eyemade (www.eyemade.de) ist Brille24 (www.brille24.de) nicht unbedingt der auffälligste Online-Brillen-Retailer, trotzdem aber einer der größten. Zuletzt wurde der französische Online-Optiker Sensee von Partech International (www.partechventure.com) und anderen Investoren mit 17,5 Millionen Euro ausgestattet.

Nun nimmt Brille24 über den ebenfalls aus Frankreich stammenden Investor Time Equity Partners (www.timeequitypartners.com) neues Kapital in Höhe von bis zu zwölf Millionen Euro auf, von denen sieben Millionen Euro unmittelbar bereit gestellt werden sollen.  „Das TIME-Team verfügt über ein detailliertes Verständnis der E-Commerce-Branche und hat die Fähigkeit, uns in strategischen Entscheidungen zu unterstützen. Time ist der ideale Partner für unsere ehrgeizigen Ziele“, sagt Mario Zimmermann, Geschäftsführer von Brille24.

Die Franzosen steigen als dritter Investor bei Brille24 ein. Mitte 2011 hatte der Schweizer Fond B-to-v Partners AG Anteile des Online-Shops gekauft, davor investierte Corporate Finance Partners & Founders Investments (CFP) drei Millionen Euro. Gemeinsam wollten die beiden Investoren die Expansion im europäischen Markt vorantreiben. Mittlerweile ist der Brillen-Versand in sechs europäischen Ländern verfügbar und liefert nach eigenen Angaben in insgesamt 117 Länder.

Gründer Mathias Hunecke finanzierte das Unternehmen lange Zeit selbst und hielt über seine Firma G.G.E. Großküchen und Gastronomie Einrichtungs GmbH, beziehungsweise die Tejado GmbH 85 Prozent der Anteile. Nach dem Anteilskauf von B-to-v und der Finanzierung von CFP besaß er noch 63 Prozent. Auch nach dem aktuellen Investment bleibt Hunecke Hauptanteilseigner. Die Geschäftsführung hat Hunecke im Januar an den ehemaligen CFO von SoundCloud, Martin van Os und Brands4Friends-Mitgründer Mario Zimmermann abgegeben, er selbst ist in den Aufsichtsrat gewechselt.

Brille24 strebt Expansion über Grenzen Europas an

Momentan ist Brille24 aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Portugal, Spanien und Deutschland erreichbar und will offensichtlich über die Grenzen Europas hinaus wachsen: „Brille24 tritt in eine neue Unternehmensphase ein: Sowohl was die Erweiterung des Produktportfolios als auch die Erschließung neuer Märkte anbelangt“, sagt Brille24-Geschäftsführer Mario Zimmermann. Nach eigenen Angaben versandte das Unternehmen schon im Jahr 2010 Brillen an Kunden in 117 Ländern. In Deutschland verweist der Webshop aktuell auf gut 500.000 registrierte Kunden und plant, 2013 eine Million Brillen zu verkaufen.

Anfang des Jahres präsentierten sich die Oldenburger als Marktführer im Online-Brillen-Retail und gaben bekannt, dass 2011 rund 73 Prozent aller online verkauften Brillen in Deutschland von Brille24 kamen. Der Gründer des Konkurrenten Mister Spex, Dirk Graber zweifelte an der Genauigkeit der Studie, auf die sich Brille24 bezieht. (Gründerszene berichtete)

Mit dem Brillengeschäft gestartet war Hunecke bereits im Jahr 2007. Der Oldenburger Shop verkauft Brillengestelle mit individuell geschliffenen Kunststoffgläsern. Kunden können die Brille vorher virtuell anprobieren, indem sie ein Foto von sich auf die Seite laden, auch eine 3D-Anprobe über die Webcam ist möglich.

„Qualität ist seit jeher die Antriebskraft von Brille24 und seinem Management-Team. So konnten seit der Gründung Partnerschaften mit den wichtigsten Branchenplayern geschlossen werden“, so Jean-Luc Cyrot, Partner bei Time Equity Partners, zur aktuellen Investitionsentscheidung.

Fester Teil des Geschäftsmodells ist es, Gestelle und Ausführungen der Brillen zum Festpreis von 39,90 Euro zu verkaufen, Gleitsicht-Brillen für 149,90 Euro. Die Gestelle werden in großen Mengen in Asien eingekauft, was sie zum einen billiger machen soll als beim Optiker um die Ecke und zum anderen bessere Margen bringen soll. Gleichwohl werden die Gläser von Fachleuten angefertigt, so wirbt das Unternehmen, die auch für andere Markenhersteller produzieren.