Nach zuletzt größerem Wachstum hat sich der Kreativmarktplatz DaWanda (www.dawanda.com) von mehreren Mitarbeitern getrennt und beschreitet damit einen konsequenten Kurs zur Fokussierung der eigenen Ressourcen. Anscheinend rüsten sich die Berliner für eine effizienzgetriebene Offensive im europäischen Markt.

DaWanda Entlassungen

Sieben Prozent weichen für DaWandas Effizienz

Gründerin und Geschäftsführerin Claudia Helming bestätigte gegenüber Gründerszene die Entlassung von insgesamt elf Mitarbeitern. Eine anonyme Quelle hatte währenddessen von 15 Prozent an Entlassungen gesprochen, Helmings Ausführungen bestätigen diese Zahl jedoch nicht.

Bei einer Gesamtbelegschaft von 155 Angestellten entspricht dies einem Prozentsatz von rund sieben Prozent – eine überschaubare Summe, die Helmings Ausführungen, dass es sich dabei vor allem um das performance-basierte Fokussieren innerhalb von DaWandas Kernbereichen handelt, plausibel erscheinen lässt. DaWanda sei angesichts seines doch recht rapiden Wachstums an der eigenen Effizienz interessiert und ziehe nun einen Schlussstrich unter jene Bereiche, die sich nicht so entwickelt hätten wie erwartet, heißt es weiter.

Am Kapital dürfte es DaWanda an und für sich auch nicht mangeln: Im April dieses Jahres bescherte der Einstieg von Insight Venture Partners (www.insightpartners.com) Dawanda eine siebenstellige Euro-Summe an neuem Kapital, nachdem erst Ende vergangenen Jahres Vorwerk Ventures (www.vorwerk-ventures.de) und der britische Investor Piton Capital (www.pitoncap.com) mit insgesamt vier Millionen Euro beim Marktplatz für Selbstgemachtes eingestiegen waren.

Fokussierung bei DaWanda

Angesprochen auf das europäische Wachstum gibt Claudia Helming derweil zu Protokoll, dass die Entwicklung viel versprechend sei. Im September launchten etwa europäische Shops in Polen, Italien und Spanien und sollen es auf jeweils 3.000 bis 4.000 Nutzer und 500 bis 1.000 Verkäufer bringen.

Die verbleibenden 144 Mitarbeiter sind derweil nun in einem 1.400 Quadratmeter großen Büro in Charlottenburg beheimatet – gut vier mal mehr Fläche als noch im alten DaWanda-Büro in Berlin-Mitte. Mit der Snuggery ist darüber hinaus ein Showroom entstanden, der Produkte, Workshops und Events beheimatet.

Für DaWanda stellt derzeit also das Thema Fokus wohl eine der größten Herausforderungen dar – insbesondere mit Blick auf die europäische Expansion. Angesichts des zunehmenden Wachstums bei Mitarbeitern, Shops sowie der Organisationsstruktur selbst gilt es genau abzuwägen, welche Bereiche effizient arbeiten und welche nicht. Schließlich nimmt auch Hauptwettbewerber Etsy (www.etsy.com) merklich Kurs auf den deutschen Markt.

Bildmaterial: Andalusia