Er half schon einmal, eine Unternehmenssparte zu ebnen, die mittlerweile zu einem Milliardenmarkt geworden ist, nun will er auf’s neue mit einem innovativen Thema durchstarten: Klaas Kersting, Gründer des Onlinegames-Anbieters Gameforge, ist wieder im Games-Segment aktiv und entwickelte in den letzten Monaten ein Unternehmen für „Mobile-Reality-Games“ mit Namen Flare Games. Kann der Games-Kenner seinen Erfolg wiederholen?

Klaas Kersting, Gameforge, Flaregames

Flaregames betritt quasi Neuland

Schon seit April arbeitet Klaas Kersting im Stillen mit einem Team von erfahrenen Mitgründern am ersten Spiel seines neuen Games-Unternehmens Flaregames (www.flaregames.com). Das Team mit Sitz in Karlsruhe will der führende Entwickler und Publisher von Mobile-Reality-Games werden – eine Kategorie, die es bis dato praktisch nicht gibt.

Auf der Gamescom Mitte August will Flare Games sein erstes Spiel vorstellen, bis dahin pfeilen die 16 Mitarbeiter an einem ambitionierten Projekt: “Die Vision von Flaregames ist die Entwicklung herausragender Mobile-Reality-Games, welche die reale und die virtuelle Welt zu einem einmaligen Spielerlebnis verschmelzen“, erklärt CEO Klaas Kersting das Konzept von Flaregames. “Unsere Spiele gehen weit über das einfache “Check-in” hinaus und integrieren sich dabei spielerisch in den Tagesablauf unserer Spieler“.

Gewerkelt wird am ersten Titel der Firma seit April dieses Jahres und Handy-Techniken wie Augmented-Reality, GPS-Positionsbestimmung und die Einbindung realer Umgebungsdaten sollen zentrale Elemente des ersten Flaregames-Spiels werden. Die dafür notwendige Technologie hat das Team selbst entwickelt – Geldgeberwar bisher alleinig Klaas Kersting selbst. Und auch sonst soll es zahlreiche Interaktionen mit der realen Welt geben, verriet Kersting gegenüber Gründerszene. Zunächst wird sich Flaregames dabei wohl auf eine iPhone– und iPad-Version fokussieren, eine Adaption für Android folgt erst im nächsten Schritt.

Ein sehr erfahrenes Team steht hinter Flaregames

Für sein Vorhaben hat sich der Gameforge-Macher erfahrene Unterstützer gesucht: Creative Director Andreas Suika war zuvor Lead Game Designer bei Blue Byte („Die Siedler“, „Anno“-Serie), während Georg Broxtermann, der bei Flaregames als Director Business Development aktiv ist, 2005 den Gamesbereich von ProSiebenSat.1 aufbaute. Klaas Kersting selbst brachte es mit seiner Spielefirma Gameforge (www.gameforge.de), die er innerhalb von fünf Jahren zu einem globalen Player mit mehr als  400 Mitarbeitern machte, auf über 100 Millionen Euro Jahresumsatz, was dem Unternehmen eine Milliarden-Bewertung beschert haben soll.

Doch Erfahrung allein reicht ja bekanntlich nicht immer aus. Flaregames wagt sich in einen komplett neuen Markt, dessen Funktionsweise in dieser Form noch nicht weit etabliert ist und ob das Spielprinzip die Nutzer bindet und so auf Dauer funktioniert, steht noch in den Sternen. Monetarisieren will Flaregames seine Inhalte über Item-Selling, das heißt Nutzer zahlen keine hohen Festpreise für das Spiel selbst, sondern können innerhalb der Spiele einzelne Items für kleines Geld erstehen – ein Prinzip, das bisher auch bei Gameforge und Bigpoint (www.bigpoint.net) sehr gut funktioniert hat.

Es liegen also einige Erwartungen auf dem Games-Kenner Kersting und wie der neue Ansatz bei den Nutzern ankommt, dürfte wohl die spannendste Frage werden. Flaregames ist sich seiner Sache auf jeden Fall sicher und will in naher Zukunft bereits das nächste Spiel in Angriff nehmen.